Afrikanische Schweinepest im Anmarsch: Bauernverband fürchtet „wirtschaftlich katastrophales Szenario“
In der Landwirtschaft wächst die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland. „Die Seuche kommt näher“, warnt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Verbands, in der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe). Damit müssen Bauern, die sich gerade von einer anhaltenden Krise erholen, neue Turbulenzen fürchten.
Die Folgen eines Ausbruchs wären immens, sagt Krüsken. Breite sich der Erreger in Deutschland aus, drohe ein „wirtschaftlich katastrophales Szenario. Exportländer würden Schweinefleisch nicht mehr abnehmen. In Deutschland würden die Preise drastisch fallen.“
Die möglichen Schäden für die deutsche Landwirtschaft liegen laut Krüsken „bei zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr“. Rechne man die Kosten für die Seuchenbekämpfung und die gesamte Ernährungsbranche hinzu, lande man schnell in „zweistelliger Milliardenhöhe“. Der Verband befürchtet gar eine neue Existenzkrise für viele Unternehmen. „Käme nach der gerade bewältigten Krise nun eine neue, müsste sicher eine große Zahl von Betrieben aufgeben.“
Nach den jüngsten Infektionsfällen in Zlin südlich von Prag in Tschechien und der Region Warschau in Polen spricht auch das Bundeslandwirtschaftsministerium von einem „hohen Infektionsdruck“. Der Bauernverband fordert deshalb einen strengeren Kampf gegen die Seuche. „Wir müssen uns besser vor einer Einschleppung schützen“, sagt Krüsken. „Bislang passiert auf Bundes- und Landesebene zu wenig.“
Vor allem müsse der Wildschweinbestand mit intensiverer Jagd reduziert werden. So sollten Jäger mit Prämien motiviert werden, mehr Wildschweine zu schießen. Wildschweine gelten als wichtiger Übertragungsweg. Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist sie nicht ansteckend. (dts)
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