WM-Generalprobe in Garmisch geplatzt – Neuschnee und Regen
Gern hätten sich die deutschen Ski-Asse um Kitzbühel-Sieger Josef Ferstl noch einmal ihrem Heimpublikum präsentiert, doch Neuschnee und Regen machten den Alpinen kurz vor der Abreise zur WM in Are einen Strich durch die Rechnung.
„Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Es muss die Fairness für alle Läufer gegeben sein, und dass es sicher ist“, kommentierte Ferstl die wetterbedingte Absage der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen am Samstag enttäuscht. „Es ist mega schade. Aber wir haben die WM vor uns. Da muss man nichts erzwingen“, ergänzte der Überraschungssieger beim Super-G auf der Streif.
Knapp eine Stunde vor dem für 11.30 Uhr geplanten Start auf der berühmten Kandahar-Strecke entschieden die Organisatoren, das Rennen wegen Schneefalls und zum Teil schlechter Sicht nicht auszutragen. Für DSV-Alpinchef Wolfgang Maier war die Entscheidung nachvollziehbar, auch wenn er es sich anders gewünscht hatte.
„Man hatte eigentlich mit ganz wenig Schneefall gerechnet, aber im oberen Teil war der Neuschnee schon fast 20 Zentimeter hoch“, erläuterte Maier, der in dem Zusammenhang an den tödlichen Unfall der Österreicherin Ulrike Maier am 29. Januar 1994 auf der Kandahar erinnerte. „Man hat immer dieses Restrisiko mit dem nassen Neuschnee an der Seite und der relativ schnellen Rennlinie“, sagte Maier: „Und wir hatten vor 25 Jahren hier schon einen Unfall unter genau den gleichen Konditionen.“
Am Sonntag (10.30/13.30 Uhr/ARD und Eurosport) ist in Garmisch noch ein Riesenslalom geplant. Ob der aber stattfinden kann, war laut Markus Waldner noch offen. Auch für Sonntag sind heftige Schneefälle vorhergesagt: „Wenn eine Chance besteht, das Rennen unter fairen Bedingungen zu fahren, werden wir es durchführen. Wir versuchen alles“, meinte der FIS-Renndirektor. So droht auch die WM-Geralprobe der Techniker auszufallen. Deutschlands Ski-Star Felix Neureuther hatte allerdings zuvor bereits entschieden, das Rennen in seiner Heimatstadt Garmisch auszulassen. Der 34-Jährige will sich in Are ganz auf den Slalom am letzten WM-Tag konzentrieren.
Der Ausfall der Abfahrt werde keine Auswirkungen auf die WM-Aussichten des DSV-Aufgebots haben, das am Sonntagabend bekannt gegeben wird. „Das hat sicher keinen Einfluss“, sagte Maier der dpa. „In Are gibt es ganz andere Bedingungen. Dort hatten sie heute minus 20 Grad und ganz trockenen, aggressiven Schnee. Aber es ist hier halt unser Heimrennen. Wir haben die Möglichkeit verloren, uns vor den eigenen Fans zu präsentieren.“ Gleichwohl ist der 58-Jährige sicher, dass im DSV-Team WM-Potenzial steckt: „Wir gehören nicht zwingend zu den Medaillenkandidaten. Aber wir haben immer wieder gezeigt, dass man uns nie ganz abschreiben darf.“ (dpa)
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