Holländisches Medizinzentrum und Europol untersuchen illegalen Organhandel
Die Nachfrage an lebensnotwendigen Organen ist groß. Derzeit warten 40 000 Patienten in Europa auf eine Organtransplantation. Kriminellen Banden nutzen diese ernsthafte Situation aus, um damit ein lukratives Geschäft zu treiben. Die Europäische Kommission will diese neue Form von Kriminalität wirksamer bekämpfen. Das Erasmus Medizinzentrum in Rotterdam ist beauftragt, eine internationale Untersuchung zum illegalen Organhandel zu leiten. Wobei anzumerken ist, dass Organhandel generell illegal ist, aber Kriminelle staatenübegreifend Lücken finden für einträgliche Geschäfte.
„Das Erasmus Medizinzentrum möchte mehr Informationen über diese schwerwiegende und relativ neue Form von Kriminalität sammeln, um sie besser zu bekämpfen“, schrieb das Erasmus Medizinzentrum letzte Woche in einer Presseerklärung.
„Wegen der großen Nachfrage an Organen gibt es mehr und mehr Indizien für Organtourismus, wobei ein Patient ins Ausland fährt, mit dem Ziel, dort einen passenden Organ zu bekommen, das eventuell gekauft worden ist,“ sagte ein Erasmus-Sprecher. „Wir wissen wenig darüber, wie oft dies geschieht und auf welche Art und Weise kriminelle Organisationen, Ärzte oder andere daran beteiligt sind.“
Die neue, von der Europäischen Kommission finanzierte, Untersuchung ist ein auf drei Jahre angelegtes Projekt. Die Studie soll aufdecken, wie Organe – in der Regel Nieren und Leber – illegal beschaffen werden.
Neben Institutionen in Rumänien, Schweden, Bulgarien und Spanien, beteiligen sich Europol, die UN und europäische Transplantationsorganisationen an diesem neuen Projekt.
Aufgrund der weltweit großen Nachfrage entwickelt sich der illegale Handel mit den Organen zu einem lukrativen Geschäft.
Vielen Untersuchungsberichten zufolge hat sich vor allem China durch geheime erzwungene Organentnahmen an lebenden Gefangen schuldig gemacht.
Über 100 US-Parlamentarier gehen davon aus, dass die US-Regierung über einschlägige Informationen über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China verfüge und fordern jetzt, eventuell vorhandene Beweise darüber zu veröffentlichen. Wir haben darüber berichtet.
In einem Schreiben des US-Senators James M. Inhofe aus Oklahoma an die Außenministerin der USA, Hillary Clinton, vom 13. November diesen Jahres heißt es: „China hat kein effektives System für freiwillige Organspende, trotzdem liegt es an zweiter Stelle in der Welt bei der Durchführung von Transplantationen; Krankenhäuser versprechen Wartezeiten von weniger als einem Monat für lebenswichtige Organe. Seit 2005 tauchen permanente Anschuldigungen auf, dass chinesische Mediziner und Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, um zwangsweise die Organe von Gefangenen zu entnehmen, besonders von Falun Gong-Anhängern.
Seit Juni 2011 wird im amerikanischen online-Visa-Anmeldeformular DS-160 erfragt, ob der Visa-Antragsteller jemals in Zwangstransplantationen menschlicher Organe oder körperlichen Gewebes direkt involviert gewesen sei.
Jennifer Zeng, Autorin von “Witnessing History: One Chinese Woman’s Fight for Freedom and Falun Gong.” („Geschichte bezeugen: Kampf einer chinesischen Frau für Freiheit und Falun Gong“) sagt dazu: „Für diejenigen, die nicht an den illegalen Organraub glauben, ist diese Maßnahme der US-Regierung ein deutlicher Augenöffner.“
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