Transgender-Behandlung bei Kindern schafft „lebenslange“ Patienten

Inmitten einer aufkeimenden Debatte über die Sinnhaftigkeit medizinischer Behandlungen von Minderjährigen zur Änderung ihres Geschlechts spricht ein Arzt aus Alabama über die langfristigen Auswirkungen pharmazeutischer und chirurgischer Maßnahmen.
Titelbild
Der plastische Chirurg Patrick Lappert aus Alabama, sprach in seiner Praxis Lappert Skin Care am 13. April 2022 vor der Generalversammlung von Alabama über die Auswirkungen der Geschlechtsumwandlung auf Minderjährige.Foto: mit freundlicher Genehmigung von Patrick Lappert
Von 23. April 2022

Patrick Lappert, plastischer Chirurg bei Lappert Skin Care in Alabama, sprach sich in den Gremien des Senats und des Repräsentantenhauses für die Gesetzesvorlage 184 aus. Der Gesetzentwurf macht es für Ärzte zu einer Straftat, Minderjährige – im Gesetz des Bundesstaates Alabama sind das Personen unter 19 Jahren – mit pharmazeutischen und chirurgischen Transgender-Verfahren zu behandeln. Darauf fällt eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Gouverneurin Kay Ivey unterzeichnete das Gesetz am 8. April mit der Begründung, dass Kinder vor „radikalen, lebensverändernden Medikamenten und Operationen geschützt werden sollten, wenn sie sich in einem so verletzlichen Stadium ihres Lebens befinden“.

Das Gesetz wurde von der Regierung von US-Präsident Joe Biden kritisiert, die sich dafür aussprach, Kindern den Zugang zu diesen Behandlungen zu ermöglichen, um sie vor Selbstmord zu bewahren.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, dass die Gesetzgeber, „die diese diskriminierenden Gesetzentwürfe in Erwägung ziehen, vom Justizministerium und dem Gesundheitsministerium darauf hingewiesen wurden, dass Gesetze und Richtlinien, die eine Behandlung verhindern, die medizinische Fachkräfte für Transgender-Minderjährige empfehlen, gegen die Verfassung und das Bundesrecht verstoßen können.“

Lappert sagte der Epoch Times, dass die Befürworter der Geschlechtsumwandlung sagen würden, dass es falsch sei, Kinder nicht mit einer geschlechtsangleichenden Therapie zu behandeln, da eine Nichtbehandlung zu Selbstmord führe.

Diese Befürworter, so Lappert, ignorierten jedoch die Tatsache, dass Psychotherapie bei Kindern mit Geschlechtsdysphorie – dem Gefühl, dass die eigene Geschlechtsidentität nicht der des Körpers entspricht – in der Vergangenheit eine Erfolgsquote von 92 Prozent aufwies, wenn das Kind bis ins junge Erwachsenenalter begleitet wurde.

Das boomende Geschäft der Gender-Kliniken

Früher wiesen nur 0,02 Prozent aller Kinder eine geschlechtsübergreifende Selbstidentifikation auf, erklärt Lappert. Von diesen wenigen Kindern seien wiederum über 80 Prozent Jungen gewesen.

In den letzten sieben Jahren habe die Diagnose Geschlechtsdysphorie um 5.000 Prozent zugenommen und heute seien über 60 Prozent der neuen Diagnosen weibliche Jugendliche oder junge Erwachsene, sagte er.

„Die Krankheit taucht nun in einem höheren Alter auf und betrifft vor allem Mädchen, das ist das Erste, was man verstehen muss. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Behandlungsmethode, die mit dem sozialen Wandel beginnt.“

Früher bestand die Behandlung aus einer Familientherapie und einer individuellen kognitiven Therapie, die zu einer Erfolgsquote von 92 Prozent führte.

Derzeit sei jedoch nur eine Behandlungsmethode zulässig, so Lappert. Sie heißt Bestätigungstherapie und wird durch das, was Lappert als „das boomende Geschäft der Gender-Kliniken“ bezeichnete, angeboten.

„Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, den ich hier ansprechen möchte. Noch vor zehn Jahren gab es in den gesamten Vereinigten Staaten nur fünf Gender-Kliniken. Heute sind es etwa 57.“

Die Behandlung beginne mit einer gesellschaftlichen Bestätigung, die, so Lappert, die Ängste des Kindes zu lindern scheine, weil ihm gesagt würde, dass es sein Geschlecht richtig erkannt habe.

Diese Bestätigung bereite das Kind auf spätere therapeutische Eingriffe vor, erklärt Lappert.

Vorpubertären Kindern wird die Hoffnung gegeben, dass ihre Ängste durch geschlechtsbestätigende Änderungen wie die ihres Namens, ihrer Pronomen und ihrer Kleidung verschwinden werden.

„Es scheint das Problem gelöst zu haben, weil sich das Kind besser fühlt, aber sie bereiten das Kind auch darauf vor, dass es, wenn die Pubertät kommt, auf Pubertätsblocker gesetzt wird. Wenn das Kind also die ersten Anzeichen der Pubertät zeigt, wird es erneut Angst bekommen.“

Zu diesem Zeitpunkt werden das Kind – und die Eltern – darauf vorbereitet, dass das Kind Pubertätsblocker nimmt.

Eltern genauso Opfer wie Kinder

„Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, der hier angesprochen werden muss“, sagte er. „Die Eltern sind genauso Opfer dieser Idee wie das Kind. Die Eltern sind Opfer dieser Vorstellung, dass es nur eine einzige Behandlungsmethode gibt, und das muss die Bestätigungsmethode sein.“

Pubertätshemmende Medikamente sind ursprünglich zur Behandlung einer sogenannten frühzeitigen Pubertät gedacht, bei der es zu einer abnormal hohen Hormonausschüttung kommt. Das ist jedoch bei Kindern, die sich als Transgender identifizieren, nicht der Fall. Sie weisen eine normale Hormonausschüttung auf.

„Was sie tun, ist die Blockierung der normalen hormonellen Ausschüttung, die praktisch alle Entwicklungsprozesse des heranwachsenden Kindes steuert“, so Lappert. Dazu gehören das Wachstum und die Dichte des Skeletts, die Muskelmasse, die neuromuskuläre Koordination, die höheren geistigen Funktionen wie die psychologische und emotionale Entwicklung sowie die sexuelle Entwicklung.

„All diese Dinge werden aufgehalten, und die Anbieter des Medikaments bestehen darauf, dass der Sinn der Pubertätsblockade darin besteht, den Pausenknopf gedrückt halten zu können und dem Kind Zeit zu geben, sich emotional zu entwickeln, damit es an der Entscheidungsfindung teilnehmen kann“, sagte er. „Das ist eine offensichtliche Lüge, denn jetzt hat man die psychologische Entwicklung mit dem Medikament blockiert.“

Fast 100 Prozent der Kinder, denen Pubertätsblocker verschrieben werden, nehmen anschließend in Gender-Kliniken geschlechtsübergreifende Hormone ein. Was laut Lappert daran liegt, dass die Kinder zu diesem Zeitpunkt kleiner sind und eine unausgereifte geistige Entwicklung haben, was zu einem Gefühl der Trennung von Gleichaltrigen führt.

„Sie glauben dann, dass sie wirklich anders sind, und verlangen nach geschlechtsübergreifenden Hormonen, weil sie erwachsen werden wollen, und das hat dann seine eigenen Konsequenzen.“

Lappert sagte, dass es häufig zu Problemen mit dem metabolischen Syndrom, Diabetes, Gewichtszunahme durch die hohe Östrogendosis, aggressiven Wutausbrüchen und einem erhöhten Risiko für thrombotische Ereignisse wie Blutgerinnsel im Körper komme, die sich lösten und einen thrombotischen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen könnten.

„Hinzu kommen langfristige Risiken für den jungen Erwachsenen, weil man das Kind im Grunde chemisch kastriert und es lebenslang von diesen hohen Hormondosen abhängig macht.“

Die lebenslange Einnahme hoher Hormondosen kann zudem zu erhöhtem Blutdruck und Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit und bösartigen Erkrankungen führen.

Kann dies rückgängig gemacht werden?

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirkungen von Kurzzeit-Pubertätsblockern reversibel seien, hänge davon ab, wie kurz der Zeitraum sei, sagte Lappert.

„Wir wissen es nicht wirklich, weil dies ein offenes Experiment ist. Niemand kennt die langfristigen Auswirkungen der Pubertätsblockade auf gesunde Kinder. Wir kennen die langfristigen Folgen der Pubertätshemmer bei Kindern mit frühzeitiger Pubertät und sie sind nicht zu unterschätzen. Aber es ist ein akzeptables Risiko, weil es erhebliche medizinische Folgen haben kann, wenn die Pubertät bei einem früh pubertierenden Kind nicht gehemmt wird.“

Die Selbstdiagnose des Kindes

Es gebe zudem auch ein Problem mit der Herkunft der Diagnose, sagte er, nämlich die des Kindes.

Da Kinder keine hohen Entscheidungsfähigkeiten hätten, dürften sie nicht wählen und keinen Alkohol kaufen, sagte er. Dennoch werde es ihnen in diesem Fall erlaubt, ihr eigener Diagnostiker bei einer medizinischen Behandlung zu sein, die seiner Meinung nach irreversibel sei.

„Übrigens sollte betont werden, dass weder der Kinderarzt noch der pädiatrische Endokrinologe noch der plastische Chirurg irgendetwas tun, um eine Diagnose zu bestätigen oder zu widerlegen, die von einem Kind gestellt wurde.“

Es sei das Wort des Kindes, das für die Eingriffe ausschlaggebend ist.

„Man hat also ein Kind in der Gender-Klinik, das seit seinem fünften Lebensjahr in der Klinik ist, jetzt 18 Jahre alt ist und einem plastischen Chirurgen vorgestellt wird, um eine Mastektomie (Brustamputation) vornehmen zu lassen, ein Kind, das seit zwei Jahren Pubertätsblocker und seit vier Jahren geschlechtsübergreifende Hormone nimmt, und das alles aufgrund der Diagnose eines Kindes.“

Die Diagnose stütze sich nicht nur auf die Worte eines Kindes, sondern auf ein Kind, das Berichten zufolge unter Angstzuständen und Selbstmordgedanken leide, erklärt er.

„Als plastischer Chirurg würde ich niemandem eine Einverständniserklärung geben, der mir sagt, dass er selbstmordgefährdet ist. Warum? Weil diejenigen per Definition unfähig sind, eine Einwilligung zu erteilen.“

In der Zwischenzeit gäben die Eltern ihre Einwilligung unter Zwang, weil ihnen gesagt würde, dass die einzige Behandlungsmöglichkeit darin bestehe, ihre Kinder umoperieren zu lassen, oder dass eine 41-prozentige Wahrscheinlichkeit bestehe, dass sie sich selbst das Leben nehmen würden, sagte er.

„Das ist kein freier Wille. Das ist kein gültiger Einverständnisprozess. Trotzdem akzeptieren sie die von einem Sozialarbeiter bestätigte Diagnose eines Kindes, das zu irreversiblen hormonellen Manipulationen und Operationen getrieben wird. Nun erklären Sie mir, dass das nicht Amtsmissbrauch ist.“

Pull-Reklame

Laut dem Mediziner stecke hinter all dem eine Propagandakampagne, die von politisch aktiven Organisationen vorangetrieben wird, die Geld und dementsprechend ideologische Literatur in die Schulen pumpen, und zwar durch sogenannte „Pull-Werbung“. Ähnlich wie Pharmaunternehmen im Fernsehen Werbespots schalten, die sich an den Patienten, jedoch nicht an den Arzt richten.

Der Patient sieht die Werbung und fragt dann seinen Arzt nach dem Medikament.

„Gender-Literatur ist im Grunde genommen Pull-Werbung für diese Industrie und es gibt eine enorme Menge Finanzmitteln von der Pharmaindustrie, die über die Universitäten fließen“, so Lappert.

Der Artikel erschien zuerst in The Epoch Times USA: Childhood Transgender Treatments Create ‘Life-Long’ Patients: Alabama Doctor
Deutsche Bearbeitung von rm



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