Forschung: Mediterrane Diät als Schlüssel zur Reduzierung chronischer Schmerzen

Laut einer Studie kann eine mediterrane Diät, reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren, Entzündungen und Schmerzen im Bewegungsapparat signifikant reduzieren.
Tomaten mit Olivenöl im Salat
Nicht nur köstlich: Mediterrane Küche hilft auf natürliche Weise, Schmerzen zu lindern.Foto: iStock
Von 3. März 2024

Die mediterrane Ernährung, bekannt für ihre Fülle an frischen pflanzlichen Zutaten, Fisch und Meeresfrüchten, bietet möglicherweise mehr als nur eine leckere Option für das Abendessen.

Eine kürzlich durchgeführte wissenschaftliche Überprüfung legt nahe, dass eine Ernährungsweise, die sich am mediterranen Stil orientiert, Entzündungen und Schmerzen im Bewegungsapparat verringern könnte. Diese Überprüfung, veröffentlicht im Fachmagazin „Pain Physician“, wertete 32 Forschungsarbeiten aus, um die Ernährungsweisen zu ermitteln, die bei der Schmerzlinderung am wirksamsten sind. Dabei zeigte sich, dass die mediterrane Diät sowie vegetarische und vegane Ernährungsformen am geeignetsten dafür waren.

Linderung von Entzündungen

Entzündungen sind ein zentraler Auslöser von Schmerzen, die durch Verletzungen und Arthrose entstehen. Allerdings sind nicht alle Entzündungen negativ; kurzfristige Entzündungen helfen dem Körper, sich nach Verletzungen zu regenerieren und Infektionen entgegenzuwirken. Normalerweise ist diese Entzündungsreaktion örtlich begrenzt und das Immunsystem stellt sie ein, sobald neues Gewebe entstanden ist.

Wird die Entzündung jedoch nicht eingedämmt, kann die Immunreaktion chronisch werden, vergleichbar mit einem Lagerfeuer, das sich durch einen Wald ausbreitet. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis führt anhaltende Entzündung in den Gelenken zu Knorpelschäden und starken Schmerzen. Jedoch können Ernährungsumstellungen chronische Entzündungen und Schmerzen reduzieren oder auch unterbinden.

„Wir wissen, dass bestimmte Nahrungsmittel gut für unseren Körper sind und Gelenkschmerzen lindern können“, erklärte Cari Riker, eine auf chronische Schmerzprobleme spezialisierte Diätassistentin, gegenüber The Epoch Times. „Für die meisten Menschen bietet die mediterrane Ernährung eine ausgewogene Auswahl an pflanzlichen Lebensmitteln, die nicht nur das Immunsystem unterstützen, sondern auch generell Entzündungen reduzieren können.“

Wodurch wirkt die mediterrane Diät schmerzlindernd?

Über ihr hervorragendes Geschmackserlebnis und gesundheitsfördernde Zutaten hinaus enthalten die in der Mittelmeerregion üblichen Lebensmittel wichtige Antioxidantien. Diese tragen nachweislich zur Schmerzreduzierung bei. Eine im Januar veröffentlichte Studie ergab, dass Frauen, die sich antioxidantienreich ernährten, ein um 11,7 Prozent niedrigeres Risiko hatten, unter Rückenschmerzen zu leiden, im Vergleich zu denen, die die wenig Antioxidantien zu sich nahmen.

Antioxidantien verringern den oxidativen Stress, schützen das Gewebe vor Schäden und tragen zur Reduzierung von Entzündungen bei. Auf einem typischen mediterranen Teller finden sich Hunderte verschiedene Antioxidantien, doch drei davon sind besonders hervorzuheben aufgrund ihrer potenziellen Eigenschaften zur Schmerzlinderung: Alpha-Liponsäure (ALA), Coenzym Q10 (CoQ10) und Hydroxytyrosol.

Es könnte die Fülle dieser essenziellen Nährstoffe sein, zusammen mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die die mediterrane Diät bei der Linderung von chronischen Schmerzen so effektiv macht.

1. Erhöht den Alpha-Liponsäuregehalt

Wildkräuter und viele andere frische Zutaten der mediterranen Küche sind reich an Alpha-Liponsäure (ALA). ALA wandelt Blutzucker (Glukose) in Energie um. Laut einer Meta-Analyse können ALA-Präparate Entzündungen verringern.

Lebensmittel mit ALA umfassen Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Rucola und Römersalat sowie andere Gemüsesorten wie Brokkoli, Paprika, Rosenkohl, Tomaten, Kartoffeln und Erbsen.

Andere ALA-Quellen, die gelegentlich in Betracht gezogen werden sollten, sind mageres rotes Fleisch und Innereien, die von Menschen im Mittelmeerraum in begrenzten Mengen verzehrt werden. Gesundheitsexperten empfehlen für Hackfleisch ein Verhältnis von 90 Prozent magerem Fleisch zu 10 Prozent Fett. In traditionellen mediterranen Gerichten werden manchmal Nieren, Leber und Milz von traditionell aufgezogenen Tieren gegessen.

2. Steigert Coenzym Q10

CoQ10 wird auf natürliche Weise im Körper produziert. Allerdings nimmt die Produktion mit dem Alter ab, wodurch die Fähigkeit des Körpers, Entzündungen und oxidativen Stress wirksam zu bekämpfen, abnimmt.

Forschungen haben gezeigt, dass CoQ10 Entzündungen reduziert und Gelenkschmerzen verbessert. In einer Studie senkte die Einnahme eines zusätzlichen CoQ10-Präparats während einer mediterranen Diät die Entzündung signifikant.

Zu den Nahrungsquellen von CoQ10 gehören öliger Fisch, mageres Hühnchen, Walnüsse, Sesamsamen und gekeimte Vollkornprodukte. Zu den in der Region üblichen Getreidesorten gehören Gerste, Buchweizen, Bulgur, Dinkel, Hafer, Polenta und Reis.

3. Reich an Hydroxytyrosol

Oliven sind zentral in der mediterranen Ernährung. Hydroxytyrosol kommt natürlich in der Olivenfrucht und in den Blättern vor und findet sich in extra-nativem Olivenöl, Oliven, Olivenpaste und Olivenblattextrakt. Obwohl die Autoren der Pain-Physician-Studie keine ausreichenden Beweise dafür fanden, dass Olivenöl chronische Schmerzen reduziert, haben tierbasierte Forschungen bereits gezeigt, dass Hydroxytyrosol Entzündungen und damit verbundene Schmerzen reduzieren kann.

Wichtig zu beachten ist, dass nicht alle Olivenöle dieselbe Menge an Hydroxytyrosol enthalten.

4. Omega-3-Fettsäuren

Die frischen Fänge aus der Mittelmeerregion liefern Mahlzeiten, die reich an polyungesättigten Omega-3-Fettsäuren sind und dadurch entzündungshemmend wirken. Neuere Forschungen zeigen auch, dass Omega-3-Fettsäuren Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion bei Patienten mit Arthrose verbessern.

Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur in frischem Thunfisch, Makrelen, Sardinen und Sardellen enthalten, obwohl diese ausgezeichnete Quellen sind. Walnüsse sind eine der besten pflanzlichen Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Tatsächlich liefert eine Handvoll Walnüsse mehr als den täglich empfohlenen Wert an Omega-3-Fetten.

5. Frisch auf den Tisch

Ein weiteres wesentliches Merkmal der mediterranen Ernährung ist, dass sie den Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und Zucker begrenzt. Diese Lebensmittel lösen Entzündungen aus, wenn sie regelmäßig verzehrt werden. Verpackte Snacks und Chips durch Hummus und Pita-Brot oder Gemüse, Obst, Nüsse oder Joghurt zu ersetzen, führt zu einer viel gesünderen Ernährung.

Das Markenzeichen dieser Diät ist die Vielfalt an frischen Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch, Nüssen, Samen und Olivenöl, ausgewogen ergänzt mit ein paar Milchprodukten und Fleisch.

Neben der mediterranen Ernährung ist auch die asiatische Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist, voller leistungsstarker Antioxidantien. Darüber hinaus fanden Forscher Hinweise darauf, dass die Verwendung von Kurkuma, einem stark entzündungshemmenden Gewürz, das in asiatischen Küchen üblich ist, ebenfalls dazu beiträgt, Entzündungen und damit verbundene Schmerzen zu reduzieren.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Mediterranean Diet Can Reduce Chronic Pain and Inflammation: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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