WM-Bronze als Trostpreis für Vogel und Welte
So richtig Freude wollte bei Kristina Vogel und Miriam Welte nicht aufkommen. Ein verpatzter zweiter Lauf – und schon war die erhoffte Goldmedaille weg.
So mussten sich die Olympiasiegerinnen von London zum Auftakt mit dem dritten Platz im Teamsprint bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Hongkong begnügen. „Wenn man nach dem Vorlauf schon eine Hand an der Goldmedaille hatte, dann tut es weh. Da überwiegt die Traurigkeit“, sagte Vogel, und Welte ergänzte: „Wir wollten gewinnen, jetzt ist ein tränendes Auge dabei.“
Trotzdem war das Duo der einzige Lichtblick im deutschen Team an einem ganz bitteren Auftakt für die deutsche Mannschaft, denn die Männer waren völlig von der Rolle. Sowohl die Teamsprinter als auch der Vierer enttäuschten mit einem zwölften Platz.
Vogel/Welte waren in der Qualifikation noch in 32,356 Sekunden die beste Zeit des Tages gefahren. Als es aber darauf ankam, wurde das Duo drei Zehntelsekunden langsamer gestoppt. So blieb nur das Rennen um Platz drei, das Vogel und Welte in 32,609 Sekunden gegen Shuang Guo/Junhong Lin aus China souverän gewannen. Gold ging an die Russinnen Daria Schmelewa/Anastassija Woinowa (32,520), die sich gegen die australische Kombination Kaarle McCulloch/Stephanie Morton durchsetzten.
Schon am Donnerstag wartet auf Ausnahmeathletin Vogel die nächste Aufgabe, wenn der Sprint-Wettkampf beginnt. Als Olympiasiegerin und große Favoritin will die 28-Jährige dann wieder angreifen. „Ich habe noch zwei Events, wo ich es wieder gutmachen kann“, sagte Vogel.
Bei den männlichen Kollegen gab es ebenfalls lange Gesichter. Robert Förstemann (Gera), Max Niederlag (Chemnitz) und Eric Engler (Cottbus) belegten nach einem Fahrfehler Förstemanns vor dem ersten Wechsel sogar nur Platz zwölf in der Qualifikation und schieden vorzeitig aus. „Das war ein Fehlstart. Platzierung und Zeit sind völlig indiskutabel“, urteilte Bundestrainer Detlef Uibel.
Anfahrer Förstemann hatte bereits im Vorfeld gesundheitliche Probleme, dann kam noch der bittere Fehler hinzu. „Er hat die restliche Mannschaft beim Führungswechsel ausgebremst“, monierte Uibel. Gold holte sich in der einstigen deutschen Paradedisziplin Neuseeland durch einen Sieg im Finale gegen die Niederlande. Bronze ging an Frankreich.
Eine Enttäuschung gab es auch für den deutschen Vierer. Lukas Liß (Unna), Henning Bommel (Cottbus), Theo Reinhardt (Berlin) und Kersten Thiele (Erfurt) belegten in der Qualifikation der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung in 4:03,328 Minuten nur den zwölften Platz und verpassten damit die nächste Runde.
Nach Platz fünf bei Olympia war der Vierer bereits ohne Richtzeit nach Hongkong gefahren, das BDR-Team hatte auf alle Weltcups verzichtet. „Unser Fokus sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Wir setzen auf einen langfristigen, ruhigen Aufbau“, erklärte Bundestrainer Sven Meyer. Das Finale bestreiten am Donnerstag Australien und Neuseeland.
Für die erste Goldmedaille des Tages hatte die Italienerin Rachele Barbieri im Scratch gesorgt, sie gewann vor der Britin Elinor Barker und Jolien D’Hoore aus Belgien. (dpa)
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