Altbewährtes Hausmittel bei Erkältung: Schwarzer Rettich-Hustensirup
Schwarzer Rettich (lat.: Raphanus sativus L. var. niger) wurde zum Erhalt der Gesundheit schon vor über 4.000 Jahren in Ägypten von Imhotep, einem Hohepriester und Mitbegründer der traditionellen ägyptischen Medizin, empfohlen. Heute wird Schwarzer Rettich im ganzen Mittelmeerraum verwendet und sowohl im österreichischen als auch im deutschen Arzneibuch geführt. Besonderer Beliebtheit erfreut er sich, wenn es um das Ansetzen von Hustensirup geht.
Die Knollen der zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) zählenden Pflanze enthalten eine Vielzahl an Vitaminen wie Vitamin B1, B2, Vitamin A sowie Vitamin C in hohen Mengen. So kann bereits ein Rettich den gesamten Vitamin-C-Bedarf eines erwachsenen Menschen abdecken.
Zudem ist er reich an ätherischen Ölen, wobei vor allem den Senfölen die meiste Wirkung zugeschrieben wird. Senföle – wie Allysenföl oder Glucoraphasatin – wirken antibakteriell, schleimlösend sowie entzündungs- und virenhemmend. Daher ist der schwarze Rettich ein natürliches und bewährtes Hausmittel zur unterstützenden Behandlung und Prophylaxe von Husten, Heiserkeit und Angina.
Traditioneller Hustensirup
Aus dem schwarzen Rettich – auch Winterrettich genannt – lässt sich aus den Knollen, die von September bis November geerntet werden, mit wenig Aufwand ein traditioneller Hustensirup herstellen, der auch für Kinder ab zwei Jahren bestens geeignet ist.
Zur Herstellung von etwa 50 ml Hustensaft benötigt man einen rundlichen schwarzen Rettich und 70 ml Honig. Es kann jede Honigsorte zur Herstellung verwendet werden, solange er nicht zu fest ist. Lindenblüten- und Brennnesselhonig wirken bei Erkältungssymptomen besonders gut.
Da der schwarze Rettich einen scharfen Eigengeschmack hat, der auch vom Honig nicht vollständig kompensiert wird, kann man für Kinder zusätzlich zwei bis drei kleine Stücke Kandiszucker verwenden.
Weiterhin werden benötigt:
- Schneidebrett und Messer
- Mörser, alternativ Schüssel und Löffel
- Schaschlik-Spieß, Rouladennadel o.ä.
- Tasse oder Glas
Herstellung
Einen Deckel vom Rettich abschneiden und den Rest aushöhlen, wobei ein großzügiger Rand gelassen wird. Das beim Aushöhlen erhaltene weiße Fruchtfleisch wird in etwa 0,5 cm große Stücke geschnitten und gut mit dem Honig verrührt. Dabei die Rettichstücke mittels Mörser oder Löffel leicht anpressen.
Bevor der Honig mit den getränkten Rettichstücken zurück in den ausgehöhlten Rettich gegeben wird, wird mit einem Spieß drei bis vier Mal durch den Boden des Rettichs – dort, wo die Wurzel ansetzt, – gestochen, sodass eine kleine Öffnung entsteht. Bei Bedarf kann man jetzt zwei bis drei Stücke Kandiszucker hinzufügen, um den scharfen Geschmack abzuschwächen.
Danach setzt man den mit Honig befüllten Rettich mit dem „Rettichdeckel“ oder alternativ einem kleinen Teller auf ein Glas oder eine Tasse. Dann heißt es ein bis zwei Stunden warten.
Während der Honig langsam in das Glas tropft, werden die wertvollen Inhaltsstoffe des Rettichs durch die hygroskopische Wirkung des Zuckers im Honig extrahiert. Nach und nach sammelt sich der erste Löffel des fertigen Sirups im Glas.
Hustensirup … wirkt auch gegen Stress
Sobald der gesamte Honig durch getropft ist, kann man die Rettichstückchen entfernen und den ausgehöhlten Rand um eine Schicht erweitern und den Vorgang wiederholen. Dabei sollte man nicht vergessen, das Loch erneut nachzustechen, da es durch den Honig leicht verklebt. Auf diese Weise kann man einen Rettich – je nach Größe – für zwei bis drei Durchläufe verwenden.
Der Hustensirup kann pur oder mit lauwarmem Wasser oder Tee vermischt eingenommen werden. Dabei gilt eine Empfehlung von maximal dreimal einem Esslöffel täglich für Jugendliche und Erwachsene beziehungsweise einem Teelöffel bei Kindern ab zwei Jahren. Bitte beachten: Für Babys unter einem Jahr ist Honig tabu!
In einem verschlossenen und am besten blickdichten Gefäß – zum Beispiel Braunglas oder Keramiktasse – ist der Hustensirup einige Tage im Kühlschrank haltbar.
Tipp: Wenn die Erkältung nicht nur einen selbst, sondern auch die restliche Familie erwischt hat, kann man gleich mehrere Knollen Rettich ansetzen, um genügend Hustensirup zu erhalten.
Dieser Artikel erschien im Original auf Nspirement.de unter dem Titel: Schwarzer Rettich-Hustensirup: ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältung (redaktionelle Bearbeitung sua)
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 67, vom 22. Oktober 2022.
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