Wegweisende Bayern-Wochen mit Umbruch-Debatten
Begleitet von großen Umbruch-Debatten startet der FC Bayern in wegweisende Wochen. In acht Spielen in 29 Tagen wollen der weiter unter Druck stehende Trainer Niko Kovac und seine Stars beweisen, dass sie die ungewohnte wie ungeliebte Rolle des Jägers beherrschen.
Die verbesserte Leistung vom 2:3 gegen den sieben Punkte enteilten Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund soll nach Vorstellung von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge „Benchmark-Basis für die nächsten Wochen sein“.
Bei allem Schutz durch seine Bosse muss Kovac mit dem Ensemble jetzt konstant liefern – Ergebnisse und Spielweise. Abseits der in der sportlichen Misere drängenden Fragen über das neue Gesicht des Bayern-Ensembles im kommenden Sommer wird dieser Tage vermehrt über die Zukunft in der Chefetage spekuliert. Immer häufiger fällt dabei der Name von Oliver Kahn als Topkandidat für die Umgestaltung.
Bei der Jahreshauptversammlung in der nächsten Woche könnte es neben den wieder hübschen Rekordmeisterzahlen mit der Umsatzbestmarke von 657,4 Millionen Euro auch um Hinweise für die Weichenstellung in der Führungsriege gehen. Präsident Uli Hoeneß selbst hatte die Frage mit der Plauderei über einen möglichen Rückzug in den nächsten „zwei, drei Jahren“ zuletzt angeheizt. Sein Posten steht beim Treffen der Mitglieder im Audi Dome nicht zur Wahl. Bis 2019 dauert die aktuelle Amtszeit. Rummenigges Vertrag läuft kurz danach aus.
Nach einst lockeren Münchner Gedankenspielen spekulieren die „Süddeutsche Zeitung“ oder „Sport Bild“ bei Kahn mittlerweile über konkrete Szenarien, mit einem Einstieg schon im Herbst 2019 oder einer Rückkehr im Jahr 2020. Wann und in welcher Rolle auch immer: Der Mia-san-Mia-Titan wäre perfekt für ein Amt bei dem Club, den er von 1994 bis 2008 mit seinem Weiter-immer-weiter-Credo zu zahlreichen Titeln trieb. Eine Situation wie die aktuelle in der Bundesliga mit dem höchst ungewohnten Rang fünf hätte den heute 49-Jährigen sicher nur noch mehr angestachelt.
Jetzt ist die aktuelle Generation der Serienmeister herausgefordert. „Sieben Punkte sind kein Vorsprung, der zu diesem Zeitpunkt nie wieder aufzuholen ist. Aber wir sind erstmal in der Bringschuld“, sagte Co-Kapitän Thomas Müller. „Wir müssen schauen, dass wir Punkte auf unseren Zettel bekommen.“
Der Tabellen-17. Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr) sollte da der perfekte Auftaktgegner für eine große Punkte- und Torejagd vor Weihnachten sein. Franck Ribéry steht nach seinem jüngsten Ausraster, als er nach dem BVB-Gipfel einen französischen TV-Mitarbeiter angegangen war, besonders im Fokus. Unabhängig davon spielen einige Stars auf Bewährung. Hoeneß verkündete schon, die nächsten drei, vier Monate genau zu schauen, „wer zu gebrauchen ist, und wer nicht“.
In der Champions League ist das Achtelfinale praktisch sicher und soll am Dienstag gegen Benfica Lissabon perfekt gemacht werden. Das Überwintern im DFB-Pokal ist fix. Doch was ist in der Bundesliga noch möglich, in der Hoeneß „sehr optimistisch in die nächsten Wochen bis Weihnachten“ schaut? Statt wie in den Vorjahren nur über den Zeitpunkt der nächsten Herbstmeisterschaft zu spekulieren, müssen die Münchner erstmal die Rückkehr in die Königsklassen-Ränge schaffen.
„Wir dürfen nicht vom Titel reden. Ich glaube, dafür sind wir im Moment nicht gut genug. So realistisch muss man sein. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Vieles erreichen können, wenn wir wieder die Kurve bekommen“, sagte Arjen Robben.
Nie zuvor holten die Münchner einen so großen Rückstand zu diesem Zeitpunkt noch auf. „Statistiken sind da, um sie zu brechen“, sagte Robben dieser Tage im Sportschau-Club. Seine kurze Pause wegen Knieproblemen neigt sich dem Ende entgegen. Das Comeback des drei Monaten verletzten Kingsley Coman (Syndesmosebandriss) rückt näher.
„Im zweiten Saison-Drittel kann man noch viel gut machen, das wollen wir“, lautete die zurückhaltende Einschätzung von Kovac. Forscher war da Joshua Kimmich: „Die Jagd kann beginnen.“ (dpa)
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