Frühling beginnt mit den Kräutern
Auch wenn wir uns heutzutage ganzjährig alles kaufen können und viele gar nicht mehr wissen, was saisonbedingt in unseren Breiten wächst, stoßen uns die Berichte vom drohenden Klimawandel doch wieder verstärkt auf solche Themen. Man versucht gezielter einzukaufen.
Während früher die Nachfrage hauptsächlich über den Preis geregelt wurde, werden neuerdings weitere Größen wie Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in unsere Überlegungen mit einbezogen. Muss es immer die Tomate aus dem Süden Europas sein, oder tut es auch eine Karotte aus Deutschland? Denn auch den ganzen Winter über haben wir doch eine recht breite Produktpalette an Wurzelgemüse oder auch Kohlarten, die sich bis weit in den Frühling lagern lassen, zu Verfügung.
Manche Pflanzen sind winterhart, wie etwa der Lauch. Dieser kann den Winter über auf dem Acker verbleiben und wird erst im Frühjahr geerntet. So hat der Kunde im April frischen Lauch aus deutschen Landen.
Marke Eigenbau auf dem Wochenmarkt
Zugegebenermaßen ist nicht jeder ein so abgebrüter, fast asketischer Öko-Mensch, dass er sich gar nichts gönnt und noch wie zu Großmutters Zeiten lebt. Auch ein Gemüseanbau in Kraut- und Schrebergärten ist für den Großteil der in der Stadt lebenden Menschen nicht mehr zeitgemäß. Dafür kann man sich an Wochenmärkten orientieren, auf denen genug Ware „Marke Eigenbau“ angeboten wird. Der erste Ackersalat kommt bereits wieder aus deutschen Gewächshausern, bald werden sich Radieschen und Salate dazugesellen.
Salatsetzlinge für das eigene Gewächshaus können schon erworben werden, bald auch Kohlrabisetzlinge, die weil sei schnell wachsen, als erste Kohlsorte im neuen Jahr genossen werden.
Kräuter am Küchenfenster
Wirkliche Stimmungsaufheller gerade im Frühjahr sind immer die Kräuter, das Tüpfelchen in jedem geschmackvollen Essen. Das Angebot an Krautertöpfchen, die man erst auf die Fensterbank stellt und dann im Frühling nach draußen gibt, steigt immer mehr. In den Bio-Läden oder bei anderen ausgesuchten Gemüsehändlern kann man immer mehr auch ausgefallene Sorten und Exoten finden. Außerdem zaubern die Stöcke eine frische Atmosphäre die Küche.
Eine ganz besondere Pflanze ist der Rucola. In der italienischen Küche nicht wegzudenken und auch hierzulande wieder bekannt und geliebt, zaubert sie uns südliches Flair und Sommervorfreude in den Speiseplan. Im deutschsprachigen Raum war die Pflanze früher als Rauke bekannt, ist aber in Vergessenheit geraten. Die Senfrauke war aber schon im Altertum als Nutzpflanze bekannt und wurde von den Germanen verspeißt. Mit der römischen Besatzung gelangte sie in den Mittelmeerraum. Rucola kann fast problemlos im Garten angebaut werden, geht eigentlich immer auf und wächst dann den ganzen Sommer über nach. Noch besser ist es, wenn man ihn im Gewächshaus aussät, da Rucola wie alle Kreuzblütler anfällig ist für Erdflöhe. Die treten aber nur im Freiland auf und nicht unter Dach.
Als Salat oder Geschmackszutat
Die Blätter werden frisch geschnitten, das Kraut wächst von selber nach. Sollte der Rucola in die Blüte gehen, schneidet man einfach die ganze Pflanze großzügig ab und wartet, bis neue zarte Blätter nachgewachsen sind. Denn blüht der Rucola, können dessen Blätter leicht bitter schmecken.
Wem ein Rucola-Salat zu stark im Geschmack ist, denn vor allem ältere Rucolablätter schmecken sehr intensiv, nimmt einfach eine kleinere Menge als Würze in einen gemischten Salat. Diese Variante ist besonders typisch für die Toskana. Oder man verwendet die jungen Blätter, die noch wenig Inhaltsstoffe haben und milder schmecken, als Salat. Die Schärfe des Krauts kommt von den Senfölen. Rucola findet als würzender Zusatz aber auch zahlreiche andere Verwendungen, zum Beispiel in Nudelgerichten, Risotto, Suppen oder Ragouts. Natürlich kann auch Rucola wieder zu einem Pesto verarbeitet werden und gibt dem Pesto so eine ganz besonders geschmackvolle Nuance.
Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 11 (12.-18. Mrz. 2008)
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