Eine traditionelle Pflanzenmischung für Körper und Geist
Die Pflanzenmischung, auch bekannt als „Liu Jun Zi Tang“ oder „Yuk-Gunja-Tang“, ist ein beliebtes Rezept, das in China und Südkorea seit mehr als 500 Jahren verwendet wird. Seit seiner Entdeckung wird es als Sud verabreicht und soll unzählige positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper und Geist haben.
Historisch gesehen wendeten Asiaten den Sud in erster Linie zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Depressionen an. Eine neue koreanische Studie zeigt nun, dass die Pflanzenmischung außerdem zur Verbesserung der kognitiven Eigenschaften beitragen kann [1].
Das Forscherteam um Dr. Ko Young vom Koreanischen Institut für Orientale Medizin fand heraus, dass der Sud speziell bei der Behandlung von Demenz (auch bekannt als Alzheimer) eingesetzt werden kann. Das traditionelle ostasiatische Arzneimittel besteht aus acht pflanzlichen Zutaten: Ginseng, Großköpfige Speichelkrautwurzel (im Chinesischen „Baizhu“ genannt), Kiefernschwamm, Chinesisches Süßholz, Mandarinenschalen, Pinellien, Ingwer und Jujube.
Laut den Forschern ist die Pflanzenmischung leicht verträglich und hat keine Nebenwirkungen. Sie kann die Verdauung, die Immunfunktion und die Absorption (also die Aufnahme von Substanzen in eine Zelle oder ein Gewebe) verbessern. Weiterhin kann es das Abhusten fördern und den Husten lindern sowie bei Asthma und chronischer Bronchitis helfen. Ebenso ratsam sei die Tinktur bei der Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Magenentzündung und Emphysem (einem erhöhten Vorkommen von Luft im Gewebe).
Heilkräftige Zutaten der Pflanzenmischung
In der modernen Arzneimittellehre kann Ginseng, die Hauptzutat der grünen Wundermischung, die Immunität verbessern sowie das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem stärken. Es stabilisiert den Geist, beseitigt Müdigkeit, verbessert das Gedächtnis und lindert Schlaflosigkeit sowie Symptome von Gedächtnisverlust wie Demenz.
Der zweite Inhaltsstoff Baizhu wirkt gegen Tumore, Entzündungen, Alterung und Alzheimer und reguliert den Magen-Darm-Trakt. Kiefernschwamm kann das Harnsystem harmonisieren, beruhigt, hemmt Entzündungen und verbessert wiederum das Gedächtnis.
Dr. Ko Young und seine Kollegen führten Zell- und Tierversuche mit der Pflanzenmischung durch und stellten neue positive Ergebnisse für die kognitiven Eigenschaften fest. So konnte die Rezeptur bereits bestehende Nervenzellschäden reparieren und anschließend diese Zellen stärken. Weiterhin stellten die Wissenschaftler fest, dass das Wachstum und das Überleben der Nervenzellen unterstützt werden.
Alternative zu Medikamenten?
Für die Forscher ist die als sicher erwiesene Verwendung der Mischung eine natürliche und gute Möglichkeit, die Kosten für klinische Behandlungen erheblich zu senken. Zudem sehen die Forscher die Pflanzenmischung als Alternative zu herkömmlichen Behandlungen bei Demenz. So schreiben die Wissenschaftler in ihrer Studie: „Derzeit werden Donepezil und Memantin eingesetzt, um das Fortschreiten der Alzheimer-Symptome zu verzögern. Die klinischen Ergebnisse von Alzheimer-Medikamenten sind jedoch begrenzt und haben gefährliche Nebenwirkungen, weshalb die Alzheimer-Therapie mit natürlichen Produkten potenziell nützlicher und sicher ist.“
So geht der Arzneistoff Donepezil nachweislich häufig (über 10 Prozent) mit unerwünschten Wirkungen wie Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen einher. Etwas seltener (unter 10 Prozent) seien dagegen Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Halluzinationen, Angstzustände, Schwindel, Schlaflosigkeit, Schmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Ebenfalls unangenehme Wirkungen treten auch bei Memantin auf. So wird hier von motorischer Unruhe, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Verstopfung, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und erhöhter Krampfbereitschaft berichtet [2].
Die Forscher hoffen, in Zukunft ein erfolgreiches, pflanzenbasiertes Heilmittel gegen Demenz entwickeln zu können. „Ich habe auch in Zukunft vor, in der Kräutermedizin nach Wirkungen zur Verbesserung von kognitiven Eigenschaften zu suchen. Diese können dann hoffentlich zur Vorbeugung und Behandlung von Demenz eingesetzt werden“, sagte Dr. Ko Young.
(Mit Material von The Epoch Times)
Quellen und Literatur:
[1] Pak et al. (2022); doi.org/10.3389/fphar.2022.1014840
[2] British National Formulary 42; ISBN 0-85369-584-9.
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