Berlin richtet Ampelwarnsystem für Corona-Maßnahmen ein

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Beatmungsgeräte im Allgemeinen Krankenhaus Viersen in Nordrhein-Westfalen. Symbolbild.Foto: Roland Weihrauch/dpa/dpa
Epoch Times12. Mai 2020

In Berlin hat die Landesregierung ein Ampelwarnsystem zum Umgang mit Corona-Neuinfektionen eingerichtet. Darin werden die Reproduktionszahl, die Auslastung der Intensivbetten und die Zahl der Neuinfektionen beobachtet, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag sagte. Liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner über sieben Tage zusammengezählt bei 20, springt die Ampel demnach auf gelb, bei 30 Neuinfektionen auf rot.

„Unser Höhepunkt lag bislang bei 37“, sagte Kalayci zur Zahl der Neuinfektionen. In der vergangenen Woche hatten sich die Länderregierungschefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen Richtwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner über eine Woche geeinigt. Das hält der Berliner Senat für zu hoch angesetzt. Auch etwa die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen deuteten an, dass sie bereits bei weniger als 50 Neuinfektionen tätig werden wollen.

Die Reproduktionszahl, die beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, soll laut Kalayci stabil unter eins bleiben. Liege sie in Berlin an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei 1,1, schalte die Ampel bei diesem Indikator auf rot. Momentan liegt sie den Angaben zufolge in der Hauptstadt bei 0,79.

Beim Indikator der Intensivbettenkapazität liegt die „gelbe Linie“ Kalayci zufolge bei 15 Prozent, die „rote Linie“ setzt der Senat bei 25 Prozent an. Das heißt, dass Covid 19-Patienten nicht mehr als 25 Prozent der Intensivbetten in Berlin benötigen sollen. Aktuell beanspruchen Coronapatienten demnach neun Prozent der Intensivbetten.

Wenn zwei der drei Indikatoren den gelben Bereich erreichen, will der Senat über Maßnahmen beraten. Das kann etwa bedeuten, dass erfolgte Lockerungen zurückgenommen werden oder anstehende Lockerungen aufgeschoben werden. Kalayci kündigte an, im Senat wöchentlich über die aktuellen Zahlen zu berichten. (afp)



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