Wasserqualität mangelhaft: Triathlon-Training in der Seine kurzfristig abgesagt
Die Gesundheit der Athleten habe „Priorität“. Die Analysen hätten ergeben, „dass die Wasserqualität (…) keine ausreichende Garantie für die Durchführung der Veranstaltung bietet“. Dies sei durch die Regenfälle der vergangenen Tage begründet. Die Organisatoren äußerten sich jedoch „zuversichtlich“, dass sich die Wasserqualität bis zum Triathlon-Wettbewerb am 30. Juli verbessere.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat die Seine zum Angelpunkt der Pariser Olympia-Bewerbung gemacht: Mehrere Schwimmwettbewerbe sollen in dem mitten durch die Stadt fließenden Fluss ausgetragen werden, auf dem am Samstag die Eröffnungsfeier stattgefunden hatte. Mitte Juli schwamm Hidalgo selbst in der Seine, um zu demonstrieren, dass die Säuberung des Flusses gelungen sei.
In den vergangenen Jahren investierte der Staat etwa 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in die Seine und ihre Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutete.
Wegen des regenreichen Frühsommers blieben die Wasserproben bis vor kurzem noch über den Schwellenwerten, etwa bei den Fäkalien-Bakterien E.Coli. In Online-Diensten kursierten zahlreiche bissigen Kommentare zur Seine, der „Toilette von Paris“.
Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele waren die Proben schließlich unbedenklich. Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra stieg bereits am vergangenen Samstag in den Fluss, um zu demonstrieren, dass das Wasser sauber sei.
Am 30. und 31. Juli soll der erste Olympische Wettbewerb in der Seine stattfinden: die Schwimmstrecke des Triathlon. Am 8. und 9. August ist das Marathonschwimmen in der Seine geplant, daran nimmt auch die deutsche Schwimmerin Leonie Beck teil.
Bereits bei den Sommerspielen im Jahr 1900 fanden die Schwimmwettbewerbe in dem Pariser Fluss statt, allerdings etwas westlich stadtauswärts. Damals nahmen 76 ausschließlich männliche Sportler teil, unter anderem an einem Hindernisschwimmen, welches das deutsche Team gewann.
Damals gab es in Paris mehrere schwimmende Badeanstalten, die mit Wasser aus der Seine gespeist wurden. Seit 1923 ist in Paris das Baden in der Seine allerdings grundsätzlich verboten. Die Präfektur begründete dies mit der Verschmutzung und den Gefahren durch die Schifffahrt. Im kommenden Sommer soll das Baden in der Seine an mehreren Stellen jedoch für alle möglich sein. (afp)
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