Zehnkämpfer Schrader machte Dampf – Oeser-Comeback
Nach den ersten fünf Disziplinen führte der WM-Zweite vom SC Hessen Dreieich mit 4330 Punkten vor dem Südafrikaner Willem Coertzen (4230) und Rico Freimuth (4094) die Gesamtwertung an.
Bei den Siebenkämpferinnen feierte Jennifer Oeser nach einer Babypause ein starkes Comeback. Nach dem ersten Wettkampftag war sie mit 3728 Punkten hinter der Niederländerin Anouk Vetter (3785) Zweite.
Obwohl Schrader die Norm für die Weltmeisterschaften Ende August in Peking bereits in Götzis/Österreich mit 8415 Punkten deutlich übertroffen hatte, legte er sich noch einmal ins Zeug. Besonders imponierend war, wie der 27-Jährige nach zwei Fehlversuchen im Weitsprung noch 7,81 Meter erreichte. „Ich wollte nicht mit einer niedrigen Sieben-Meter-Weite nach Hause gehen, habe alles gegeben, alles riskiert und wurde belohnt“, sagte Schrader, der über 400 Meter sogar noch in 48,19 Sekunden die schnellste Zeit hinlegte.
Götzis-Sieger Kai Kazmirek ließ es es etwas ruhiger angehen. Er hatte bei der ersten WM-Ausscheidung in Österreich 8462 Punkte vorgelegt und damit den Startplatz für Peking theoretisch sicher. Deshalb beendete der Athlet der LG Rhein/Wied vor den 400 Metern den Zehnkampf. „Ich will für die WM nichts riskieren“, sagte der EM-Sechste. Dies galt zum Teil auch für Freimuth. Der Vorjahressieger aus Halle/Salle begnügte sich wegen Knieproblemen im Hochsprung mit einem Versuch über 1,86 Meter.
Ex-Europameister Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) verpatzte die ersten beiden Disziplinen und fand sich zunächst auf dem 15. Platz wieder. Doch der 30-Jährige steckte nicht auf und kämpfte sich mit 4094 Punkten auf den sechsten Rang. Die Chance, dass er Freimuth, der in Götzis 8380 Zähler sammelte, noch überholen kann, ist jedoch gering.
Stark trumpfte Jennifer Oeser auf, die Anfang Oktober 2014 ihren Sohn Jakob geboren hatte. In alle Disziplinen war noch Luft nach oben, aber mit 1,84 Metern im Hochsprung blieb sie nur zwei Zentimeter unter ihrer zehn Jahre alten Bestleistung. „Ich freue mich, wieder dabei zu sein“, sagte die 31 Jahre alte Leverkusenerin nach ihrem guten Comeback.
Gute Chancen auf das WM-Ticket hat auch noch die Olympia-Zweite Lilli Schwarzkopf (LG Hannover). Mit 3584 Punkten lag sie als Sechste noch gut im Rennen. Richtig zufrieden war sie aber nicht: „Ich habe den Virus, der mich vor Götzis drei Wochen außer Gefecht gesetzt hat, noch gespürt.“
Ihren WM-Startplatz hatte Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) nach ihrem starken Auftritt bei der ersten WM-Ausscheidung mit 6547 Punkten schon sicher. Dennoch trat die 23-jährige vom TV Alt Friedrichstein in Ratingen noch einmal an. „Die WM ist noch weit weg, der Terminkalender spielt uns in die Karten“, begründete sie ihren Start. Auch sie wollte aber kein Risiko eingehen und stieg vor vor den 200 Metern aus.
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion