Zahl der Krankentage wegen psychischer Probleme seit 2007 verdoppelt
Die Zahl der Krankentage wegen psychischer Probleme hat sich einem Medienbericht zufolge binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Zahl sei von rund 48 Millionen im Jahr 2007 auf 107 Millionen im Jahr 2017 angestiegen, schreiben die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben) unter Berufung auf eine Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Linken-Anfrage.
Die daraus entstehenden wirtschaftlichen Ausfallkosten haben sich demnach im selben Zeitraum von 12,4 Milliarden Euro auf 33,9 Milliarden Euro nahezu verdreifacht.
Männer kamen dem Bericht zufolge auf eine deutlich höhere Zahl an psychisch bedingten Krankheitstagen als Frauen. Ältere Beschäftigte meldeten sich häufiger aus psychischen Gründen krank als jüngere. Die meisten Krankentage gab es 2017 bei Männern zwischen 60 und 65 Jahren (434 Ausfalltage auf 100 Versicherte), die wenigsten bei Frauen zwischen 15 und 20 Jahren (21 Ausfalltage auf 100 Versicherte).
Beschäftigte werden über ihre Belastungsgrenze getrieben
Den Zahlen zufolge stieg zwischen 2007 und 2017 auch die Zahl der Renteneintritte wegen verminderter Erwerbsfähigkeit aufgrund psychischer Störungen von rund 53.900 auf mehr als 71.300. Die Zahlen basieren auf Sozialversicherungsdaten und Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Angaben für das Jahr 2018 liegen demnach noch nicht vor.
Die arbeitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jutta Krellmann, kritisierte, viele Arbeitgeber würden „auf Verschleiß“ fahren. „Beschäftigte werden über ihre Belastungsgrenze getrieben“, sagte sie den Funke-Zeitungen. „Die Bundesregierung jedoch schaut Däumchen drehend zu.“ Dabei sei es offensichtlich, dass die jetzigen Instrumente nicht ausreichten. Nötig seien eine staatliche Anti-Stress-Verordnung und flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen, sagte Krellmann. (afp)
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