Brandenburg verlängert Transportverbot für Klauentiere – Polen verstärkt Grenzkontrollen

„Sicherheit vor Schnelligkeit“ gilt, wenn es darum geht, dass die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche gestoppt werden soll. Das gab das Landwirtschaftsministerium bekannt und verlängerte das Transportverbot für Klauentiere bis Freitag.
Titelbild
Ein Schild weist am 13. Januar 2025 in Berlin darauf hin, dass die Tiere eines Streichelzoos wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche nicht gefüttert oder berührt werden dürfen.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images
Epoch Times15. Januar 2025

Das wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) verhängte Transportverbot für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen ist um weitere 48 Stunden verlängert worden. Es gelte damit bis Freitag, wie das Landwirtschaftsministerium in Potsdam am Mittwoch mitteilte. Damit soll eine Ausbreitung der Seuche verhindert werden.

Der Grund für die Verlängerung sei, dass die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse noch nicht ausreichen, um die Lage abschließend zu bewerten. „Hier geht Sicherheit vor Schnelligkeit“, betonte das Ministerium.

Özdemir: strikte Eindämmung

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstrich am Mittwoch erneut, wie wichtig es sei, dass die Krankheit sich nicht weiter ausbreitet. Schon jetzt leiden Landwirte unter Importbeschränkungen einzelner Länder für tierische Produkte aus Deutschland. Großbritannien, Mexiko und Südkorea haben bislang Beschränkungen angekündigt.

Allein nach Großbritannien beläuft sich das Exportvolumen tierischer Produkte nach Rukwieds Angaben auf mehr als 850 Millionen Euro jährlich. Jeder könne sich ausrechnen, was eine sechsmonatige Exportsperre wirtschaftlich bedeuten würde. Der Importstopp aus London betrifft jedoch nicht alle tierischen Produkte, sondern Wiederkäuer und Schweine sowie frisches Fleisch von Huftieren.

Laut Özdemir bestätigte die EU-Kommission am Mittwoch immerhin, dass im Handel mit den EU-Partnern das Regionalisierungsprinzip gelte. „Das bedeutet, dass Betriebe außerhalb der Sperrzone (…) weiterhin die Produkte exportieren können.“ Er setze sich im Austausch mit Amtskollegen aus Drittländern dafür ein, dass auch diese die EU-Regelung übernehmen, anstatt generell Waren aus Deutschland abzulehnen.

Mehrmonatige Einfuhrsperren befürchtet

Die wirtschaftlichen Folgen nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) dürften die Agrarbranche aus Sicht von Bauernpräsident Joachim Rukwied noch Monate lang schwer belasten.

Mit Blick auf die von Ländern wie Großbritannien und Südkorea verhängten Handelsbeschränkungen betonte Rukwied: „Im Best Case, wenn das gelingen würde, wären die Restriktionen in drei Monaten weg. Im realistischen Szenario eher sechs Monate.“

Rukwied zufolge ist schon jetzt „ein gewaltiger Schaden für die Landwirtschaft, für die Ernährungswirtschaft“ entstanden. Über die Größenordnung könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Diese hänge davon ab, wie sich das Seuchengeschehen entwickele.

Polen kontrolliert stärker an Grenzen zu Deutschland

Polen hat die Grenzkontrollen zu Deutschland wegen der MKS verstärkt. Es seien „strenge Kontrollen bei Transporten von Tieren, die für die Krankheit empfänglich sind,“ eingeführt worden, erklärte das Landwirtschaftsministerium in Warschau am Mittwoch. Zudem seien „umfangreiche Präventivmaßnahmen“ unternommen worden. Die Behörden arbeiten demnach eng mit den deutschen Veterinärdiensten zusammen.

Vergangene Woche waren auf einem Hof im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland drei Wasserbüffel an MKS verendet, nachdem es zuvor in Deutschland jahrzehntelang keine Fälle gegeben hatte. Elf weitere Tiere desselben Betriebes wurden anschließend vorsorglich getötet. Weitere Fälle der Krankheit wurden seitdem nicht festgestellt. (afp/dpa/red)



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