Corona-Impfstoffe: Zehntausende Probanden und bislang keine ernsten Nebenwirkungen

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Ein Mitarbeiter des Mainzer Unternehmens Biontech hält ein Fläschen mit Corona-Impfstoff in der Hand.Foto: BioNTech SE/dpa/dpa
Epoch Times3. Dezember 2020

Ein Jahr nach der Registrierung der ersten Corona-Fälle in China rücken die ersehnten Corona-Impfstoffe in greifbare Nähe. In Großbritannien soll der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bereits ab kommender Woche zur Verfügung stehen.

Auch für die EU und die USA haben Biontech/Pfizer sowie ihr Konkurrent Moderna eine Notfallzulassung beantragt. So könnten noch im Dezember Impfkampagnen beginnen und das Ende der Pandemie einläuten.

Viele Menschen sind skeptisch: Wie sicher sind die in Rekordgeschwindigkeit entwickelten Impfstoffe?

Untersuchungszeitraum

Die Statistik zeigt, dass fast alle bisher bekannten Nebenwirkungen von Impfungen in den ersten sechs Wochen auftreten. Die Teilnehmer der groß angelegten Studien für die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna wurden mindestens zwei Monate nach Gabe der zweiten Dosis beobachtet – wie es etwa die US-Zulassungsbehörde FDA für eine Notfallzulassung verlangt.

„Es gibt einen Unterschied zwischen schnell und zu schnell“, sagt Saad Omer, Leiter des Instituts für Globale Gesundheit der US-Elite-Universität Yale. Ein Beobachtungszeitraum von zwei Monaten decke tatsächlich die „überwältigende Mehrheit“ unerwünschter Nebenwirkungen ab, sagt er.

Normalerweise schreibt die FDA sechs Monate Beobachtung vor. Verlaufen die ersten acht Wochen nach der Impfung problemlos, ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass in den darauffolgenden vier Monaten noch Nebenwirkungen auftreten.

Biontech/Pfizer und Moderna versichern, dass bei keinem Probanden in den zwei Monaten nach der zweiten Spritze ernste Nebenwirkungen aufgetreten seien – also lebensbedrohliche Folgen, die eine Klinikbehandlung notwendig machen, oder dauerhafte Beeinträchtigungen. In diese Kategorie fallen etwa allergische Schocks oder neurologische Probleme sowie schlimmstenfalls der Tod.

Ein geringer Anteil der Probanden litt nach Angaben der Unternehmen unter Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen und einer geröteten und schmerzenden Einstichstelle, besonders nach der zweiten Dosis. Die Zulassungsbehörden werten weit mehr und detailliertere Daten aus, als die Konzerne in ihren Presseerklärungen bekannt gaben.

Große Zahl an Testpersonen

Um die Seriosität der aktuellen Studien zu unterstreichen, wird auf deren großen Umfang verwiesen: 44.000 Freiwillige sind es bei Biontech/Pfizer und 30.000 bei Moderna. Den Zulassungsbehörden stehen also die Gesundheitsdaten zehntausender Probanden zur Verfügung. In den vergangenen zehn Jahren umfassten Studien für Impfstoffe im Schnitt nur 6700 Testpersonen.

Impfstoff-Test-Toter bei AstraZeneca

Ein Teilnehmer an den Testreihen der britischen Oxford-Universität für einen Impfstoff gegen das Coronavirus war gestorben. Dem Mann soll bei den Tests in Brasilien jedoch nicht das potenzielle Serum, sondern lediglich ein Placebo verabreicht worden sein, wie brasilianische Medien am Mittwoch (21. Oktober) berichteten.

Die Oxford-Universität forscht zusammen mit dem britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca an einem Anti-Corona-Impfstoff. Die Tests der Oxford-Universität und von AstraZeneca befinden sich in der dritten und finalen Phase, die sehr aufwändig ist. (afp/sza)



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