Britische Impfstudie: Erhöhtes Risiko für Epilepsie und Blinddarmentzündung bei Kindern

Immer mehr Studien berichten über Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung bei Kindern. Nun bestätigte eine britische Studie erneut ein höheres Risiko für verschiedene Krankheiten nach dem „Piks". Dennoch lautet das Fazit der Studienautoren, die Impfung für Kinder zu empfehlen.
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Ihre Ergebnisse würden „ein günstiges Sicherheitsprofil der COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen“ für Kinder stützen, so die Autoren der kürzlich erschienenen Studie.Foto: FamVeld/iStock
Von 3. Juni 2024

Ein erhöhtes Risiko für Epilepsie und Blinddarmentzündungen – genau das haben Kinder einer neuen Studie zufolge nach der COVID-19-Impfung mit den Impfstoffen von AstraZeneca oder Pfizer/BioNTech. Nach der Pfizer-Impfung besteht zudem ein höheres Risiko für eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und demyelinisierende Erkrankung (Schädigung des Nervensystems). 

Trotz dieser Ergebnisse empfehlen die Forscher die Corona-Impfung für Kinder. Bei einigen Studienautoren bestand allerdings ein Interessenkonflikt, darunter finanzielle Verbindungen zu den Impfstoffherstellern AstraZeneca und Moderna. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Risiko nach Impfung höher als erwartet

Im Rahmen der Studie untersuchten die Studienautoren Daten aus einer nationalen Datenbank über COVID-19-Impfungen, Sterblichkeit, Krankenhauseinweisungen und COVID-19-Infektionen in Großbritannien. Sie wollten wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen den COVID-19-Impfstoffen von AstraZeneca, Pfizer und Moderna und zwölf Krankheitsbildern gibt.

Die Population umfasste fast 5,2 Millionen Personen. Dazu gehörten 1,8 Millionen Kinder zwischen fünf und elf Jahren und 3,3 Millionen Jugendliche zwischen zwölf und siebzehn Jahren. Zum Vergleich untersuchten die Forscher auch die Daten von 4,3 Millionen jungen Erwachsen zwischen 18 und 24 Jahren. Die untersuchten Daten reichten vom 8. Dezember 2020 bis zum 7. August 2022.

Die Studienautoren stellten ein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis in der Gruppe der Zwölf- bis Siebzehnjährigen nach der Pfizer-Impfung fest. So überstieg das Risiko die erwartete Rate nach der ersten Dosis um drei Fälle pro Million, nach der zweiten Dosis waren es fünf zusätzliche Fälle pro Million. Auch das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt mit Epilepsie war erhöht, mit zusätzlichen zwölf Fällen pro Million nach der zweiten Dosis. Zudem bestand bei Mädchen in dieser Altersgruppe nach der zweiten Impfung ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung des Nervensystems.

Des Weiteren bestand bei jungen Frauen nach Erhalt der ersten Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs ein „erheblich erhöhtes Risiko einer Krankenhauseinweisung mit Epilepsie“. Es gab 813 mehr Krankenhauseinweisungen mit Epilepsie pro Million Dosen als erwartet. Nach der zweiten Impfstoffdosis erhöhte sich auch das Risiko für eine Blinddarmentzündung, mit 512 zusätzlichen Fällen pro Million.

Da nur wenige Kinder in Großbritannien den Moderna-Impfstoff erhalten hatten, konnten die Forscher bei den mit Moderna-Geimpften kein signifikant erhöhtes Risiko für Erkrankungen feststellen.

Erhöhtes Risiko bei Pfizer-Geimpften 

Darüber hinaus verglichen die Studienautoren die Daten der geimpften Kinder mit denen der ungeimpften. Nach der Pfizer-Impfung fanden die Forscher bei den Zwölf- bis Siebzehnjährigen ein erhöhtes Risiko für einen schweren allergischen Schock und eine Blinddarmentzündung sowie für eine Krankenhauseinweisung wegen Epilepsie. Sie fanden kein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen unter den Moderna- oder AstraZeneca-Geimpften in dieser Altersgruppe. 

In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen bestand allerdings ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von Erkrankungen nach der Impfung mit diesen beiden Impfstoffen. Dazu gehörten Myokarditis, immunologische oder idiopathische Thrombozytopenie (Blutungsstörung), Epilepsie und akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung).

Forscher von Moderna und AstraZeneca finanziell gefördert

Das britische staatlich finanzierte Forschungszentrum NIHR School for Primary Care Research förderte die Studie. Zudem erklärten mehrere Autoren Interessenkonflikte, einschließlich der Finanzierung durch Moderna und AstraZeneca. Ferner ist die Studie nur begrenzt aussagekräftig, weil sie von Sterbeurkunden und Codes zur Krankenhauseinweisung abhängig war. Pfizer, Moderna und AstraZeneca reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme.

Laut den Autoren stützen ihre Ergebnisse „ein günstiges Sicherheitsprofil der COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis siebzehn Jahren“. Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna basieren auf mRNA-Technologie, über die genetische Informationen zur Produktion von viralen Spike-Proteinen in die menschlichen Zellen gelangen.

Zudem hätten laut der Studie ungeimpfte Kinder ein erhöhtes Risiko für einige der untersuchten Erkrankungen infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2. Dazu gehört auch das Multisystem-Entzündungssyndrom bei Kindern, bei dem eine Entzündung in mehreren Organen auftritt.

Epoch Times bat die korrespondierende Autorin der Studie, Dr. Julia Hippisley-Cox, um Daten, auf denen diese Aussagen beruhen. Die Anfrage blieb unbeantwortet. 

Untergrabung des öffentlichen Vertrauens in die wissenschaftliche Forschung

Udi Qimron, Professor an der Abteilung für klinische Mikrobiologie und Immunologie der Universität Tel Aviv, kritisiert in einer E-Mail gegenüber Epoch Times die Studie. Laut seiner Ansicht hätten die Autoren die mit den Impfstoffen verbundenen Risiken zu Unrecht heruntergespielt.

„Es ist nicht überraschend, dass einige Autoren der Studie finanzielle Verbindungen zu Moderna und AstraZeneca haben beziehungsweise in verschiedenen COVID-19-Beratungsgruppen der britischen und schottischen Regierung tätig waren. Ein Autor war sogar Mitglied der Thrombotic Thrombocytopenic Taskforce von AstraZeneca und des Joint Committee on Vaccination and Immunisation. Der Interessenkonflikt in diesem Fall ist erheblich“, erklärte Qimron, der nicht an der Studie beteiligt war.

Ferner beobachte er mit großer Sorge, dass angesehene wissenschaftliche Plattformen benutzt werden, „um Fehler und Fehlverhalten zu vertuschen, insbesondere den Zwang und den immensen gesellschaftlichen Druck, kleine Kinder zu impfen“. Dies hätte niemals geschehen dürfen, fügte er hinzu. 

„Es ist entmutigend, zu sehen, dass wissenschaftliche Zeitschriften mit solchen Praktiken kollaborieren, was das öffentliche Vertrauen in die wissenschaftliche Forschung untergräbt, insbesondere wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Kindern geht“, schloss der Professor ab.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Elevated Risk of Epilepsy, Appendicitis in Children After COVID-19 Vaccination: Stud“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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