Könnte Bor den Gelenkverschleiß bremsen?
Ein bislang wenig beachtetes Spurenelement rückt zunehmend ins Interesse der Wissenschaft: Bor. Studien zeigen, dass Bor möglicherweise eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Knochen und Gelenke spielt und bei der Behandlung von Entzündungen und sogar Krebserkrankungen hilfreich sein könnte. Obwohl Bor bisher vor allem für Pflanzen als essenziell gilt, deuten neuere Forschungen darauf hin, dass es auch für die menschliche Gesundheit von Bedeutung sein könnte.
Bor ist als Spurenelement in vielen Nahrungsmitteln, Wasser und der Umwelt zu finden. Eine abwechslungsreiche Ernährung, die reich an Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten ist, könnte helfen, die Boraufnahme zu verbessern und so die Gelenkgesundheit zu unterstützen.
Schlüssel zur Kniegesundheit?
Besonders für die Kniegesundheit scheint Bor eine interessante Rolle zu spielen: Es unterstützt die Knochen, reduziert Entzündungen und könnte die Flexibilität der Gelenke fördern und Steifheit mindern.
Eine Studie aus dem Jahr 2021 untersuchte die Rolle von Spurenelementen bei der Gelenkgesundheit und kam zu dem Schluss, dass Bor – neben Magnesium – eine wichtige Funktion für die Entwicklung von Knochen und Knorpeln hat. Die Forscher fanden heraus, dass Bor entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt, die zur Bildung der Knorpelmatrix beitragen und das Wachstum von Chondrozyten fördern – das sind die Zellen, die Knorpelgewebe aufbauen.
In einer weiteren klinischen Studie wurde Personen mit Kniearthrose über 15 Tage lang Kalziumfructoborat, eine lösliche Borverbindung, verabreicht. Die Teilnehmer berichteten von einer signifikanten Reduktion entzündlicher Marker und weniger Schmerzen. Die Studienautoren zeigten sich optimistisch und empfahlen Bor als eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen.
Doch nicht nur bei Entzündungen, auch gegen oxidativen Stress scheint Bor positive Effekte zu haben. Laborexperimente an Ratten ergaben, dass Borverbindungen Gewebeschäden reduzieren können, die durch oxidativen Stress verursacht werden.
Unterstützt die Knochengesundheit
Mehrere Studien an postmenopausalen Frauen haben gezeigt, dass Bor die Knochengesundheit fördert, indem es den Kalziumverlust reduziert und für das Wachstum und den Erhalt des Knochengewebes essenziell ist. Insbesondere unterstützt Bor den Stoffwechsel von Kalzium, Vitamin D und Sexualhormonen.
Durch den Rückgang des Östrogenspiegels sind postmenopausale Frauen einem höheren Osteoporoserisiko ausgesetzt. In der menopausalen Übergangsphase führt die Reduktion des Östrogenspiegels dazu, dass mehr Knochengewebe abgebaut als aufgebaut wird, was zu Osteoporose führt. Tierversuche deuten darauf hin, dass Bor auch eine positive Wirkung auf die Knochenregeneration hat.
Verbessert die Gelenkfunktion
Studien zeigen zudem, dass Bor die Gesundheit der Gelenke fördert. Eine Übersichtsstudie ergab, dass Bor Beschwerden im Knie signifikant reduzierte und die Beweglichkeit verbesserte. In einer anderen Studie erhielten 60 Teilnehmer mit Kniebeschwerden 110 Milligramm Bor (in Form von Calciumfructoborat) zweimal täglich oder ein Placebo. Die Borgruppe verzeichnete innerhalb von zwei Wochen signifikante Verbesserungen bei Kniebeschwerden und Schmerzen.
In einer weiteren achtwöchigen Studie nahmen 20 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Arthrose 6 Milligramm Bor täglich (in Form von Calciumfructoborat) ein oder 12 Milligramm bei schwerer Arthrose. Dabei zeigte sich, dass Bor die Steifheit in den Gelenken reduzierte, den Bedarf an Schmerzmitteln verringerte und die Beweglichkeit und Flexibilität steigerte.
Nahrungsquellen
Bor kommt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Zu den reichhaltigsten Quellen gehören:
- Obst wie Rosinen, Pflaumen, Pfirsiche, Trauben, Äpfel, Birnen und Avocados
- Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Karotten
- Hülsenfrüchte wie Erdnüsse, Bohnen, Limabohnen und grüne Erbsen
- Weitere Lebensmittel wie Kaffee und Milch.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Boron: A Key to Stronger Knees and Better Joint Health“. (deutsche Bearbeitung kr)
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