Alltägliche Lebensmittel als natürliche Stimmungsaufheller?
Eine kürzlich durchgeführte Studie aus Südkorea legt nahe, dass alltägliche Lebensmittel wie Milch, Bananen und sogar Kimchi natürliche Stimmungsaufheller sein könnten. Einige Experten warnen jedoch, dass der Zusammenhang möglicherweise nicht so einfach ist, wie er scheint.
Eine in der Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und depressiven Symptomen bei jungen Erwachsenen in Südkorea, um mögliche diätetische Alternativen zu medikamentösen Behandlungen von Depressionen zu finden.
Die Ergebnisse zeigen, dass Lebensmittel, die reich an bioaktiven Komponenten wie Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen, Vitamin D, Folsäure und sekundären Pflanzenstoffen sind, depressive Symptome linderten. Diese Nährstoffe könnten laut den Forschern mit Stresshormonen, entzündungsfördernden Stoffen und Botenstoffen im Gehirn zusammenwirken und dadurch die Stimmung verbessern.
Lebensmittel, die das Depressionsrisiko senken
Forscher untersuchten die Essgewohnheiten von 1.000 jungen Koreanern mithilfe einer umfassenden Ernährungsumfrage, die 112 gängige Lebensmittel und Gerichte umfasste. Die Teilnehmer berichteten, wie oft sie bestimmte Lebensmittel im vergangenen Jahr konsumierten und gaben die typische Portionsgröße an. Zur Erfassung der Depressionssymptome füllten die Teilnehmer einen 20-Fragen-Fragebogen aus.
Die Studie fand heraus, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel mit einem geringeren Risiko für Depressionssymptome verbunden ist:
- Eier: 45 Prozent geringeres Risiko
- Milch und Bananen: 42 Prozent geringeres Risiko
- Süßkartoffeln: 40 Prozent geringeres Risiko
- Orangen: 38 Prozent geringeres Risiko
- Pilze: 47 Prozent geringeres Risiko (nur bei Frauen)
- Kimchi: 60 Prozent geringeres Risiko (nur bei Männern)
Ernährung und Depression
Dr. Timothy Sullivan, der Leiter der Psychiatrie am Staten Island University Hospital, erklärt, dass es bei Gesprächen über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Depression wichtig ist, zwei Begriffe auseinanderzuhalten: Korrelation und Kausalität. Das bedeutet, nur weil zwei Dinge miteinander verbunden sind – zum Beispiel schlechte Ernährung und Depression –, heißt das nicht automatisch, dass das eine das andere verursacht. Obwohl es Hinweise auf Zusammenhänge gibt, ist es schwer zu beweisen, dass eine Sache direkt die andere auslöst. Eine direkte Kausalität zu beweisen, war mit dem angewendeten Studiendesign nicht möglich.
Aktuelle Theorien deuten aber darauf hin, dass die Ernährung die psychische Gesundheit durch Veränderungen im Darmmikrobiom beeinflusst. Ernährung und Darmgesundheit interagieren dabei mit anderen Faktoren wie der Konstitution, den Lebensgewohnheiten des Einzelnen und dem genetischen Risiko für Depressionen. Sofern keine schwere Mangelernährung oder metabolischer Stress vorliegt, weisen die Belege jedoch nicht darauf hin, dass Ernährungsgewohnheiten allein Depressionen verursachen können.
Nährstoffe und Depression
Bestimmte Nährstoffmängel stehen jedoch laut Dr. Sullivan mit einem erhöhten Depressionsrisiko in Verbindung:
- Vitamin D: essenziell für die Stimmungsregulation
- Omega-3-Fettsäuren: entscheidend für die Gehirngesundheit
- Eisen: notwendig für die Produktion von Neurotransmittern
- Magnesium: beteiligt an der Synthese von Neurotransmittern
- Folsäure und Vitamin B12: essenziell für die Produktion von Neurotransmittern und die Gehirnfunktion
Weitere Lebensmittel zur Verringerung von Depressionen
Frühere Forschungen haben bestimmte Lebensmittel identifiziert, die die psychische Gesundheit und Symptome von Depressionen positiv beeinflussen können. Eine Überprüfung mehrerer Studien durch die American Psychological Association zeigt, dass folgende Lebensmittel einen positiven Effekt auf Depressionen haben können:
- Vollwertkost: Enthält mehr Nährstoffe und weniger verarbeitete Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe, die Depressionen verschlimmern können.
- Lebensmittel reich an Vitaminen und Mineralstoffen: Unterstützen die Gehirnfunktion und die Produktion von Neurotransmittern.
- Ballaststoffreiche Lebensmittel: Unterstützen die Darmgesundheit, die mit besserer psychischer Gesundheit verbunden ist.
- Japanische und norwegische Ernährung: Diese Ernährungsweisen umfassen Vollwertkost und vielfältige Nährstoffe, die die psychische Gesundheit verbessern können.
- Gemüsevielfalt: Liefert eine Reihe von Nährstoffen, die für die Gehirngesundheit und die Stimmungsregulation essenziell sind.
- Nüsse: Haben sich als Teil einer mediterranen Ernährungsweise als hilfreich bei der Reduktion von Depressionswerten erwiesen.
- Mittelmeerkost: Studien zeigen, dass die Einhaltung dieser Ernährung, die gesunde Fette wie Olivenöl, Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch und Nüsse umfasst, mit einer Reduktion von Depressionen verbunden ist.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung für die Unterstützung der psychischen Gesundheit und die mögliche Reduzierung von Depressionssymptomen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Study Uncovers Foods Linked to Lower Depression Risk“. (deutsche Bearbeitung kr)
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