Wieder ein Isländer? – Warten auf Bundestrainer-Entscheid

Die Bundestrainer-Diskussion im deutschen Handball sorgt weiter für Spekulationen. Ein Trainer aus Island will nicht viel sagen.
Titelbild
Gudmundur Gudmundsson ist heißer Anwärter auf den Job als Bundestrainer als Nachfolger von Dagur Sigurdsson.Foto: Guillaume Horcajuelo/dpa
Epoch Times10. November 2016

Mannheim (dpa) – Mit dem Casting für den neuen Handball-Bundestrainer muss Top-Funktionär Bob Hanning wohl schon bald auch offiziell beginnen. Der DHB-Vizepräsident rechnet nicht mehr mit einem langfristigen Verbleib des Isländers Dagur Sigurdsson.

Zwar sei alles noch offen und sein Herz sage ihm, dass Dagur bleiben solle, sagte Hanning am Mittwochabend dem TV-Sender Sport1. „Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass er schon sehr, sehr weit ist mit der Situation der Lebensqualitätsveränderung.“

Gut möglich, dass Landsmann Gudmundur Gudmundsson sein Nachfolger wird. Genau wie Sigurdsson mit Deutschland schaffte Gudmundsson in Rio mit Dänemark einen Olympia-Coup. Der ehemalige Trainer des deutschen Handball-Meisters Rhein-Neckar Löwen holte Gold, Sigurdsson musste sich mit der DHB-Auswahl nach der Halbfinalniederlage gegen Weltmeister Frankreich mit Olympia-Bronze begnügen.

Der 55-jährige Gudmundsson hat die Zusammenarbeit mit den Dänen zum Sommer überraschend aufgekündigt. Und das auch bereits öffentlich gemacht. Nun schwärmt er von der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Sie sei „ein interessantes Team mit einer großartigen Perspektive“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“. Noch will Gudmundsson nicht sagen, ob er sich ein DHB-Engagement vorstellen können. 

„So lange Dagur nicht seine Entscheidung getroffen und seinen möglichen Abschied verkündet hat, werde ich mich nicht dazu äußern, ob ich mir die Aufgabe als deutscher Bundestrainer vorstellen kann. Das gehört sich nicht. Ich habe großen Respekt vor Dagur und seiner Arbeit“, sagte Gudmundsson. Er habe sich zum Abschied aus Dänemark entschieden, weil er etwas anderes machen wolle.

Bis zum Jahresende kann Sigurdsson seinen bis 2020 laufenden Vertrag als Nationalcoach kündigen. Eine Entscheidung werde er in den kommenden zwei bis drei Wochen treffen, hatte er angekündigt. Die anstehende Weltmeisterschaft im Januar in Frankreich könnte dann sein letztes Turnier mit der DHB-Auswahl sein. Dem 43-Jährigen liegt ein Angebot des japanischen Verbands vor. Von 2000 bis 2003 war er als Spieler in Japans Liga aktiv.

Sein Landsmann Gudmundsson dagegen hat „keine Anfrage und kein Angebot eines anderen Clubs oder Nationalverbandes. Ich habe diese Entscheidung getroffen, ohne dass ich schon eine Aussicht auf eine andere Aufgabe habe“, sagte er. Höchst wahrscheinlich, dass Gudmundsson auf Hannings Casting-Liste auftauchen wird.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion