Wo der US-Sport in der Corona-Krise steht

Auf wenig können sich Amerikaner so gut einigen wie ihre Liebe zum Sport. Die Sehnsucht nach einem Live-Spiel im Fernsehen ist groß - die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zur Normalität in der NBA, der NHL oder beim Baseball sind indes gering.
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Kann derzeit keine Aussage zur Länge der Zwangskpause in der NBA machen: Adam Silver.Foto: Gerry Broome/AP/dpa/dpa
Epoch Times7. April 2020

Als die NBA am 11. März als erste große Liga der USA ihre Saison wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrach, war hinter vorgehaltener Hand die Rede von einer Pause von etwa 30 Tagen.

Am 6. April sagte NBA-Chef Adam Silver: „Mindestens für den Monat April werden wir nicht in der Lage sein, eine Entscheidung zu treffen. Und das heißt nicht, dass wir es am 1. Mai sind.“

Nicht einmal, dass die NFL-Saison im September planmäßig beginnt, ist derzeit gesichert – auch wenn US-Präsident Donald Trump über eine Rückkehr zu Live-Sport in seinem Land sagte: „Ich kann Ihnen kein Datum nennen, aber ich denke, das wird eher früher als später sein.“ Eine Übersicht über den Profi-Sport in den Vereinigten Staaten von Amerika.

NBA

Seit dem 11. März ist die Saison in der besten Basketball-Liga der Welt unterbrochen. In knapp zwei Wochen sollten die Playoffs beginnen. Wie, wann und sogar ob die Saison fortgesetzt werden kann, ist offen. Laut NBA-Chef Adam Silver gibt es frühestens im Mai die Chance auf eine Entscheidung. „Aber ehrlich gesagt gibt es derzeit einfach zu wenige Informationen, um da eine Vorhersage machen zu können, wo wir in ein paar Wochen sein werden“, sagte er am Montag (Ortszeit). Die NBA wäre gerne die erste Liga, die weitermacht.

NFL

Den American Football trifft die Krise bislang vergleichsweise sanft, schließlich wurde der Super Bowl erst im Februar ausgespielt und die neue Spielzeit beginnt im September – theoretisch. Denn auch die NFL musste auf die Pandemie bereits reagieren und ist trotz der spielfreien Zeit betroffen. Geschäftsstellen und Trainingsgelände sind auf unbestimmte Zeit gesperrt, die Teams dürfen sie nicht nutzen. Auch der anstehende Draft, bei dem sich vom 23. bis 25. April die Mannschaften aus dem Pool an Nachwuchsspielern verstärken wollen, wird zu einer Premiere. Erstmals müssen die Clubs alles aus dem Homeoffice regeln und dürfen selbst intern nur via Telefon oder Internet kommunizieren.

Da der Trainingsstart für die Clubs mit neuen Trainern (die dürfen früher beginnen als andere Mannschaften) bereits verschoben werden musste und unklar ist, ab wann die Teams tatsächlich gemeinsam auf dem Platz stehen können, scheint auch ein Saisonstart im September alles andere als gesichert.

NHL

In der Theorie wäre die NHL-Hauptrunde am vergangenen Wochenende rum gewesen. Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers hätte sich ziemlich sicher als Topscorer der Liga feiern lassen können, etwas, das kein deutscher Eishockey-Profi vor ihm je geschafft hat. Doch auch diese Liga pausiert. Nach aktuellem Stand endet die von der NHL verordnete Selbstisolierung am 15. April. Doch das ist wohl auch nur ein Termin ohne große Bedeutung.

„Ich glaube, dass selbst die Menschen, die die Entscheidung treffen, zurzeit nicht wirklich eine Idee haben, wann und wie es weitergehen wird. Wir müssen noch ein paar Wochen oder Monate warten und dann schauen, was für eine Entscheidung getroffen wird“, sagte Draisaitl zuletzt in einem Interview bei Sport1.

MLS

David Beckam als Mitbesitzer des FC Inter Miami kommt bislang auf zwei Spiele in der MLS – im heimischen Stadion hat der neue Club wegen der Corona-Pause noch nie gespielt. Frühestens am 25. April dürfen die Mannschaften wieder trainieren, bis dahin sind die Gelände gesperrt und dürfen nur von Spielern genutzt werden, die medizinische Betreuung brauchen oder sich in der Reha befinden.

MLB

Ein Frühjahr ohne Baseball war für Amerikaner völlig undenkbar. Seit Corona müssen sie sich daran gewöhnen. Der Saisonstart ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Ziel ist, 2020 „so viele Spiele wie möglich“ auszutragen, sagte Liga-Boss Rob Manfred zuletzt. Diskutiert wird offenbar, alle Spiele in Arizona auszutragen.

Tennis

Wegen der Coronavirus-Pandemie pausiert die Tennis-Tour weltweit mindestens bis Mitte Juli. Die US Open stehen noch unverändert vom 31. August bis 13. September im Kalender. Aber eine Garantie ist das in diesen Zeiten nicht. New York ist in den USA ein Epizentrum der Coronavirus-Pandemie. Die Anlage des Billie Jean King National Tennis Center in Flushing Meadows wird derzeit zweckentfremdet und für zusätzliche Krankenhausbetten sowie die Zubereitung von Essenspaketen genutzt.

Golf

Das traditionsreiche Masters der Golf-Profis in Augusta soll jetzt vom 12. bis 15. November ausgetragen werden. Die US Open in New York ist von Mitte Juni auf den Zeitraum vom 17. bis 20. September verschoben. Die PGA Championship in San Francisco – das vierte der sogenannten Major-Turniere – soll nach der Absage für Mai nun vom 6. bis 9. August stattfinden. (dpa)



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