Die Felsenbirne: Ein vielseitiger Schatz für Garten und Küche
Die Felsenbirne ist eine schmucke Bereicherung in vielen Gärten und Hecken. Im Frühling beeindruckt sie mit unzähligen weißen Blüten und im Herbst leuchtet sie in einem orangeroten Blätterkleid.
In den Sommermonaten Juni und Juli trägt der Strauch kleine blauschwarze Beeren, die nicht nur bei Vögeln, sondern auch bei Menschen beliebt sind. Diese süßen Früchte sind eine gesunde Nascherei – und überraschen mit einem Geschmack, der an Marzipan erinnert.
Historische Nutzung
Von den 25 verschiedenen Arten der Felsenbirne stammen die meisten aus Nordamerika. Bereits vor 3.000 Jahren sammelten Ureinwohner die dunklen Früchte.
Die Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis) ist die einzige Art, die in Europa heimisch ist. Sie wird auch „Felsenmispel“ oder in Österreich auch „Edelweißstrauch“ genannt. In Deutschland ist die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) besonders beliebt. Diese Art stammt aus dem östlichen Nordamerika und wird seit dem 19. Jahrhundert als Obst- und Ziergehölz kultiviert.
Früher wurde die Felsenbirne als Wildobst intensiver genutzt. Sie diente als Obstgehölz, und ihre Früchte wurden geerntet, getrocknet und wie Rosinen für Kuchen verwendet. In Norddeutschland ist die Felsenbirne daher auch als „Rosinenbaum“ oder „Korinthenbaum“ bekannt.
Botanische Eigenschaften
Alle Felsenbirnenarten tragen genießbare Früchte. Ab Mitte Juni beginnen die kleinen runden Früchte an den Sträuchern zu reifen und färben sich von rot auf blauschwarz.
Sie erinnern geschmacklich und optisch an Heidelbeeren, gehören botanisch jedoch zu den apfelfrüchtigen Kernobstgewächsen (Pyrinae) innerhalb der Rosengewächse (Rosaceae). Die Früchte besitzen so wie der Apfel ein Kerngehäuse, dessen Kammern jeweils ein bis zwei Samen enthalten.
So gesund ist die Felsenbirne
Die Frucht der Felsenbirne überzeugt mit einer Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die der menschlichen Gesundheit zugutekommen, wie Forscher der Universität Breslau in Polen herausfanden. Das enthaltene Vitamin C und die Carotinoide stärken das Immunsystem und verzögern den Alterungsprozess. Carotinoide werden im Körper zu Vitamin A umgewandelt, welches die Sehkraft verbessert und krebsvorbeugende Eigenschaften hat.
Zusätzlich liefern die süßen Früchte wichtige B-Vitamine wie B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin) und B6 (Pyridoxin), die am Kohlenhydratstoffwechsel und an der Energiegewinnung beteiligt sind. Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe, die den Früchten ihre blauviolette Farbe verleihen, wirken antioxidativ und entzündungshemmend und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Auch Gerbstoffe sind in der Felsenbirne enthalten, die adstringierend und entzündungshemmend wirken. In der Volksmedizin wurden sie daher bei Hals- und Rachenentzündungen sowie Verdauungsproblemen eingesetzt.
Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen sowie Spurenelemente ergänzen die nährstoffreichen Früchte.
Nicht zuletzt sind Felsenbirnen besonders reich an Ballaststoffen wie Pektin, das im Darm Giftstoffe bindet und ausscheidet. Eine ballaststoffreiche Ernährung sorgt zudem für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und unterstützt die Bakterienvielfalt im Darm.
Genuss der Felsenbirne: Roh und gekocht
Die Früchte können sowohl roh als auch gekocht genossen werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kerne der Früchte sowie die Blätter der Sträucher geringe Mengen an cyanogenen Glykosiden enthalten. Diese Stoffe spalten im sauren Milieu des Magens Blausäure ab, die als Pflanzengift bekannt ist. Auch in den Kernen von Äpfeln und Birnen sind diese sekundären Pflanzenstoffe zu finden. In den meisten Fällen passieren die Samen jedoch unverdaut unseren Körper.
Selbst wenn einige Kerne zerbissen werden und Glykoside freigesetzt werden, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge. Für einen Erwachsenen sind im Normalfalle sehr große Mengen nötig, um Vergiftungserscheinungen wie Magenbeschwerden, Übelkeit oder Durchfall hervorzurufen. Durch Erhitzen zerfallen die Glykoside und werden unschädlich, sodass die Früchte bedenkenlos zu Marmelade, Saft oder Gelee eingekocht werden können.
In kleinen Mengen sind die Früchte auch roh völlig unbedenklich und sehr gesundheitsfördernd. Sie können daher bei einem Spaziergang durch den Garten auch direkt vom Strauch genascht oder im Obstsalat verarbeitet werden. Kinder und Schwangere sollten den Verzehr der rohen Früchte meiden.
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