Wolfsgruß-Vorfall: Kurdische Gemeinde für Ausschluss von Demiral

Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde fordert, den türkischen Fußballnationalspieler Merih Demiral von der Fußball-Europameisterschaft auszuschließen. Bereits vor vier Jahren mahnte der Bundestag ein Verbot der Grauen Wölfe und ihrer Partnerorganisationen an.
Titelbild
Merih Demiral (3) ohne Wolfsgruß am 02.07.2024Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Juli 2024

Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak, hat gefordert, den türkischen Fußballnationalspieler Merih Demiral von der Fußball-Europameisterschaft auszuschließen, nachdem er beim Spiel gegen Österreich den so genannten Wolfsgruß gezeigt hatte.

„Wir fordern die Uefa auf, diesen Spieler von dem Turnier auszuschließen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Denn es kann nicht sein, dass sie Millionen Euro für Werbekampagnen gegen Rassismus und Vielfalt im Sport ausgibt und gleichzeitig faschistische Zeichen duldet.“

Toprak forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, die Symbole der Grauen Wölfe und ihrer Partnerorganisationen zu verbieten. Eine Mehrheit des Bundestages habe dieses Verbot bereits vor vier Jahren angemahnt.

„Die Grauen Wölfe sind die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland“, so Toprak.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, sagte dem RND, auf dem Fußballplatz gehe es um Respekt. „Dort sollten politische Symbole keinen Platz haben.“ Allerdings sei ein Verbot des Wolfsgrußes falsch. „Auf dem Fußballplatz kann man das kontrollieren, aber auf der Straße ist das schwierig“, so Sofuoglu. „Da führt ein Verbot eher zum Gegenteil.“

Wer sind die Grauen Wölfe in Deutschland?

Die Grauen Wölfe gelten als die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland mit etwa 12.100 Anhängern. Ihre Wurzeln befinden sich in der türkischen „Ülkücü“-Bewegung, die in den 1960er Jahren von Alparslan Türkeş gegründet wurde und ihre Ideologie basiert auf einem übersteigerten türkischen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus.

In Deutschland sind die Grauen Wölfe hauptsächlich in drei großen Dachverbänden organisiert: der ADÜTDF (Türkische Föderation): ca. 7.000 Mitglieder in 200 Ortsvereinen, der ATİB: ca. 2.500 Mitglieder in 25 Vereinen und der ANF: ca. 1.000 Mitglieder in 15 Ortsvereinen.

Die Präsenz der Grauen Wölfe in Deutschland geht auf die Gastarbeiter-Einwanderung in den 1960er und 1970er Jahren zurück. 1978 wurde der Dachverband ADÜTDF gegründet. 

Aufgrund ihrer extremistischen Ausrichtung werden die Grauen Wölfe vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet.

(dts/red)



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