Diese vier essenziellen Nährstoffe fördern die Gehirngesundheit

Der Hippocampus, das Zentrum unseres Gedächtnisses, ist unerlässlich für unser Denken und Erinnern – aber er beginnt im Alter zu schrumpfen.
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Der Schlüssel zu einem starken Gedächtnis: Nährstoffe, wie Fischöl und Vitamine, die Ihr Gehirn unterstützen und Sie geistig fit halten.Foto: Marina Tikhonova/ iStock
Von 20. Oktober 2024

Die Gesundheit des Gehirns ist für unser gesamtes Wohlbefinden von grundlegender Bedeutung. Insbesondere das Gedächtnis gilt als Schlüsselindikator für die kognitive Leistungsfähigkeit. Doch mit zunehmendem Alter setzt der natürliche Abbau des Hippocampus ein, jener Region des Gehirns, die für Lernen und Erinnern von größter Bedeutung ist.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen vier essenzielle Nährstoffe vor, die den Hippocampus schützen und so die kognitive Funktion nachhaltig unterstützen können.

Zentrale Rolle des Hippocampus

Der Mensch verfügt über zwei Hippocampi, die sich jeweils in der linken und rechten Gehirnhälfte befinden. Der Hippocampus erfüllt dabei mehrere zentrale Aufgaben:

  • Verarbeitung und Speicherung neuer Informationen: Der Hippocampus ermöglicht dem Gehirn, neue Eindrücke in Erinnerungen umzuwandeln. Ohne diese Funktion wäre Lernen kaum möglich.
  • Festigung von Erinnerungen: Der Hippocampus verbindet einzelne Gedächtnisfragmente und sorgt dafür, dass Informationen langfristig gespeichert werden, wodurch das Gedächtnis gefestigt und dauerhaft zugänglich wird.
  • Räumliches Gedächtnis: Unsere Fähigkeit, uns zu orientieren und kognitive Karten unserer Umgebung zu erstellen, ist maßgeblich vom Hippocampus abhängig.
  • Episodisches Gedächtnis: Persönliche Erlebnisse, wie vergangene Ereignisse mit ihren spezifischen Details zu Ort und Zeit, werden ebenfalls im Hippocampus gespeichert.

Folgen von Schädigungen des Hippocampus

Eine Schädigung des Hippocampus kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Gedächtnis haben. Die ersten Anzeichen zeigen sich oft in einem beeinträchtigten Kurzzeitgedächtnis – Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten, sich an kürzlich Erlebtes zu erinnern. Langfristig können Gedächtnisverluste auftreten, bei denen persönliche Erinnerungen gänzlich verschwinden.

Auch die Fähigkeit, sich in vertrauten Umgebungen zu orientieren, kann stark nachlassen. Dies zeigt sich etwa darin, dass bekannte Orte plötzlich fremd wirken oder gewohnte Routinen schwerer fallen.

Nährstoffe zum Schutz des Hippocampus

Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle bei der Gedächtnisbildung und der räumlichen Orientierung. Studien zeigen, dass bestimmte Nährstoffe und Verbindungen den Hippocampus schützen und das Gedächtnis sowie die kognitive Leistungsfähigkeit fördern können. Die folgenden Nährstoffe sind hierbei besonders relevant:

Omega-3-Fettsäuren

Es ist durch Studien belegt, dass Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel helfen, die kognitive Funktion zu erhalten und das Risiko für Alzheimer zu senken.

Ein gutes Beispiel ist eine Frau um die 70 Jahre, die an einer leichten Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung litt. Sie wurde mit hohen Dosen von DHA und EPA (zwei Omega-3-Fettsäuren) in Form von Fischöl behandelt. Nach sechs Monaten zeigte ein Folgetest deutliche Verbesserungen ihrer Gedächtnisleistung und MRT-Scans wiesen auf eine verlangsamte Atrophie (Abbau) des Hippocampus hin.

In einem weiteren Fall nahm ein 65-jähriger Mann im frühen Stadium der Alzheimer-Erkrankung ein Jahr lang Omega-3-Präparate ein. Seine Gedächtnisleistung verbesserte sich zwar nicht, konnte aber stabil gehalten werden. Hirnscans zeigten, dass sich die Atrophie des Hippocampus verlangsamte, was auf eine mögliche Schutzwirkung von Omega-3-Fettsäuren hinweist.

Antioxidantien

Antioxidantien, die in vielen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen, können den Hippocampus vor Schäden durch oxidativen Stress bewahren.

Ein 72-jähriger Mann, der erste Anzeichen von Gedächtnisverlust zeigte, stellte nach einer Ernährungsumstellung, die antioxidative Lebensmittel wie Blaubeeren und dunkle Schokolade beinhaltete, deutliche Verbesserungen fest. Gleichzeitig reduzierte er seinen Zuckerkonsum und vermied frittierte Speisen. Nach sechs Monaten verbesserten sich sowohl sein Gedächtnis als auch seine Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen und Bluttests zeigten einen Rückgang von oxidativem Stress.

Eine Studie zeigte, dass Polyphenole in Blaubeeren die geistige Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen verbessern können, besonders das episodische Gedächtnis. Auch dunkle Schokolade wurde mit positiven Effekten auf die kognitive Funktion in Verbindung gebracht.

Ein weiteres Beispiel ist eine 65-jährige Frau, die nach den Wechseljahren einen Gedächtnisrückgang erlebte. Auf Anraten ihres Arztes nahm sie Vitamin-C- und Vitamin-E-Präparate ein. Nach neun Monaten der Behandlung zeigte sich eine deutliche Verbesserung ihres Gedächtnisses, insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses. Dies deutet darauf hin, dass die Antioxidantien Vitamine C und E eine schützende Wirkung auf den Hippocampus haben. Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Supplementierung mit Vitamin C eine wirksame Strategie zur Prävention und Behandlung der Alzheimer-Krankheit sein könnte.

Vitamin B12

Es wurde ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-B12-Mangel und kognitiven Beeinträchtigungen sowie einer Atrophie des Hippocampus festgestellt. Klinische Tests legen nahe, dass eine Supplementierung mit Vitamin B12 die kognitive Funktion bei Patienten mit B12-Mangel zumindest kurzfristig verbessern kann.

Ein Beispiel ist eine relativ junge Frau, die aufgrund eines Vitamin-B12-Mangels unter kognitivem Abbau und Gedächtnisverlust litt. Nach mehreren Monaten mit Vitamin-B12-Injektionen verbesserten sich ihr Gedächtnis und ihre kognitive Leistung erheblich. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, bei jüngeren Erwachsenen mit ähnlichen Problemen zu berücksichtigen, ob ein Vitamin-B12-Mangel vorliegt.

Curcumin

Curcumin besitzt entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften, die dem Hippocampus zugutekommen. In einer Studie wurde festgestellt, dass eine Curcumin-Supplementierung das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit signifikant verzögern und sowohl die Bewegungsfähigkeit (wie Gehen und Laufen) als auch die kognitiven Funktionen im Zusammenhang mit Demenz verbessern kann.

Angesichts der individuellen Unterschiede und spezifischen Umstände im Zusammenhang mit der kognitiven Gesundheit wird empfohlen, sich an einen Arzt zu wenden, um einen personalisierten Behandlungsplan zu erstellen.

Über den Autor

Dr. Jingduan Yang ist Neurologe, Psychiater und Experte für Akupunktur sowie chinesische und integrative Medizin. Er gründete das Yang-Institut für Integrative Medizin, die Tao-Klinik für Akupunktur und das American Institute of Clinical Acupuncture. Außerdem ist er Leiter des Northern Medical Center in Middletown, New York.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Boost Your Brainpower: Try These 4 Essential Nutrients for Cognitive Function“. (deutsche Bearbeitung kr)



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