Vize-Titel erstmal abgehakt – VfL will den Pokal
„Ab dem Moment, in dem wir den Mannschaftsbus betreten, zählt nur noch das Finale in Berlin“, meinte Abwehrroutinier Marcel Schäfer mit Blick auf das Cup-Endspiel am 30. Mai gegen Borussia Dortmund.
Nach dem durch das 2:2 (2:1) in Köln eingetüteten zweiten Platz hat der Volkswagen-Club noch Größeres vor: Kurz durchschnaufen und dann im Berliner Olympiastadion den zweiten bedeutenden Coup nach dem Meisterschaftsgewinn 2009 landen. „Ab jetzt volle Fokussierung mit der klaren Zielsetzung, den Pokal nach Wolfsburg zu holen. Ab jetzt zählt nur noch Berlin“, sagte Schäfer weiter und Trainer Dieter Hecking meinte: „Wir haben noch ein ganz, ganz wichtiges Spiel vor der Brust.“
Eigentlich begann die Vorbereitung sogar noch früher. Für das Saisonfinale in der Liga hatte Hecking die leicht angeschlagenen Ricardo Rodriguez, Naldo und Keeper Diego Benaglio geschont. So wurde am Ende mit 69 Punkten – so vielen wie im Meisterjahr 2009 – der Club-Rekord verpasst. Doch das störte niemanden. Das Lächeln in den Gesichtern von Manager Klaus Allofs und Trainer Hecking wollte einfach nicht verschwinden. „Das ist für uns wie ein Titel – auch wenn es ein inoffizieller ist“, sagte Allofs über Bundesliga-Platz zwei hinter dem FC Bayern: „Das ist etwas ganz Großes.“
In Berlin soll nun eine Spielzeit gekrönt werden, die im tragischen Unfalltod von Junior Malanda ein Ereignis hatte, das das Team noch mehr zusammenschweißte. Hecking erinnerte an den Tod des Belgiers im Januar – und versprach, auch für ihn den Cup gegen den BVB gewinnen zu wollen. Generell sprach der VfL-Coach von einer „fantastischen Entwicklung“ und „fantastischem Fußball“, den sein Team geboten habe.
„Wir können sehr stolz aufeinander sein. Platz zwei ist sehr gut. Es hat einfach alles gestimmt“, meinte auch Torjäger Bas Dost, der sein Team gegen den BVB im Vorteil sieht: „Ja, das kann man so sagen, dass wir als Vizemeister Favorit sind.“ Immerhin habe man in der Liga gegen die Westfalen vier Punkte geholt. „Aber das zählt am Samstag alles nicht“, wiegelte der Niederländer Dost dann doch ab.
Hecking hielt eines ganz klar fest: Die Saison sei „kaum zu toppen“. In der Tat: Lange war der VfL der einzige ernsthafte Verfolger der Bayern, den die Wolfsburger zum Auftakt der Rückrunde, kurz nach Malandas Unfalltod, mit 4:1 besiegten. Als einziges Team blieben die Niedersachsen, auch dank der Künste des belgischen Spielmachers Kevin De Bruyne, bei 13 Erfolgen und vier Unentschieden zu Hause unbesiegt – das ist eine herausragende Leistung. Und in der Europa League war erst im Viertelfinale gegen den SSC Neapel (1:4, 2:2) Endstation.
Das ist nun keinesfalls Makulatur – aber es soll alles noch viel besser werden. Die garantierten Einnahmen aus der Champions League von mindestens 20 Millionen Euro und die VW-Sponsorengelder sollen das Team personell so stark machen, dass mittelfristig auch Pep Guardiolas Münchner und Platz eins attackiert werden können. „In diesem Jahr war bei der Klasse der Bayern nicht mehr möglich“, sagte Allofs. Der VfL habe allerdings ein Motto: „Gewinnen.“ Und deshalb müsse man auch vor dem Pokalfinale „über Motivation nicht reden“.
(dpa)
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