Überflutungen in Australien: nationaler Notstand ausgerufen

Die australische Regierung hat im Zuge der verheerenden Überschwemmungen den nationalen Notstand ausgerufen. So kann den Menschen besser geholfen werden. Allerdings fordern einige Demonstranten dennoch mehr Unterstützung.
Viele Menschen versuchen vor den schnell steigenden Wassermassen zu fliehen.
Viele Menschen versuchen vor den schnell steigenden Wassermassen zu fliehen.Foto: Jason O’brien/AAP/dpa
Epoch Times9. März 2022

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Die australische Regierung hat im Zuge der verheerenden Überschwemmungen an der Ostküste den nationalen Notstand ausgerufen. Dadurch kann Betroffenen in den Hochwassergebieten schneller und unbürokratischer geholfen werden.

Premierminister Scott Morrison kündigte die Maßnahme bei einem Besuch in der Stadt Lismore im Norden von New South Wales an, wo die Zerstörung besonders groß ist. Er versprach zudem zusätzliche finanzielle Hilfen für die überschwemmten Regionen und besonders betroffene Familien.

Seit Ende Februar hat ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet zu historischen Überschwemmungen in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales geführt. Betroffen ist auch die Millionenmetropole Sydney, wo es zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet hat. Meteorologen sprachen vom nassesten Jahresbeginn in der größten Stadt Australiens seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Wegen der steigenden Flusspegel hatten die Behörden Evakuierungsbefehle und -warnungen für etwa ein Dutzend Vororte ausgegeben. Rund 60.000 Menschen waren betroffen.

Als Folge des Hochwassers war auch das sonst blau-schimmernde Wasser im weltberühmten Hafen von Sydney braun gefärbt. Das Meer vor vielen Stränden der Metropole „von Palm Beach bis hinunter nach Cronulla“ sei verschmutzt und voller Treibgut, teilte das Umweltministerium der Region mit. Vielerorts wurde deshalb davon abgeraten, im Ozean zu schwimmen.

Australien leidet besonders unter dem Klimawandel. Von August 2019 bis März 2020 hatten katastrophale Buschbrände Millionen Hektar Land verwüstet. Und erst vor wenigen Wochen schwitzte Westaustralien noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Dabei wurden Werte von teilweise mehr als 50 Grad verzeichnet.

Demonstranten wollen mehr Unterstützung der Regierung

Regierungschef Morrison erlebte allerdings auch Proteste der Flutopfer wegen unzureichender Unterstützung. „Wir brauchen Hilfe“, riefen zahlreiche Demonstranten in Lismore. Durch die Überschwemmungen im Osten des Landes waren in den vergangenen Wochen 20 Menschen ums Leben gekommen. In Lismore liegen an den Straßenrändern immer noch haufenweise Schutt und durch das Hochwasser unbrauchbar gewordene Möbel.

Am Mittwoch ging das Hochwasser dank nachlassender Regenfälle in weiten Teilen der Ostküste zurück. Ein paar Flutwarnungen, etwa für die Ufer des Flusses Hawkesbury westlich von Sydney, sowie Evakuierungsanordnungen für 40.000 Menschen galten jedoch weiterhin. Mehr als 90.000 Bewohner durften nach Hause zurückkehren.

Den Menschen in den am schwersten betroffenen Überschwemmungsgebieten sagte Morrison das Dreifache der üblichen Fluthilfen zu. Üblicherweise erhalten betroffene Erwachsene jeweils 1000 australische Dollar (669 Euro), für Kinder werden jeweils 400 australische Dollar ausgezahlt. Außerdem stellen die Regierungen von Australien und der betroffenen Bundesstaaten insgesamt eine Milliarde australische Dollar an Darlehen für Flutopfer bereit.

(dpa/afp/red)



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