Aus für EC-Karte: Was tun, wenn die Girocard im Ausland nicht mehr funktioniert?

Ab dem 1. Juli 2023 wird die Maestro-Funktion auf neuen Girocards abgeschafft. Viele Banken bieten stattdessen Debitkarten an. Verbraucher sollten sich über mögliche Mehrkosten informieren.
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In Zukunft wird es das Maestro-Logo nicht mehr auf der Girocard geben.Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa
Von 24. April 2023

Die Girocard, umgangssprachlich auch als EC-Karte bekannt, ist des Deutschen liebstes Kind: Ob an der Tankstelle, im Supermarkt oder im Restaurant – Millionen Deutsche setzen bei der Bezahlung auf die beliebte Plastikkarte. Um im Ausland Geld abheben oder bezahlen zu können, sind Girocards mit einer Maestro- oder V-Pay-Funktion ausgerüstet. Damit wird nun bald Schluss sein.

Ab Juli keine neuen Girocards mit Maestro-Funktion

Ab dem 1. Juli 2023 werden keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion ausgegeben. Ohne diese Funktion ist die Girocard nur noch in Deutschland uneingeschränkt nutzbar.

Allerdings müssen Benutzer nicht auf die Bezahlung oder das Geldabheben im Ausland verzichten. Statt der Girocard bieten viele Banken Debitkarten an, die sie an ihre Kunden verschicken. Diese Debitkarten sind leicht an dem kleinen Schriftzug „Debit“ auf der Karte zu erkennen. Sie funktionieren im Prinzip genauso wie die Girocard, da der Betrag sofort vom Girokonto abgebucht wird. Sie werden auch im Ausland akzeptiert und bieten somit eine Alternative für Verbraucher, die auf Reisen gehen oder regelmäßig im Ausland unterwegs sind.

Was passiert in Zukunft mit der Girocard?

Verbraucher sollten jedoch darauf achten, dass sie vor der Verwendung ihrer Debitkarten im Ausland ihre Bank kontaktieren, um sicherzustellen, dass sie für internationale Transaktionen freigeschaltet sind. Auch sollten sie überprüfen, ob ihre Bank Gebühren für die Verwendung von Debitkarten im Ausland erhebt.

Bereits ausgegebene Girocards mit der Maestro-Funktion bleiben gültig und werden bis Ende 2027 auslaufen. Die Banken haben verschiedene Optionen, was sie mit der Girocard machen können, wie die Verbraucherzentrale berichtet:

  • Eine Option wäre die Abschaffung der Girocard, da man mit der Debitkarte genauso bezahlen kann. Allerdings ist nicht jeder Einzelhändler bereit, Debitkarten zu akzeptieren, da es teurer und aufwendiger ist, sie umzurüsten. Dies könnte zu Preiserhöhungen für Verbraucher führen.
  • Eine weitere Option wäre die Verwendung von V-Pay im Ausland. Während Maestro weltweit funktioniert, ist V-Pay auf den europäischen Markt beschränkt. Viele Banken statten daher ihre Girocards bereits mit der V-Pay-Funktion aus, da sie auch in Zukunft verfügbar bleiben sollen.
  • Eine weitere Möglichkeit wäre ein Zwei-Karten-System, bei dem die Girocard nur für den Inlandsgebrauch und eine separate Debit- oder Kreditkarte für das Bezahlen im Ausland verwendet wird. Einige Banken bieten bereits solche Konten an.

Insgesamt gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Banken mit der Girocard umgehen können. Verbraucher sollten jedoch darauf achten, welche Option ihre Bank wählt und ob das Auswirkungen auf ihre persönliche Situation hat, insbesondere wenn sie regelmäßig ins Ausland reisen.

Das sollten Verbraucher jetzt tun

Wenn eine Bank ihren Kunden neue Karten anbietet, müssen diese die Änderungen zunächst genehmigen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Verbrauchern, sich vor der Zustimmung zunächst bei der Bank zu informieren und beraten zu lassen.

Es ist besonders wichtig, sich über die Unterschiede zwischen der neuen und der bisherigen Karte zu informieren. Dies kann beispielsweise die Funktionen, die Kosten und die Gültigkeit der Karte betreffen. Einige neue Karten können zusätzliche Funktionen wie kontaktloses Bezahlen oder Cashback bieten, während andere möglicherweise Einschränkungen in Bezug auf das Bezahlen im Ausland haben.

Darüber hinaus sollten Verbraucher auch mögliche Mehrkosten im Zusammenhang mit der neuen Karte berücksichtigen. Möglicherweise fallen Gebühren für die Ausstellung der Karte oder für zusätzliche Funktionen an, die nicht auf der alten Karte verfügbar waren.

Es ist ratsam, sich diese Fragen im Voraus zu stellen und sich von der Bank ausführlich beraten zu lassen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Verbraucher sollten auch darauf achten, dass sie die Bedingungen der neuen Karte sorgfältig lesen und verstehen, bevor sie der Zustimmung zustimmen.

Insgesamt ist es wichtig, sich bei der Einführung neuer Karten von Banken gut zu informieren und die Angebote sorgfältig zu prüfen, damit die Karte den eigenen Bedürfnissen entspricht und keine unerwarteten Kosten entstehen.

Bei Kreditkarten Vorsicht vor versteckten Kosten

Wenn man im Ausland immer Zugang zu Bargeld haben möchte, ist es ratsam, eine Kreditkarte zu verwenden. Allerdings sollten Verbraucher auf versteckte Kosten achten. Viele Banken berechnen nicht nur eine jährliche Grundgebühr, sondern auch zusätzliche Gebühren für Einkäufe im außereuropäischen Ausland oder für Abhebungen von ungewöhnlich kleinen Beträgen. Einige Banken berechnen auch Zinsen auf abgehobene Beträge ab dem Tag der Abhebung bis zum Ausgleich der Kreditkartenabrechnung. Diese Tricks sind oft nur durch das Lesen des Kleingedruckten im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank erkennbar.

Teilzahlungen: Vorsicht vor dieser Kostenfalle

Eine besonders tückische Kostenfalle sind Kreditkarten mit Teilzahlung, worauf das Finanzportal „mutual“ hinweist. Wenn ein Kauf mit der Karte getätigt wird, zieht der Anbieter den Betrag nur in Raten vom Girokonto des Kunden ab. Dabei fallen hohe Zinsen an, im Schnitt zwischen 9 und 17 Prozent. Die teure Teilzahlung ist bei einigen Karten, bei denen keine Jahresgebühr erhoben wird, obligatorisch. Es gibt jedoch auch kostenlose Kreditkarten, bei denen man die voreingestellte Teilzahlung in den Online-Formularen abwählen kann, indem man das Häkchen bei „Teilzahlung“ entfernt.

Mastercard begründet die Abschaffung der Maestro-Funktion damit, dass das Zahlungssystem nicht für den Online-Handel ausgelegt ist. Verbraucherschützer vermuten jedoch, dass das Unternehmen seinen Umsatz steigern möchte, indem Kunden zukünftig bei der Zahlung häufiger eine Kredit- oder Debitkarte von Mastercard anstelle des Lastschriftverfahrens verwenden.



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