Viel Anerkennung für U17-Team trotz verpasstem EM-Titel
„Die Mannschaft hat den deutschen Fußball bei der Europameisterschaft sehr gut vertreten“, sagte Hansi Flick, Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nach der 1:4-Niederlage der U17-Junioren im EM-Endspiel gegen Frankreich.
Die DFB-Delegation mit Präsident Wolfgang Niersbach an der Spitze war sehr darauf bedacht, die Tränen der Enttäuschung bei den DFB-Talenten noch vor der Rückkehr aus Bulgarien am Samstag trocknen zu lassen. „Die U17 hat ein großes Turnier gespielt, kein Vorwurf an unser Team“, erklärte Niersbach, der die Partie an der Seite von UEFA-Präsident und Ex-Europameister Michel Platini verfolgte.
Die mentalen Aufbaumaßnahmen erschienen wichtig, denn die deutschen Youngster hatten im ersten großen Finale ihrer noch jungen Laufbahn eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Frankreich überzeugte am Freitagabend in Burgas mit seiner Offensiv-Wucht, und alleine DFB-Keeper Constantin Frommann vom SC Freiburg verhinderte mit einer Fülle von Paraden ein Debakel. Odsonne Edouard (40. Minute/47./70.) konnte dennoch drei Tore für Frankreich erzielen. Verteidiger Gökhan Gül (80.) unterlief zudem ein Eigentor. Für das Team von DFB-Trainer Christian Wück traf der Bochumer Erdinc Karakas (50.) mit Hilfe von Frankreichs Torwart Luca Zidane zum zwischenzeitlichen 1:2.
Die Deutschen, die im vorherigen Turnierverlauf in fünf siegreichen Spielen keinen Gegentreffer kassiert hatten, bestachen zumindest durch nimmermüden Einsatz. „Mir hat imponiert, dass unsere Mannschaft nie aufgegeben hat. Man muss aber anerkennen, dass die Franzosen im Finale die bessere Mannschaft waren, sowohl körperlich als auch spielerisch“, meinte Niersbach. Wück wollte dem nicht widersprechen: „Ich bin sehr stolz auf das Team. Frankreich war in der Offensive einen Tick stärker, das hat am Ende den Ausschlag gegeben.“
Die deutsche Bilanz fällt daher zwiespältig aus. Einerseits zeigte die Mannschaft um den hochbegabten Offensivspieler Felix Passlack von Borussia Dortmund mit dem Einzug ins Finale ihr Potenzial und nährte die Hoffnung, dass Bundestrainer Joachim Löw auch in Zukunft auf gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die A-Nationalmannschaft bauen kann. Andererseits waren die Youngster im entscheidenden Moment wieder einmal nicht auf der Höhe.
Bei U17-Europameisterschaten sind deutsche Teams zwar Stammgast im Finale, doch bereits 2011 und 2012 gab es Niederlagen in den Endspielen. Der bislang letzte EM-Titel in dieser Altersklasse datiert von 2009, als sich das Team um den heutigen Weltmeister Mario Götze im eigenen Land die europäischen Trophäe holte.
Diesmal gelang zumindest die Qualifikation zur U17-WM in Chile (17. Oktober bis 8. November), bei der Wück die nächste Entwicklungsstufe vollziehen will. Bereits jetzt bindet er die Spieler in seine Überlegungen voll ein und diskutiert mit ihnen auf den Teamsitzungen die taktischen Maßnahmen. „Hier verlangen wir von den Jungs eine aktive Teilnahme. Nur so können wir auch überprüfen, ob sie unsere Anweisungen verstehen. Dadurch bekommen die Spieler und wir Trainer die nötige Sicherheit“, erklärte Wück. In Chile will er mit solchen Methoden den nächsten Anlauf auf einem Titel starten.
(dpa)
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