Forscher zeigen: Taurin könnte den Alterungsprozess verlangsamen
Im Zuge des Alterns lässt die Fähigkeit des Körpers nach, Schäden an Zellen und Geweben zu reparieren, was zu einer geschwächten Abwehr gegen Krankheiten führt. Eine weitere Herausforderung des Alters ist der natürliche Rückgang des Taurinspiegels im Körper. Diese Beobachtungen haben Forscher dazu veranlasst, die Rolle von Taurin bei der möglichen Verlangsamung des Alterungsprozesses zu untersuchen.
Neueste wissenschaftliche Studien, insbesondere an Tieren, liefern spannende Erkenntnisse über die potenziellen Vorteile von Taurin. In einer 2023 in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichten Studie wurden mittelalte Affen, die einem Menschenalter von etwa 45 bis 50 Jahren entsprechen, sechs Monate lang mit Taurin behandelt. Die mit Taurin versorgten Affen zeigten eine Zunahme der Knochendichte sowohl in der Lendenwirbelsäule als auch in den Beinen.
Darüber hinaus verzeichneten sie einen Rückgang des Nüchternblutzuckers um 19 Prozent sowie eine Reduktion von Körpergewicht und Fettanteil. Außerdem sanken die Blutwerte für zwei wichtige Leberenzyme, Aspartat-Aminotransferase und Alanin-Aminotransferase, um etwa 36 Prozent beziehungsweise 20 Prozent. Diese Enzyme können Hinweise auf Leberschäden geben.
Trotz dieser ermutigenden Daten war die Studie auf einen relativ kurzen Zeitraum begrenzt, was eine Untersuchung der Auswirkungen von Taurin auf die Lebensdauer der Affen ausschloss. Dies hat die Forscher veranlasst, weitere Langzeitstudien zu planen.
In einem ähnlichen Forschungsansatz wurde Taurin auch an Mäusen getestet, die ein menschliches Alter von etwa 45 Jahren hatten. Diese Tiere erhielten Taurin bis zu ihrem natürlichen Lebensende. Die Ergebnisse zeigten, dass die taurinbehandelte Mäuse im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Lebensverlängerung von 10 bis 12 Prozent erfuhren. Diese Ergebnisse unterstreichen die Hypothese, dass Taurinmangel ein wesentlicher Faktor im Alterungsprozess von Mäusen ist und dass eine Ergänzung mit Taurin potenziell die Lebensspanne verlängern kann.
Darüber hinaus verbesserte Taurin bei den Mäusen weitere Gesundheitsindikatoren wie Muskelkraft, Koordination und Knochendichte. Es trug auch zu einer Verbesserung des Gedächtnisses bei, reduzierte Angstzustände und stärkte das Immunsystem.
Diese vielversprechenden Ergebnisse aus der Tierforschung werden ergänzt durch Studien an Menschen. Eine Studie, die 2022 in der Fachzeitschrift „Nutrition“ veröffentlicht wurde, untersuchte die antioxidativen Wirkungen von Taurin bei Frauen zwischen 55 und 70 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass Taurin den Abbau des Enzyms Superoxid-Dismutase verhindern kann. Dieses Enzym ist entscheidend für den Schutz des Körpers vor oxidativem Stress, einem Zustand, der die natürliche Reparaturfähigkeit des Körpers schwächt und den Alterungsprozess beschleunigen kann.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Taurin möglicherweise als Anti-Aging-Ergänzungsmittel geeignet sein könnte. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um zu klären, ob die in Tierversuchen gewonnenen Erkenntnisse auch auf Menschen übertragbar sind.
Dosierung von Taurin als Nahrungsergänzungsmittel
Taurin wird nicht als eine lebensnotwendige Aminosäure angesehen, da es vom menschlichen Körper selbst hergestellt werden kann. Für die Synthese von Taurin sind jedoch essenzielle Aminosäuren notwendig, weshalb Taurin als bedingt essenzielle Aminosäure eingestuft wird.
Verschiedene wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass eine regelmäßige Einnahme von Taurin sicher ist. Was versteht man aber unter einer „regelmäßigen Dosis“? In einer Studie mit menschlichen Teilnehmern wurde eine tägliche Aufnahme von 1.500 Milligramm Taurin über einen Zeitraum von 16 Wochen als sicher bewertet.
Trotz dieser Erkenntnisse existiert keine allgemeingültige Richtlinie für die optimale Dosierung von Taurin. Generell gilt, dass ein gesunder Erwachsener bis zu 30 Milligramm Taurin pro Kilogramm Körpergewicht täglich sicher zu sich nehmen kann. Das bedeutet, eine Person mit einem Gewicht von 60 Kilogramm könnte täglich bis zu 1.800 Milligramm Taurin supplementieren. Es ist jedoch empfehlenswert, sich an die ärztlichen Empfehlungen oder die Dosierungsvorgaben auf der Produktverpackung zu halten, wenn Taurin als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird.
Erwägungen zur Verwendung von Taurin
Bestimmte Personengruppen sollten kein Taurin einnehmen, dazu gehören schwangere oder stillende Frauen, Menschen mit Herzinsuffizienz und solche, die allergisch auf Taurin reagieren.
Für die meisten Menschen ist die regelmäßige Einnahme von Taurin sicher. Es ist jedoch immer ratsam, vor der Einnahme eines neuen Nahrungsergänzungsmittels Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten.
Die Aufnahme und der Stoffwechsel von Taurin variieren von Person zu Person. Eine übermäßige Supplementierung von Taurin kann zu bestimmten Nebenwirkungen führen, wie Herzklopfen, Atemnot, Schwindel, Muskelsteifigkeit und Fieber. Auch Sehprobleme wie verschwommenes Sehen, eingeschränktes Sehfeld und Augenschmerzen können auftreten.
Für Personen, die andere Medikamente einnehmen, gibt es keine bekannten schwerwiegenden oder moderaten Wechselwirkungen mit Taurin. Allerdings kann Taurin leichte Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten haben. Wenn Sie besorgt über diese Wechselwirkungen sind, besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt.
Zusätzlich können viele Lebensmittel und Getränke zugesetztes Taurin enthalten. Daher sollte beim Konsum von Taurinpräparaten auf dessen Präsenz in anderen Nahrungsmitteln geachtet werden.
Nicht zuletzt ist es entscheidend, auf die Quelle und Qualität der Taurinprodukte zu achten.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Is Taurine the Elixir of Life? Considerations for Supplementation“. (deutsche Bearbeitung kr)
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