Vorhang auf für Vettel: Ferrari lädt ins Theater ein
Die Anreise von Sebastian Vettel fällt kurz aus. Gerade einmal rund 30 Kilometer vom Hauptquartier in Maranello entfernt stellt Ferrari am Dienstag (18.30 Uhr) sein neues Formel-1-Auto vor.
Der Nachfolger des SF90 wird im Theater Romolo Valli in Reggio Emilia präsentiert. Jene Stadt in der Provinz Emilia-Romagna war vor 223 Jahren der Geburtsort der dreifarbigen italienischen Flagge. Theater ist bei Ferrari also schon beim Eröffnungsakt garantiert.
„Ich bin schon eine Weile dabei, deshalb nutze ich die Erfahrung und hoffentlich auch das bisschen Weisheit, um die Dinge zu meinen Gunsten zu wenden“, sagte Vettel am Ende der vergangenen Saison, die für ihn und Ferrari eine bittere Enttäuschung war.
Anstatt in seinem fünften Scuderia-Jahr genauso wie einst sein Idol Michael Schumacher erstmals mit den Italienern die WM zu gewinnen, schloss der viermalige Weltmeister die Saison nur als Fünfter ab. Damit lag er sogar noch direkt hinter seinem Stallrivalen Charles Leclerc, der den Heppenheimer in seiner Premierensaison bei Ferrari ein ums andere Mal in den Schatten stellte.
„Es gibt Potenzial, dass wir uns steigern können, dass wir Kleinigkeiten besser machen können und müssen, die dann eine relativ große Auswirkung haben“, sagte Vettel und meinte damit zum Beispiel die Arbeit an den Boxenstopps. „Als Team müssen wir uns steigern, als Einzelner muss ich mich steigern.“
Vettel nimmt sich in die Pflicht. Das muss der 32-Jährige auch. Sein Vertrag bei Ferrari läuft Ende dieses Jahres aus. Er kämpft um eine Zukunft bei den Italienern, die Mercedes nach sechs Konstrukteurs- und Fahrer-Weltmeisterschaften in Serie endlich stürzen wollen. „Das Team ist in der Lage sich zu entwickeln und bewegt sich in die richtige Richtung“, beteuerte Teamchef Mattia Binotto. „Wenn wir etwas aus der vergangenen Saison gelernt haben, dann dass wir perfekt in allen Bereichen sein müssen, um zu siegen.“
2007 gelang Ferrari die letzte Fahrer-WM durch Kimi Räikkönen, 2008 wurde letztmals die Konstrukteurs-WM geholt. Trotz dieser langen Durststrecke und vor allem der ernüchternden vergangenen Saison hat der chronisch ungeduldige Rennstall diesmal auf Geduld gesetzt. Vettel muss liefern, soll ihm der 22-jährige Leclerc nicht komplett den Rang ablaufen. Und Binotto muss natürlich auch liefern.
Der Nachfolger des SF90, der 2019 an die Gründung der Scuderia Ferrari 90 Jahre zuvor durch Enzo Ferrari erinnerte, muss nach dem Willen der Ferrari-Bosse endlich der große Wurf sein. In der vergangenen Saison hatte der Motor sogar mehr Power als der Mercedes. Dennoch sprach Binotto von „ziemlich erheblichen Änderungen“ am Antrieb. So soll Vettels künftiger Wagen über deutlich mehr Anpressdruck verfügen, um besser durch die Kurven zu kommen. Das war 2019 eine eklatante Schwachstelle. Angeblich wies der neue Ferrari aber schon in ersten Tests sogar unerwartete Defizite in der Aerodynamik auf. Alles Spekulation. Vorhang auf für Ferrari. (dpa)
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