Corona-Pandemie: So sind die Bundesländer mit Schutzkleidung ausgestattet
Die Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer richten zunehmend Zentren ein, wo Testungen auf eine Infizierung mit COVID-19 stattfinden. Die Kassenärztlichen Vereinigungen arbeiten dabei mit unterschiedlichen Varianten wie mobilem Abstrichdienst, Abstrichzentren, Schwerpunktpraxen und Ambulanzen, vereinfachungshalber Abklärungsstellen genannt.
Epoch Times hat bei den Kassenärztlichen Vereinigungen nachgefragt, wie die Abklärungsstellen und Arztpraxen mit Schutzmaterial wie zum Beispiel Schutzkitteln, Schutzhauben, Handschuhen und Mundschutz ausgestattet sind. Detailliert geantwortet haben 11 von 17 Einrichtungen, deren Antworten im Folgenden auszugweise wiedergegeben sind.
Bayern
Von Seiten Bayern hieß es: „Unsere Ausrüstung [in den Testeinrichtungen] ist bis dato noch ausreichend, sie wird aber zunehmend knapp.“ Doch in den Arztpraxen reiche die Ausrüstung „immer weniger aus.“
In einer Pressemitteilung vom 1.4. heißt es: „Auf Grund offensichtlich völlig unzureichender Planungen im Bundesgesundheitsministerium ist in Bayern, wie wohl auch in allen anderen Bundesländern, bislang viel zu wenig von dem bestellten Material angekommen.“
Das „wenige Material“ der Bundesregierung sei an Praxen mit Dialyse- oder Krebspatienten versendet worden, hieß es am 2.4.
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg zufolge sei „die Ausrüstung noch immer knapp.“ Doch Baden-Württemberg sei dabei, „aus unterschiedlichen Quellen“ die Schutzeinrichtung zu besorgen.“ Priorität haben Lieferungen in Schwerpunktpraxen.
Einen konkreten Stand beschreibt die Mitteilung vom 2.4.: „Wir haben durch Belieferung der Bundesregierung und eigene Aktivitäten auf dem Markt über 100.000 Masken, etwa 1 Mio. Mund-Nasenschutz-Tücher sowie Einmalhandschuhe und Schutzkittel beschafft, die wir aktuell an unsere Praxen ausliefern.“ Es gebe rund 15.000 Arztpraxen in dem Bundesland. Und weiter:
Das ist leider nicht die Menge, die für die Versorgung erforderlich wäre, dennoch werden aber die Praxen damit den Betrieb erst einmal aufrechterhalten können.“
Berlin
Berlin berichtete, dass „Ärzte und Verwaltungsangestellte, die im Auftrag der KV Berlin in den Abklärungsstellen tätig sind, (…) ausreichend geschützt“ seien. Die Tests würden von klinischem Personal durchgeführt. Die in den Abklärungsstellen tätigen Personen hätten somit keinen „direkten Kontakt zu den Patienten“. Es seien „umfangreiche Mengen an Schutzausrüstung bestellt, auf die gewartet wird. Auch weiterhin befindet sich die KV Berlin in einem umfangreichen Beschaffungsprozess.“
In einem offenen Brief an den Bürgermeister hieß es am 25.3.
Jeden Tag behandeln die Vertragsärzte ungeschützt Patienten, die zunehmend auch infiziert sind oder es sein könnten. Noch immer fehlt die dringend benötigte Schutzkleidung.“
Bundes- sowie Landespolitik fokussierten sich nur auf Krankenhäuser. Am 23.3. hieß es: „Bisher haben wir nur eine geringe Menge an Schutzkitteln und Schutzhandschuhen erhalten. Und von den versprochenen Schutzmasken sind heute lediglich 8000 Stück eingetroffen, das ist gerade einmal eine Schutzmaske pro Praxis.“
Hessen
Hessen antwortete auf unsere Frage: „Diese Praxen [die Abklärungsstellen] werden von der KV prioritär mit PSA [persönlicher Schutzausrüstung] ausgestattet.“
Der Zustand in den Arztpraxen sei „[m]äßig, so wie überall.“ Zwischenzeitlich betreibe die KV einen Webshop, in dem die Ärzte bestellen können „so lange der Vorrat reicht“, doch „der nicht reichen wird“.
Niedersachsen
In Niedersachsen reiche das Material in den Abklärungsstellen „immer von Woche zu Woche“. Die Preise seien „in den vergangenen Tagen explodiert“ und langfristig könne man auch nicht planen. Der Bund habe bereits eine erste Lieferung zur Verfügung gestellt. Doch „insgesamt ist die Lieferlage äußerst angespannt.“
Die Arztpraxen mit dem Schutzausrüstung auszustatten sei überdies „wünschenswert“. Doch das stehe „allerdings nicht zur Verfügung – insgesamt also ein Mangel“.
Nordrhein-Westfalen
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein schrieb in einer E-Mail: „Anders als in den Praxen der niedergelassenen Ärzte liegen uns für die Diagnosezentren aktuell keine Hinweise auf einen grundsätzlichen Mangel an Schutzausrüstung vor“. Und weiter: „Dass aber auch in den Zentren der Bestand an Schutzkleidung nicht unbegrenzt ist, liegt auf der Hand.“
An die Arztpraxen verteilte die KV Nordrhein die bislang vom Bundesgesundheitsministerium peu à peu gelieferte Schutzausrüstung nach der Betroffenheit der Regionen und zusätzlich an weiteren zentralen Ausgabestellen.
Es sei allerdings „erkennbar, dass die bisherigen BMG-Lieferungen mit Blick auf deren Inhalt und Umfang nicht ausreichen, um die Praxen im ganzen Rheinland flächendeckend über einen längeren Zeitraum auszustatten.“ So heißt es in einer Pressemitteilung vom 29.3.:
Wenn wir aber die ambulante Versorgung (…) in den kommenden Wochen aufrecht erhalten wollen, dann brauchen wir ganz andere Mengen an Schutzausrüstung.“
Aus Westfalen-Lippe heißt es zum Umfang des Schutzmaterials: „Bei den Diagnosezentren handelt es sich um Eigeneinrichtungen der KVWL, die – ebenso wie die Corona-Behandlungszentren – auch von uns mit der notwendigen Schutzausrüstung ausgestattet werden.“
Zunächst habe es „trotz größter Bemühungen“ bei der Beschaffung „massive Probleme“ gegeben. Zwischenzeitlich seien „erste Teillieferungen“ eingetroffen, die entsprechend an die Ärzte weitergegeben wurden. Es sollen weitere Lieferungen folgen, die bereits angekündigt seien.
Saarland
Im Saarland seien die Abklärungsstellen vollständig ausgerüstet.
Es sei bereits eine Lieferung mit Schutzausrüstung für die Arztpraxen eingetroffen, allerdings mit einer geringeren Menge als bestellt. Erhalten wurden „Masken und Desinfektionsmittel“.
Nach wie vor fehlen Schutzanzüge, die nach wie vor nicht lieferbar sind“, heißt es weiter.
Sachsen-Anhalt
Auch Sachsen-Anhalt habe seine Abklärungsstellen „mit Vollschutz ausgerüstet (Overall, Brille, Maske, Handschuhe, Füßlinge).“
Es gebe allerdings „deutlich zu wenig Schutzmaterial“. Denn die Materialien der Bundesregierung kämen in geringen Mengen an. Sachsen-Anhalt konnte daher bislang nur kleine Mengen an die Ärzte ausgeben.
Zur Aufrechterhaltung der Versorgung bedarf es dringend kurzfristiger und umfangreicher Lieferungen.“
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holsteins Abklärungsstellen seien „mit allem Nötigen ausgerüstet“ und würden „vorrangig mit Prio 1 mit Material versorgt“. Doch in den Arztpraxen „fehlt es deutlich an Schutzkleidung“.
Vor allem mangelnder Mundschutz wird beklagt.“
Thüringen
Von Seiten Thüringen heißt es: Unabhängig davon, dass die medizinische Belieferung schwierig sei und die Bundesregierung ihre Zusage zur Lieferung von Schutzausrüstung noch nicht ganz erfüllt habe, konnten durch Priorisierung die „relevanten Bereiche wie Stützpunkte, Infektionssprechstunde/Bereitschaftsdienst“ ausgestattet werden. Diese Institutionen seien zu jedem Zeitpunkt ausgerüstet.
Anfänglich habe es „erhebliche Schwierigkeiten“ gegeben habe. Jeden Tag komme ein Kleinlaster „mit irgendetwas drauf“. Da Bund und Land trotz „anderslautender Absichtserklärungen“ nicht das Zugesagte geliefert habe, habe Thüringen durch eigene Bestellungen vorgesorgt und sei bis nach Ostern ausgestattet.
China gefragt bei Lieferung von Schutzmasken
Deutlich wird: Die Kassenärztlichen Vereinigungen warten mitunter dringend auf die von der Bundesregierung angekündigte Schutzkleidung und bestellten eigenständig, da die Lieferungen nur nach und nach eintreffen und nicht reichen.
Dabei bestellen die meisten Kassenärztlichen Vereinigungen auch in China (Berlin: „überwiegend China“), teilweise über Zwischenlieferanten oder Mittelspersonen. Baden-Württemberg, die KV Nordrhein, Bayern und Westfalen-Lippe können nicht identifizieren, woher die Ware kommt. Thüringen bestellte „gemeinsam mit Partnern und in Abstimmung mit Kassen“ ausschließlich in China.
Da der Bund die bislang zugesagte Schutzausrüstung nicht in Gänze liefern könne, seien daher auch die einzelnen Landesregierungen sowie Institutionen innerhalb dieser Bundesländer selbst aktiv geworden, wie die „Süddeutsche“ berichtete. Einer Umfrage der Zeitung zufolge nutzen die Bundesländer „spezielle Kontakte“ von Unternehmen in den Bundesländern, damit sie Schutzausrüstung aus China kaufen können.
Bayern zum Beispiel, das nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am schlimmsten von der Pandemie betroffen ist, (Stand 6.4. 8:05 Uhr), setzt auf die in Bayern angesiedelten Unternehmen wie Siemens und deren Kontakte. Baden-Württemberg, welches am zweitschlimmsten betroffen ist, setze auf Kontakte zu Daimler und Porsche. Siemens, Daimler und Porsche unterhalten jeweils enge Beziehungen zu China.
Taiwan könnte hier als Vorbild gelten, wie man genügend Schutzmasken garantieren kann. Das Land hatte bereits am Anfang der Pandemie den Export der Masken verboten und die Produktion hochgefahren. Inzwischen haben die Unternehmen auf der Insel ihre Produktionskapazitäten für Mundschutzmasken massiv erhöht, und Platz zwei in der Welt bei der Herstellung erreicht. Zum einen ist der Inselstaat Selbstversorger geworden, andererseits spenden sie „überschüssige“ Masken an andere Staaten – auch nach Europa und Deutschland.
Taiwan bleibt skeptisch gegenüber China
Herr Prof. Dr. Shieh Jhy-Wey, Repräsentant von Taiwan in der Bundesrepublik Deutschland erklärte in einem Interview mit der Epoch Times, dass die Premierministerin eingriff. Sie habe „ein Treffen mit mehreren taiwanesischen Unternehmen organisiert“, die eigentlich „Konkurrenten“ seien. Angesichts der Sicherheit von Taiwan hätten sie „zusammengearbeitet“, so Shieh weiter.
„Schnellstens wurden untereinander die Aufgaben aufgeteilt“ und gemeinsam Schutzmasken produziert. So konnte Taiwan im eigenen Land nicht nur genügend Schutzmasken bereitstellen, sondern es auch zur Exportnation Nummer zwei zu schaffen. Taiwan, das nur 130 km von Ursprungsort des Virus – Wuhan in China – entfernt ist, ließ sich nicht sonderlich stark vom Virus infizieren. Nach „Gisandata“ gibt es per Stand 6.4. 9:28 Uhr 373 Infektionen mit 5 Todesfällen. Die Ursache wird darin gesehen, dass Taiwan skeptisch gegenüber den Informationen aus China gegenüber steht und den Daten nicht vertraut:
Vertraue nicht dem kommunistischen Regime und dem, was sie an Daten bekannt gegeben haben.“
Prof. Shieh weiter: „Dies ist ein autoritäres, wenn nicht sogar diktatorisches System und es ist charakteristisch für so ein Regime, dass Stabilität vor Wahrheit geht.“
Der Artikel wurde am 7.4. geändert. Die KV Saarland meldete zwischenzeitlich, dass der größte Anteil der Schutzkleidung auch bzw. überwiegend aus China komme. Die Kassenärztlichen Vereinigungen Bayern und Westfalen-Lippe antworteten, dass sie den Herkunftsort der Ausrüstung nicht mitteilen können.
Anmerkung der Red.: Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Bei den Aufführungen der Corona-Todesfälle werden Vorerkrankungen nicht berücksichtigt. Das neuartige Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 verursacht, wurde erstmals in China entdeckt. Durch Vertuschung und das Missmanagement der Kommunistischen Partei Chinas konnte sich das Virus in ganz China auszubreiten und hat zu einer globalen Pandemie geführt. Mehr dazu: Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben.
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