Wimbledon beginnt – Deutsche Hoffnungen ruhen auf Damen
30 Jahre nach dem historischen Coup des damals 17 Jahre alten Boris Becker kämpfen in den kommenden zwei Wochen Novak Djokovic, Roger Federer, Serena Williams, Maria Scharapowa & Co. um die Trophäen der Wimbledon-Champions. 18 deutsche Profis haben sich für das Hauptfeld qualifiziert. Eine Linkshänderin aus Norddeutschland gilt als Geheimfavoritin.
DIE DEUTSCHEN DAMEN: Zehn deutsche Damen stehen im Hauptfeld – und eine wird sicher die zweite Runde erreichen. Die an Nummer zehn gesetzte Angelique Kerber aus Kiel trifft am Dienstag in einem norddeutschen Duell auf die Hamburger Nachwuchshoffnung Carina Witthöft. Kerber gilt nach ihrem jüngsten Premieren-Titel auf Rasen in Birmingham als Mitfavoritin. „Wie oft habe ich schon gehört, jetzt musst du mal was gewinnen. Mittlerweile weiß ich, das muss ich akzeptieren, aber das lasse ich nicht an mich ran“, sagt die 27 Jahre alte Linkshänderin, will aber keine Prognose wagen: „Ich bin mutig auf dem Platz, aber nicht so mutig mit den Voraussagen, wie es laufen wird.“ Auch der 2013-Finalistin Sabine Lisicki und Andrea Petkovic ist einiges zuzutrauen. Petkovic spielt bereits am Montag gegen Shelby Rogers aus den USA.
DIE DEUTSCHEN HERREN: Im vergangenen Jahr schaffte es keiner der deutschen Herren in die dritte Runde. Und auch diesmal sind die Aussichten für die acht Männer mau. Philipp Kohlschreiber als deutsche Nummer eins hatte das denkbar größte Lospech und trifft am Montag im ersten Match auf dem Center Court auf den Weltranglisten-Ersten und Vorjahressieger Novak Djokovic. Kohlschreiber trainiert immer mal wieder mit dem Serben und dessen berühmtem Coach Boris Becker. Dass einem Deutschen ein ähnlicher Coup gelingt wie Becker im Jahr 1985, ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich. Spannend zu sehen sein wird, wie sich der 18 Jahre alte Alexander Zverev bei seiner Grand-Slam-Premiere und der 37 Jahre alte Tommy Haas nach seiner langen Auszeit schlagen.
DIE FAVORITINNEN: Natürlich ist die dominierendste Figur der vergangenen Jahre im Damen-Tennis auch auf dem heiligen Rasen die absolute Top-Favoritin. Serena Williams hat in diesem Jahr bereits die Australian Open und die French Open gewonnen. Mit ihren 20 Grand-Slam-Titeln ist die 33-Jährige jetzt nur noch zwei Erfolge davon entfernt, mit Rekord-Siegerin Steffi Graf gleichzuziehen. Allerdings hat die Amerikanerin vor drei Jahren zuletzt an der Church Road triumphiert. Auch die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien und die Russin Maria Scharapowa machen sich Hoffnungen auf die begehrte Trophäe. Von den deutschen Damen gelten Angelique Kerber und 2013-Finalistin Sabine Lisicki als Überraschungs-Kandidatinnen.
DIE FAVORITEN: Titelverteidiger und Boris-Becker-Schützling Novak Djokovic wird immer als Favorit genannt. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien hat sich allerdings nach seinem verlorenen French-Open-Finale gegen den Schweizer Stan Wawrinka eine Auszeit verordnet und kein Turniermatch auf Rasen bestritten. Bei einem Showkampf in London verlor er am Freitag gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Alexander Zverev. Daher ist die aktuelle Rasen-Form des Australian-Open-Champions schwer einzuschätzen. Seine wohl schärfsten Rivalen Roger Federer und Andy Murray dagegen feierten zuletzt Turniersiege auf dem grünen Belag. Rafael Nadal dürfte es schwer haben in diesem Jahr. Und einen deutschen Boris-Becker-Nachfolger wird es wohl nicht geben.
(dpa)
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