Naturgewalten in Tokio: Erdbeben der Stärke 5,7 und tobender Taifun Haigibis

Erneut nimmt ein zerstörungsträchtiger Taifun Kurs auf Japan. Für Tokio gilt die höchste Warnstufe.
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Hochwasser in Tokio.Foto: STR/JIJI PRESS/AFP via Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2019

Ein starkes Erdbeben hat die Tokioter Nachbarprovinz Chiba erschüttert. Die Gefahr eines Tsunamis durch das Beben der Stärke 5,7 bestehe jedoch nicht, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Das Beben ereignete sich zu einem Zeitpunkt, da die Region von Ausläufern eines heftigen Taifuns in Atem gehalten wird.

Zudem haben wegen der Gefahr durch enorme Regenfälle in Folge eines heftigen Taifuns Japans Behörden für Tokio und sechs weitere Regionen die höchste Warnstufe ausgegeben.

Die Bewohner Tokios sowie der Provinzen Gumma, Saitama, Kanagawa, Yamanashi, Nagano und Shizuoka erhielten die selten ausgesprochene Warnung am Samstag unter anderem auf ihren Smartphones sowie über Lautsprecher in ihren Wohngebieten. Der außergewöhnlich starke Taifun „Hagibis“ ließ Flüsse im Großraum Tokio sowie anderen Gebieten im Osten bedrohlich anschwellen.

In Tokios Nachbarprovinz Chiba, wo bereits im September ein Taifun gewütet und zu massiven Stromausfällen geführt hatte, kam mindestens ein Mensch ums Leben, als ein Lastwagen in den Sturmböen umstürzte. Mindestens zehn weitere Menschen erlitten in Folge des Taifuns Verletzungen. Mehrere Häuser wurden teils stark beschädigt, in vielen Haushalten fiel der Strom aus. „Hagibis“ dürfte am Samstagabend (Ortszeit) auf Land treffen und am Sonntag Richtung Norden abziehen.

Tausende in japanischen Zentralprovinzen wie Mie und Kanagawa südwestlich der Millionen-Hauptstadt Tokio wurden am Samstag aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. In der benachbarten Provinz Shizuoka standen Straßen und Häuser unter Wasser.

Taifun „Hagibis“ erreicht nahe seines Zentrums Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 Kilometern pro Stunde. Der Wirbelsturm könnte Tokio und andere Gebiete im Osten des Landes mit den schlimmsten Regenfällen seit jenem Taifun überziehen, der 1958 mehr als 1200 Menschen in der Region das Leben kostete.

„Hagibis“ ist das beherrschende Thema im japanischen Fernsehen. Immer wieder werden die Menschen vor den Naturgewalten gewarnt und aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Insbesondere von Küstenstrichen, wo hoher Wellengang herrschte, sollten sie sie fernhalten.

Die Behörden warnten, dass Häuser in den starken Sturmböen einstürzen könnten. Manche Bewohner deckten die Dächer ihrer oft in Leichtbauweise errichteten Häuser vorsorglich mit blauen Plastikplanen ab, mancher verbarrikadierte die Fenster mit Brettern.

Fluggesellschaft stellt Verkehr ein

Bahnbetreiber hatten frühzeitig Einschränkungen des Verkehrs für das Wochenende im Westen und Osten Japans einschließlich Tokio angekündigt. Die Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) strich für Samstag sämtliche Inlandsflüge sowie die meisten internationalen Flüge von und zu den Tokioter Flughäfen Haneda und Narita. Auch Japan Airlines (JAL) entschied, die meisten Flüge am Samstag zu streichen.

Viele Kaufhäuser in Tokio und Umgebung blieben am Samstag geschlossen. Auch Unternehmen wie die Autobauer Toyota und Honda ließen die Bänder in einigen ihrer Fabriken an dem Tag ruhen. Die Regierung in Tokio wies alle zuständigen Ministerien an, notwendige Maßnahmen im Umgang mit den Folgen des Taifuns zu treffen.

Aus Sorge vor den drohenden Auswirkungen des Taifuns findet zudem die Formel-1-Qualifikation zum Grand Prix von Japan erst am Rennsonntag statt. Alle für den Samstag auf dem Suzuka International Racing Course geplanten Aktivitäten wurden abgeblasen. Auch zwei Spiele bei der laufenden Rugby-Weltmeisterschaft in Japan mussten abgesagt werden. Bis Sonntag dürfte der Taifun Richtung Norden abziehen. (dpa)

Katsuya Miyagawa



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