Werder-Showdown gegen Frankfurt

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Die Bremer müssen sich auf ein Endspiel vorbereiten.Foto: Maja Hitij/dpa
Epoch Times8. Mai 2016
Der Abstiegs-Showdown für Werder wird mathematisch so simpel und sportlich doch so schwer. „Es wird eine Kopf- und Nervensache werden“, prophezeit Sportchef Thomas Eichin, als 180-facher Erstligaprofi höchst erfahren in diesen Dingen.

Die Voraussetzungen sind klar: Stehen Bremens Fußballer am 14. Mai gegen 17.20 Uhr als Besieger von Eintracht Frankfurt fest, verhindern sie den zweiten Sturz in die Zweitklassigkeit nach 1980 auf jeden Fall.

An Anderes will keiner denken. Stattdessen wollen die Bremer gegen die Hessen, die als Tabellen-Fünfzehnter einen Zähler mehr haben als der finale Gastgeber auf Rang 16, „Vollgas geben und alles reinhauen“, wie Kapitän Clemens Fritz ankündigte. Fin Bartels, der ausgerechnet jetzt wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen wird, forderte: „Wir müssen bis zum letzten Zentimeter fighten.“

Und sie wollen auf gar keinen Fall Angst vor dem Endspiel haben, denn: „Wer mehr Angst hat, wird verlieren“, bemerkte Torhüter Felix Wiedwald. Sie werden auch nicht in Panik geraten, weil es laut Eichin momentan trotz der Gefährdungslage „eigentlich ein gutes Gefühl ist, zu wissen, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können“.

Trotz dreier Eintracht-Siege nacheinander wollen sie sich nicht mit mentalen Stärken oder wachsendem Selbstbewusstsein des Konkurrenten beschäftigen. „Wir schauen auf uns, wir glauben an uns.“ Das betonte Skripnik nach dem 0:0 beim 1. FC Köln so intensiv, dass diese Aussage in der Vorbereitungswoche zum Bremer Credo werden soll. Denn „dass der Druck enorm ist – darüber müssen wir nicht reden“, wie Fritz völlig zu Recht wissen ließ.

Der Auftritt von Köln macht dem einstigen Werder-Profi Skripnik, der noch die wunderbaren Erfolgstage miterlebte, Mut. Denn der Ukrainer hat im exzellent haltenden Wiedwald einen zuletzt überragenden Keeper und eine stabilere Defensive, trotz der zweitschlechtesten Ligabilanz von 65 Gegentoren. Das 0:0 vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Müngersdorf war die erste Begegnung ohne Gegentreffer für Bremen seit dem 2. Mai 2015 – beim 1:0 gegen Frankfurt! So etwas brauchen sie auch jetzt. Bartels: „Der Wille wird entscheidend sein.“

In diesem Bewusstsein steckten sie auch das nicht gegebene 1:0 relativ gelassen weg. Als der später verletzt ausgewechselte Santiago Garcia in der 26. Minute vermeintlich die Bremer Führung erzielte, erkannte Felix Zwayer den Treffer wegen eines angeblichen Angreiferfouls von Jannik Vestergaard nicht an. Schiedsrichter machten eben Fehler, „das ist klar. Aber großartig drüber nachzudenken macht keinen Sinn“, sagte Eichin, für den das Tor regulär war.

Der Unparteiische mache das ja nicht mit Absicht, teilte Fritz zu dieser umstrittenen Situation mit. Auch Skripnik hielt sich nicht lange mit dieser Szene auf. Am Schluss einer Saison kämen solche Sachen eben vor. „Immer positiv bleiben“ – das ist sein viel wichtigerer Ansatz. Einen ausführlicheren Kommentar zu Zwayer schien sich Skripnik in diesem Moment indes bewusst zu verkneifen.

Und die Kölner? Denen winkt erstmals seit Rang vier 1992 wieder eine einstellige Bundesliga-Endplatzierung. Neunter sind sie vor dem letzten Saisonauftritt bei Borussia Dortmund – und sie möchten sich weiterentwickeln, wenngleich Trainer Peter Stöger schon jetzt als Mahner auftrat: „Die Entwicklungsschritte werden schwieriger, je weiter man sich nach oben entwickeln möchte.“ Die Champions League wolle er für 2016/17 jedenfalls nicht als Ziel ausrufen.

(dpa)

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