Die besten Heilkräuter für den Anbau in Innenräumen

Verfügen Sie über einen sonnigen Platz bei Ihnen zu Hause? Nutzen Sie ihn, um pflegeleichte Heilkräuter und andere Pflanzen anzubauen, die nicht nur in der Erkältungssaison wertvolle Dienste leisten.
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Die Kraft der Natur direkt in Ihrem Zuhause.Foto: Dima Berlin/ iStock
Von 30. Oktober 2024

Pflanzliche Heilmittel, ob als traditionelle Heilkräuter, Botanicals oder Phytomedizin bekannt, blicken auf eine lange und ehrwürdige Tradition zurück. Viele dieser Heilpflanzen wie Echinacea, Mutterkraut, Kamille und Ingwer sind Ihnen vermutlich vertraut und in Form von Tees in Supermärkten oder Reformhäusern, besonders in den Wintermonaten, leicht erhältlich.

Diese Pflanzen wachsen jedoch auch ausgezeichnet in Innenräumen, und nichts ist besser als eine frische Ernte von Pflanzen, die nicht mit Pestiziden besprüht wurden. Viele Pflanzen lassen sich leicht aus Samen ziehen – oder bei Ingwer und seinem Verwandten Kurkuma aus Rhizomen – und bringen gesunde Energie in Ihr Heim.

Wenn Sie noch keine Erfahrung mit dem Anbau von Pflanzen haben, empfiehlt sich die robuste und anspruchslose Aloe vera. Sie lässt sich vielseitig verwenden: Sei es als beruhigendes Gel bei Verbrennungen und Wunden oder zur Behandlung und Vorbeugung von Hautunreinheiten wie Akne. Auch innerlich angewendet kann der Saft der Aloe vera bei Sodbrennen und Verstopfung Linderung verschaffen.

Drei bewährte Küchenkräuter mit Heilwirkung

Einige der häufigsten Kräuter, die oft auf der Fensterbank gedeihen und zugleich wertvolle gesundheitliche Vorteile bieten, sind Minze, Thymian und Knoblauch.

Minze
Ob frisch oder getrocknet, ist Minze als Tee bekannt für ihre wohltuende Wirkung auf die Verdauung, die Linderung von Bauchkrämpfen und das Abklingen von Blähungen. Das Kauen frischer Minzblätter kann die Atemwege befreien, Halsschmerzen lindern und einen hartnäckigen Husten beruhigen. Da Minze dazu neigt, stark zu wuchern, empfiehlt es sich, sie in einem separaten Topf zu halten.

Thymian
Thymianöl ist meist Bestandteil natürlicher Hustenmittel. Einfach in Honig eingelegt, kann so schnell ein wohltuendes Hausmittel gegen Halsschmerzen hergestellt werden. Thymian ist zudem reich an den Vitaminen A und C sowie an Mineralstoffen wie Kupfer, Eisen und Mangan. Es ist nicht nur ein gesundes Heilkraut, sondern verfeinert auch Gerichte mit Eiern, Tomaten oder Geflügel. Ein Tontopf eignet sich ideal für Thymian, denn zwischen den Wassergaben toleriert das aromatische Heil- und Gewürzkraut auch mal vollständig auszutrocknen.

Knoblauch

Der Knoblauch hält nicht nur sprichwörtlich Vampire fern, sondern gilt seit jeher als wirkungsvolles Mittel zur Stärkung des Immunsystems und zur Abwehr von Krankheitserregern. Er bevorzugt etwa sechs Stunden natürliches Sonnenlicht, lässt sich jedoch auch unter einer Pflanzenlampe kultivieren. Achten Sie darauf, dass Knoblauch regelmäßig gegossen wird und in gut durchlässiger Erde steht, um Staunässe zu vermeiden. Während die Knollen heranwachsen, können Sie bereits die aromatischen Knoblauchblätter ernten und verwenden.

Für Saatgutkenner

Echinacea
Echinacea ist auch als Purpursonnenhut bekannt. Sie erfreut sich während der Erkältungs- und Grippesaison bei Kräuterkennern großer Beliebtheit, da sie das Immunsystem stärken kann. Überraschen mag, dass sich diese Pflanze mühelos im Innenraum kultivieren lässt – sie kommt bereits mit nur vier Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich aus. Als typische Pflanze der kühlen Jahreszeit bevorzugt sie gemäßigte Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad Celsius im Innenbereich.

Mutterkraut
Das Mutterkraut verdankt seinen Namen der ihm zugeschriebenen Fähigkeit, durch verstärktes Schwitzen den Körper von Giftstoffen zu befreien und so Fieber zu lindern. Es benötigt regelmäßige, wöchentliche Wassergaben, um eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu gewährleisten. Die Ansprüche an die Wachstumsbedingungen sind ähnlich wie bei Echinacea, jedoch sollte man vorsichtig sein: Mutterkraut verbreitet seine Samen großzügig, sodass sich oft unverhofft Sämlinge in den Töpfen benachbarter Pflanzen finden.

Kamille
Die Kamille ist weithin bekannt für ihre beruhigende Wirkung auf den Schlaf – eine wichtige Eigenschaft sowohl beim Kampf gegen Erkältungen und Grippe als auch im hektischen modernen Alltag. Sie lindert zudem Magenbeschwerden und kann zur Regulierung des Blutzuckers beitragen. Es existieren zwei Hauptsorten: die Römische und die Deutsche Kamille. Die im Wuchs gedrungenere Römische ist besser für den Anbau in Innenräumen geeignet und benötigt sechs bis acht Stunden Sonnenlicht pro Tag, um Blüten zu bilden.

Zahnwehpflanze
Eine wenig bekannte, aber hochwirksame Pflanze ist die Zahnwehpflanze (auch als „Elektrisches Gänseblümchen“ bekannt), deren Name Programm ist. Das Kauen einer Blüte wirkt betäubend bei Zahnschmerzen, da das enthaltene Spilanthol als lokales Anästhetikum wirkt. Darüber hinaus lindert die Pflanze Entzündungen im Mundraum und regt den Speichelfluss an, was Menschen mit trockener Mundschleimhaut zugutekommt. Sie gedeiht in einer Umgebung mit mindestens sechs Stunden Sonneneinstrahlung täglich und bevorzugt ein feuchtes Raumklima.

Wurzelwerk der Erfrischung

Ingwer, der das heilkräftige Gingerol enthält, ist seit jeher ein bewährtes Mittel zur Linderung von Grippe- und Erkältungssymptomen. Ferner wird er traditionell gegen Übelkeit, insbesondere während der Schwangerschaft – jedoch maßvoll und nur zu Beginn der Schwangerschaft – sowie zur Unterstützung der Gewichtsreduktion eingesetzt.

Seine nahe Verwandte, die Kurkuma, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und die positive Wirkung bei Depressionen. Die üppigen Blätter dieser beiden Pflanzen verleihen winterlichen Innenräumen einen Hauch von tropischem Flair. Beide benötigen Platz, um sich horizontal auszubreiten – daher empfiehlt sich ein Topf mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimeter. Da sie jedoch relativ flach wurzeln, genügt in der Regel eine Tiefe von 15 bis 20 cm.

Kurkuma ist auch zur Vorbeugung von Erkältungen und Allergien bekannt. Sie reduziert Entzündungen der Nebenhöhlen und lindert Infektionen. Als Mundspülung hilft sie bei Halsschmerzen, Zahnfleischentzündungen und Aphthen. Diese Pflanze bevorzugt halbschattige Standorte.

Diese Pflanzen vereinen alle Schönheit, Duft und Heilkraft und tragen so zu einem wohltuenden und gesunden Wohnambiente bei.

Wählen Sie das passende Gefäß

Mit Ausnahme der schnell wachsenden Minze und des Mutterkrauts kann jede dieser Pflanzen problemlos in Einzeltöpfen kultiviert oder gemeinsam in einem großen Gefäß angepflanzt werden. Ein wesentlicher Vorteil größerer Pflanzgefäße, wie die länglichen Töpfe, die speziell für Fensterbänke entworfen wurden, besteht darin, dass sie langsamer austrocknen und somit seltener gegossen werden müssen als kleinere Behälter.

Füllen Sie die Gefäße mit Blumenerde oder einer speziellen Anzuchterde – herkömmliche Gartenerde ist zu schwer und nicht geeignet. Säen Sie die Samen in der auf der Verpackung angegebenen Tiefe aus. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Platzieren Sie die Töpfe an einem Fenster, das täglich fünf bis sechs Stunden Sonnenlicht erhält, oder nutzen Sie spezielle Pflanzenlampen, die in verschiedenen Größen erhältlich sind.

Düngen Sie die Pflanzen einmal im Monat mit einem organischen Dünger in halber Konzentration und bereiten Sie sich auf eine ertragreiche Ernte vor.

Über die Fensterbank hinaus

Verfügen Sie über zusätzlichen Platz? Hier sind zwei weitere heimische Heilpflanzen, die Ihren Indoor-Garten ideal ergänzen.

Heilige Überraschung

Das stimmungsaufhellende Johanniskraut (auch als Hartheu bekannt) gedeiht im Innenraum, solange es täglich mindestens acht Stunden Sonnenlicht erhält und Temperaturen zwischen 18 und 21 Grad Celsius herrschen. Die Blätter und Blüten dieser Pflanze eignen sich hervorragend zur Herstellung von Tee, Öl, Tinkturen oder Umschlägen.

Baum des Lebens

Moringa, das im Freien zu beeindruckender Größe heranwachsen kann, lässt sich im Innenbereich gut bändigen. Regelmäßiges Ernten der Blätter und Stängel sorgt nicht nur für eine handliche Größe, sondern liefert auch eine Fülle an Nährstoffen: Proteine, Mangan, essenzielle Aminosäuren, Beta-Carotin sowie die Vitamine A, B, C, E und K. Moringa benötigt täglich mindestens sechs Stunden volle Sonne.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Best Medicinal Herbs You Can Grow Indoors“. (deutsche Bearbeitung kr)



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