Designforscherin entwickelt Strickjacke für Schlaganfallpatienten

Gesche Joost von der UdK Berlin hat eine Strickjacke entwickelt, die den Notfallknopf ablöst, der sonst recht ungemütlich um den Hals von Schlaganfallpatienten baumelte: Im Ernstfall ziehen die Alten am Bündchen der Jacke und das digitale Notfallprogram startet.
Titelbild
Mit der Strickjacke informieren die Patienten den Notdienst.Foto: YouTube-Screenshot
Epoch Times23. April 2016

Gesche Joost ist Designprofessorin an der Universität der Künste Berlin (UdK) und hat viele digitale Ideen, die direkt dem Film „Minority Report“ entsprungen sein könnten. Manche sind durchaus praktikabel. Etwa eine Strickjacke in wunderschönem Design für Schlaganfallpatienten, die die Großmütter und Großväter gleich mit gestalten dürfen. Das berichtet „Deutschlandradiokultur“.

Not macht erfinderisch

In Berlin steht Gesches Labor. Hier wird nicht nur gedacht. Hier wird zur Entspannung auch mal geschaukelt und dann wieder gebastelt und gebaut. Woran? Zum Beispiel entstehen hier im Zusammenspiel der kreativen Köpfe vernetzte Kleidungsstücke. Das erinnert an die Smart Watch, die wir am Handgelenk tragen. Doch es geht um Einiges darüber hinaus.

Eine Notfalljacke für Schlaganfallpatienten entstand, weil die Betroffenen nicht immer an dieses häßliche Ding namens Notfallknopf erinnert werden wollen, das da an ihrem Hals baumelt und regelrecht „stigmatisiert“, wie Joost berichtet. Wird am Bündchen der neu entwickelten Jacke gezogen, startet über eine App das Notfallprogramm.

Hier basteln Jung und Alt gemeinsam

Gesche Joost und ihre Mitarbeiter, die vor allem weiblich, jung und technisch sehr begabt sind, haben dazu Nachmittage mit älteren Damen gestrickt. Die jüngeren Damen haben das Werk dann zu Ende gebracht, indem sie Apps programmierten, Schaltkreise entwickelten und Microcontroller anlöteten.

In den Jacken wird leitendes Garn, werden also Metallfäden verstrickt, ebenso findet ein Microcontroller seinen Platz in der Damenoberbekleidung der etwas digitaleren Art. Einige junge Männer haben auch mitgestrickt.

Die Strickjacke kann gewaschen werden

Nun fragt man sich, wie die Oma derart modernisiert ihre Jacke wäscht. Auch dafür hat Joost Lösungen parat. Mit Hilfe von leitendem Klettverschluss kann der Mikrocontroller wieder herausgeholt werden, ja, sogar in andere Kleidungsstücke eingesetzt werden.

Designerin Joost findet das innovativ und sieht zukünftige Anwendungen im Sport-, Reha- und Trainingsbereich auf uns zukommen. Sie ist seit gut zwei Jahren Internetbotschafterin Deutschlands bei der EU. (kf)

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