Europäische Arzneimittelagentur lässt Alzheimer-Medikament Leqembi zu

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat das Alzheimer-Medikament Leqembi für bestimmte Patientengruppen zugelassen. Ende Juli hatte die Agentur die Zulassung des Medikaments unter Verweis auf Nebenwirkungen wie Hirnblutungen noch abgelehnt.
Am 21. September ist Welt-Alzheimertag.
Am 21. September ist Welt-Alzheimertag.Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
Epoch Times14. November 2024

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat am Donnerstag das Alzheimer-Medikament Leqembi für bestimmte Patientengruppen zugelassen. Sie empfehle, „Leqembi (Lecanemab) zur Behandlung von leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder leichter Demenz aufgrund der Alzheimer-Krankheit zuzulassen“, erklärte die EMA. Ende Juli hatte die Agentur die Zulassung des Medikaments unter Verweis auf Nebenwirkungen, insbesondere Hirnblutungen, noch abgelehnt.

Die EMA beschränkte die Zulassung nun auf Patienten, die aufgrund genetischer Veranlagung kein erhöhtes Risiko für Hirnblutungen haben. Für diesen Teil potenzieller Patienten würden „die Vorteile von Leqembi die Risiken“ überwiegen, erklärte die Agentur weiter.

Um die Risiken schwerer Nebenwirkungen zu senken, müsse der Zugang zu Leqembi so kontrolliert werden, dass es nur geeigneten Patienten verabreicht werde. Zudem müsse die Gesundheit der Betroffenen vor und während der Behandlung mit Magnetresonanztomographien (MRT) geprüft werden.

In ihrer vorherigen Ablehnung hatte die EMA noch erklärt, Leqembi sei zwar „wirksam“, sein positiver Effekt gleiche aber „das Risiko schlimmer Nebenwirkungen“, insbesondere von Hirnblutungen, nicht aus.

Im August ließ die britische Medikamentenaufsicht (MHRA) Leqembi mit ähnlichen Einschränkungen wie nun die EMA zu. In den USA war das Mittel bereits im vergangenen Jahr zugelassen worden.

Leqembi, dessen Grundlage der neue Wirkstoff Lecanemab ist, soll Patientinnen und Patienten helfen, deren Alzheimer-Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten ist. Das Mittel wird alle zwei Wochen intravenös gespritzt und richtet sich gegen ein Protein namens Beta-Amyloid, das Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten verursacht. Dadurch können Betroffene zwar nicht geheilt werden, offenbar kann aber das Fortschreiten der Demenz verlangsamt werden.

Alzheimer-Forscher und Wohltätigkeitsorganisationen verweisen zudem darauf, dass Lecanemab der erste anerkannte Wirkstoff ist, der die Krankheit in der Anfangsphase bekämpft, statt die Symptome zu behandeln.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Mehr als einer von neun Menschen über 65 Jahren bekommt diese Krankheit, die den Betroffenen ihre Erinnerung raubt und sich im Laufe der Zeit verschlimmert. (afp)



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