64-Jähriger findet Ehering am Atlantikstrand wieder

Der 64-jährige Arthur Fleming fand am Meer einen verlorenen Ehering wieder und fuhr 90 Minuten, um ihn persönlich der Besitzerin zurückzubringen. Für ihn war es eine selbstverständliche Geste der Hilfsbereitschaft.
Titelbild
Eine Geste der Freundlichkeit: Arthur Fleming und Kelsey Battease nach der Rückkehr des Eherings.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Arthur Fleming und Kelsey Battease
Von 25. Oktober 2024

An einem frühen Sonntagmorgen machte sich ein Hobbymetallsucher aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts auf einen circa einstündigen Weg zum Strand Hampton Beach von New Hampshire, um den verlorenen Ehering für eine ihm bis dahin fremde Frau zu suchen.

Tatsächlich entdeckte er den Ring nur einen Tag nachdem er ins Wasser gefallen war. Doch damit nicht genug: Der hilfsbereite Mann fuhr anschließend über eine Stunde, um den Ring persönlich zurückzubringen.

Arthur Fleming, ein 64-jähriger Elektriker aus Pepperell, Massachusetts, betreibt seit 1990 das Hobby der Metalldetektion und hat bereits vielen Menschen geholfen, verlorene Gegenstände wiederzufinden. Für ihn sei es daher nichts Außergewöhnliches gewesen, den Ring für die Frau zu suchen.

„Ich mache das nur aus Spaß. Das ist mein Hobby“, erklärte er Epoch Times. „Es macht einfach Freude, einen Ring oder andere Dinge wie Autoschlüssel im Schneesturm zu finden und den Leuten zurückzugeben.“

Große Bereitschaft zu helfen

Die 28-jährige Zahnarzthelferin Kelsey Battease verlor ihren Ehering am 10. August während eines Familienurlaubs am Hampton Beach in New Hampshire.

Gegen Mittag ging sie am Strand spazieren und hielt dabei die Hand ihres zweijährigen Sohnes. Als sie die Hand wechselte, rutschte der Ring plötzlich von ihrem Finger und wurde von den Wellen verschluckt. Für Battease war das ein Schockmoment.

„Mir zog es den Magen zusammen“, erzählte sie Epoch Times.

Das Foto, das Kelsey Battease kurz nach dem Verlust ihres Rings am Hampton Beach gemacht hat. Auf der Nachricht steht: „Ryan und ich werden für immer ein Teil von Hampton Beach sein … sechs Jahre mit meinem Ring, und der Atlantik hat ihn mir gerade entrissen.“ Foto: Kelsey Battease

Trotz einer intensiven Suche von etwa 30 bis 40 Minuten hatte sie aufgrund der Strömung kaum Hoffnung, den Ring wiederzufinden.

Battease postete einen Aufruf in den sozialen Medien, um jemanden mit einem Metalldetektor zu finden, der nach dem Ring suchen könnte. Ihre Mutter teilte den Beitrag in einer Facebook-Gruppe für Hampton Beach, woraufhin sofort zahlreiche Angebote zur Hilfe eintrafen.

„Viele Leute waren sofort bereit, nach dem Ring zu suchen“, berichtete Battease.

Ein Mann fragte sie sogar nach dem genauen Zeitpunkt des Verlusts des Ringes und konnte aufgrund der Gezeiten genau bestimmen, wo er suchen sollte.

Dieser Mann war Arthur Fleming.

Die Hände von Kelsey Battease und ihrem Ehemann, beide mit ihren Eheringen geschmückt. Foto: Kelsey Battease

Ein Akt der Geduld

Nachdem er den Beitrag gesehen hatte, kontaktierte Fleming Battease und ihre Mutter, um einige Fragen zu klären, bevor er sich am nächsten Tag, dem 11. August, auf die fast einstündige Fahrt zum Strand begab.

„Ich war bereits gegen 7 Uhr dort, um sicherzustellen, dass ich einen Parkplatz finden würde“, berichtete er im Gespräch mit der Epoch Times. „Mit der eigentlichen Suche haben wir jedoch erst gegen 8 Uhr begonnen.“

Die Suche dauerte rund vier Stunden. Fleming konzentrierte sich dabei auf den kleinen Strandabschnitt, an dem Battease den Ring verloren hatte. Die Aufgabe erwies sich als anspruchsvoll. An diesem Morgen spürte sein wasserdichter, tauchtauglicher Metalldetektor lediglich eine Sonnenbrille, ein Vierteldollarstück, einen Cent und zwei Abreißlaschen auf – doch von dem Ehering fehlte jede Spur.

Erschöpft und hungrig entschied sich Fleming schließlich, die Suche gegen Mittag aufzugeben. Was er jedoch nicht ahnte: Die Überraschung stand ihm noch bevor.

Knietief im Wasser stehend, schlug sein Metalldetektor plötzlich Alarm. Als er das Objekt aus dem Wasser hob, stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um den Ring handelte – er erkannte ihn sofort von dem Foto, das er zuvor auf Facebook gesehen hatte.

„In dem Moment, als ich den Ring in meiner Schaufel sah, wusste ich, dass es genau der war, den ich gesucht hatte“, sagte er.

Das Paar an ihrem Hochzeitstag. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kelsey Battease

„Es gibt noch gute Menschen auf der Welt“

Fleming informierte Battease per Nachricht darüber, dass er den Ring gefunden habe, und erkundigte sich, ob sie in der Nähe sei, um ihn abzuholen. Um zu vermeiden, dass Batteases Familie ihn für einen Betrüger hielt, fügte er das Foto des Ringes bei.

Battease antwortete ihm, dass sie im Norden des Bundesstaates New York lebten.

„Sie waren nur für einen Tagesausflug [am Hampton Beach]“, erklärte er.

Als viel beschäftigte Mutter von drei Kindern fiel es Battease schwer, einen passenden Zeitpunkt zu finden, um Fleming persönlich zu treffen und ihren Ring in Empfang zu nehmen. Letztlich trafen sie sich am 23. August auf halber Strecke.

„Für beide Parteien bedeutete dies eine Fahrzeit von etwa 90 Minuten“, berichtete Fleming. „Sie war äußerst glücklich und erleichtert.“

Battease äußerte, sie empfinde tiefe Dankbarkeit und sei sprachlos darüber, wie freundlich und fürsorglich Fleming gewesen sei. Er habe sich die Zeit genommen, nach ihrem Ring zu suchen und ihn schließlich den weiten Weg zurückzubringen.

Trotz der Distanz, die die beiden neu gewonnenen Freunde trennt, bleiben sie weiterhin in Kontakt und hoffen auf ein Wiedersehen.

Battease freut sich, dass Fleming die verdiente Anerkennung für seine gutherzige Tat erhält. Mit ihrer Geschichte möchte sie den Menschen vermitteln: „Es gibt noch gute Menschen auf der Welt.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „64-Year-Old Metal Detectorist Finds Stranger’s Lost Ring, Drives 90 Minutes to Return It“. (deutsche Bearbeitung kr)



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