Krankenstand in Deutschland bleibt hoch – Werte weiter höher als vor Corona-Pandemie

Seit dem Ende der Corona-Maßnahmen im März 2022 zeigt sich eine starke Zunahme von Atemwegserkrankungen – was eine der Hauptursachen für den aktuell anhaltend hohen Krankenstand bei den Arbeitnehmern ist. Aber auch andere Infektionskrankheiten hätten laut dem Dachverband der Betriebskrankenkassen sprunghaft zugenommen.
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Eine Ärztin hört sich die Lungengeräusche einer Patientin an.Foto: Zinkevych/iStock
Epoch Times19. Februar 2025

Der Krankenstand bei deutschen Arbeitnehmern ist einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) zufolge weiterhin hoch. Die Rate lag im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 5,9 Prozent, wie der BKK-Dachverband am Mittwoch in Berlin mitteilte. Damit lag sie auf dem Niveau des Vorjahres und weiterhin deutlich über den Werten vor der Corona-Pandemie.

Hauptursache für den anhaltend hohen Krankenstand sei weiter die starke Zunahme von Atemwegserkrankungen seit dem Ende der Corona-Maßnahmen im März 2022. Auch andere Infektionskrankheiten nahmen laut BKK-Dachverband seither sprunghaft und deutlich zu.

Umstellung des Meldeverfahrens, Anstieg von psychischen Erkrankungen

Doch auch die Umstellung des Meldeverfahrens zur Arbeitsunfähigkeit wirke sich auf die Statistik aus. Seit 2022 werden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) von den Arztpraxen flächendeckend elektronisch an die Krankenkassen übermittelt, was zu einer realistischeren Abbildung des tatsächlichen Krankenstands führt.

Zudem steigen weiterhin kontinuierlich die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen. Während 2016 im Jahresdurchschnitt 0,62 Prozent des Krankenstands auf psychische Erkrankungen zurückzuführen waren, waren es 2024 bereits 0,93 Prozent.

„In Zeiten, in denen wir immer mehr AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen beobachten, müssen die Betriebe und Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten legen“, erklärte BKK-Verbandschef Franz Knieps. „Schlechte Arbeit kann krank machen, gute Arbeit macht gesund.“

Generell sei eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur essenziell, erklärte Knieps. Anwesenheit sollte nicht belohnt und Abwesenheit nicht bestraft werden. „Entscheidend ist das Ergebnis der Arbeit.“

Der BKK-Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 65 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit rund 9,6 Millionen Versicherten. In die vorliegende Analyse flossen den Angaben zufolge die Daten von 4,7 Millionen Beschäftigen ein. (afp/red)



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