Video sorgt bei Oranje für Unmut

Noch lange kein Aufatmen in den Niederlanden. Zumal Ruud Gullit für unnötige Schlagzeilen sorgt. Doch auch in Frankreich herrscht auf einmal Misstrauen mit Blick auf die WM-Qualifikation. Europameister Portugal will Andorra überstehen, bevor Spitzenreiter Schweiz kommt.
Titelbild
Oranje-Coach Dick Advocaat war über das Video nicht sehr erfreut.Foto: Christophe Ena/dpa
Epoch Times4. September 2017

Selbst die Freude über den zwingenden Pflichtsieg auf dem Weg zur WM blieb bei den Niederländern nicht ungetrübt. Ein Video aus der Kabine nach dem 3:1 (1:0) gegen Bulgarien in Amsterdam sorgte für Unverständnis.

Denn gedreht und per Twitter veröffentlicht wurde es von Co-Trainer Ruud Gullit. „Das finde ich sehr seltsam, und das werde ich ihm auch sagen“, betonte Oranje-Chefcoach Dick Advocaat. Ein ernstes Wort scheine ihm angebracht zu sein. Die Kabine ist Heiligtum.

„Ein fantastisches Spiel“, hatte Gullit völlig begeistert in seine Handy-Kamera gesagt und einige der nur noch mit ihren kurzen Hosen bekleideten Oranje-Stars gefilmt. Die Stimmung in der Kabine im Stadion von Amsterdam war ansonsten gut, aber auch nicht überschwänglich. Denn gewonnen haben die Holländer trotz des Sieges noch nichts. Der Kolumnist des „Algemeen Dagblad“ findet: Oranje sei wie eine junge Ente, „lahm auf dem rechten Flügel, während sie mit dem linken mutig flattert.“

Ein echter Höhenflug wird aber vom Team um Kapitän und Torschütze Arjen Robben nötig sein, um dem kleineren Nachbarn Belgien, der als sechstes Team das Ticket für die WM 2018 in Russland löste, zu folgen. Dritter sind sie in Gruppe A mit 13 Punkten.

Mut machen könnte im Kampf um den zweiten Platz und damit wenigstens um die Playoffs ein Ausrutscher wie der von Spitzenreiter und Vize-Europameister Frankreich, der sich nach dem 4:0 gegen die Niederlande mit einem 0:0 gegen Luxemburg blamierte. „Frankreich ist zurück auf dem Boden“, meinte „France Football“ und die „L’Équipe“ prophezeite gar einen „heißen Herbst“. 34 Torschussversuche, kein Treffer der Mannschaft von Didier Deschamps. „Wir haben mit unseren eigenen Waffen gespielt, nämlich Herz und Leidenschaft“, sagte Luxemburgs Torhüter Jonathan Joubert. Frankreichs Keeper Hugo Lloris mahnte: „Wir müssen ruhig bleiben.“

Von hinten drängen aber die Schweden um RB Leipzigs Emil Forsberg. Sie zeigten sich nach der 2:3-Pleite gegen Bulgarien beim 4:0 über Weißrussland bestens erholt. Schweden einen Punkt hinter Frankreich und drei vor Robben & Co. Auch eine gefährliche Konstellation. „Bleibt uns der Jubel im Hals stecken?“, fragte „Aftonbladet“. Am zehnten Spieltag kommt es am 10. Oktober in Amsterdam zum Showdown mit den Niederländern.

So wie zwischen Europameister Portugal und der Schweiz – in Gruppe B geht es zwischen diesen beiden Nationen in Portugal dann allerdings um Platz eins. Die Schweizer feierten mit dem 3:0 in Lettland den achten Sieg im achten Spiel. Portugal kommt dank des mühevollen 1:0 gegen die Ungarn auf 21 Punkte. „Sehr wichtiger Sieg“, schrieb Ronaldo bei Instagram.

Zugleich warnte Trainer Fernando Santos, dass man auf dem Weg zum vermeintlichen Finale um den Gruppensieg nicht vorher schon bei einem absoluten Außenseiter stolpern darf – das Torlos-Remis von EM-Finalgegner Frankreich dürfte den Kontinentalchampions noch zusätzliche Mahnung sein. „Wir werden in Andorra ein sehr hartes Spiel haben“, meinte Santos. (dpa)



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