Ein Jahr nach der COVID-19-Impfung: So steht es um die Lebensqualität der Geimpften

Immer mehr Studien beschäftigen sich mit dem sogenannten Post-Vac-Syndrom, ein Überbegriff für langfristige Impfnebenwirkungen nach COVID-19-Impfungen. Laut einer kürzlich erschienenen Studie aus Indien berichteten mehr als 60 Prozent der Probanden ein Jahr nach der Impfung von zumindest einer Nebenwirkung, die ihre Lebensqualität senkt.
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Mehrere Studien zeigen gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19-Impfungen aufFoto: AndreyPopov/iStock
Von 5. Dezember 2023

Mehr als die Hälfte der COVID-19-Geimpften leidet ein Jahr nach der Impfung an einer Form von gesundheitlichen Komplikationen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift „Vacunas“ erschien.

Im Rahmen der Studie untersuchten die Wissenschaftler 527 Geimpfte über 18 Jahren in Indien auf ein mögliches Post-Vac-Syndrom oder auch Post-COVID-19-Impfsyndrom (PCVS) genannt und dokumentierten Angaben zur allgemeinen Lebensqualität. Die Untersuchung fand zwischen September 2021 und Mai 2023 statt. Die Studienteilnehmer hatten entweder den Impfstoff COVAXIN der indischen Firma Bharat Biotech, der in Europa nicht verfügbar war, oder den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca erhalten.

Post-Vac-Syndrom bei mehr als der Hälfte der Geimpften

Bei 52,8 Prozent der Teilnehmer trat einen Monat nach der Erstimpfung mindestens ein PCVS auf. Obwohl die Lebensqualität sechs Monate nach der Impfung anstieg, sank sie nach zwölf Monaten wieder ab. Nach zwölf Monaten berichteten 64,6 Prozent der Probanden von mindestens einem PCVS. Zu PCVS zählen unter anderem Symptome wie übermäßige Müdigkeit, Schwindel, chronische Schmerzen, Nervenkrankheiten oder Herzrhythmusstörungen.

Insgesamt kamen PCVS bei 65,59 Prozent der Teilnehmer vor, die die AstraZeneca-Impfung erhalten hatten. Bei den COVAXIN-Geimpften lag die Zahl bei 59,4 Prozent.

Von den geboosterten Personen berichteten mehr als acht von zehn über mindestens ein PCVS. In der ungeimpften Kontrollgruppe hatten fünf von zehn Personen ähnliche Beschwerden.

Die Prävalenz von PCVS „war ähnlich wie bei Long COVID. Sie nahm im Laufe der Zeit ab und stieg nach der Auffrischungsimpfung an“, heißt es in der Studie. Die Lebensqualität hingegen verbesserte sich mit der Zeit und fiel nach einem Booster wieder ab. Außerdem traten signifikant mehr PCVS bei Personen mit einer Auffrischungsimpfung auf als bei solchen ohne den Booster. Auch die allgemeine Lebensqualität wurde von den geboosterten Studienteilnehmern schlechter bewertet.

Impfstoffe und Long COVID – Ergebnisse nicht einheitlich

Des Weiteren gingen die Studienautoren auf die Debatte um die Wirkungen der Impfstoffe und ihre Auswirkungen auf Long COVID ein. Die Forschungsergebnisse dazu seien bisher nicht einheitlich.

„Einige Beweise deuten darauf hin, dass sich die Long-COVID-Symptome nach der Impfung entweder verändern, verbessern, fortsetzen oder sogar verschlechtern. In der Gruppe der Probanden, deren Beschwerden sich verschlechterten, war das Verhältnis der Änderung der Antikörpertiter deutlich größer.“ Der Antikörpertiter gibt die Konzentration von spezifischen Antikörpern in einer Blutprobe an.

Neue Studie: Über 22 Symptome nach COVID-19-Impfung

Auch eine Vorab-Publikation, die im November erschien, aber bisher nicht von Fachkollegen geprüft wurde, ging auf die Symptome nach einer Impfung ein. Ihr zufolge sind die häufigsten chronischen Symptome bei Menschen, die einen COVID-19-Impfstoff erhalten hatten, übermäßige Müdigkeit, Hirnnebel, Taubheitsgefühl, Neuropathie (Nervenkrankheit) und Bewegungsintoleranz (mangelnde körperliche Belastbarkeit).

Mindestens die Hälfte der Teilnehmer berichtete auch über Schwindel, Brennen, Tinnitus, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzklopfen und Myalgie (Muskelschmerzen). Die Studienteilnehmer meldeten in vielen Fällen eine Kombination von mehreren Symptomen.

Gesundheitsprobleme nach der Impfung

Weitere aktuelle Studien liefern weitere Hinweise für einen Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfungen und gesundheitlichen Komplikationen.

Eine Übersichtsarbeit vom März 2023 analysierte 81 Studien, die kardiovaskuläre Komplikationen bei 17.636 Personen nach einer mRNA-Impfung bestätigten. Die Arbeiten berichteten auch über 284 Todesfälle.

Von den 17.636 Personen hatten 17.192 die COVID-19-Impfung von Pfizer erhalten, während die übrigen 444 mit Moderna geimpft wurden.

„Bei allen mRNA-Impfstoffen wurde häufig über Thrombose berichtet, gefolgt von Schlaganfall, Herzmuskelentzündung, Herzinfarkt, Lungenembolie und Herzrhythmusstörungen“, hieß es in dem Review.

Thrombosen traten am häufigsten bei Menschen auf, die den Impfstoff von Pfizer erhalten hatten. Schlaganfälle traten bei Moderna-Impfstoffempfängern häufiger auf. Während die Pfizer-Gruppe 228 Todesfälle meldete, gab es in der Moderna-Gruppe 56 Todesfälle.

„Die Zeit zwischen der Impfdosis und dem Auftreten der ersten Symptome betrug beim mRNA-1273-Impfstoff (Moderna) und BNT162b2 (Pfizer) durchschnittlich 5,6 bzw. 4,8 Tage.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Study Reveals More than Half of COVID-19 Vaccinated Feel Sick a Year Later“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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