Vettel zurück auf dem Podium: «Habe nicht daran gezweifelt»

Über ein Jahr hat Sebastian Vettel darauf warten müssen. In Istanbul schafft er es endlich wieder aufs Podest. Eine dritter Platz, der dem Hessen gut tut, auch wenn womöglich noch mehr drin gewesen wäre.
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Durfte sich in Istanbul endlich wieder über eine Podiumsplatzierung freuen: Sebastian Vettel.Foto: Murad Sezer/POOL Reuters/AP/dpa/dpa
Epoch Times15. November 2020

So ein klitzekleines bisschen ärgerte sich Sebastian Vettel sogar noch. „Vielleicht hätten wir es wagen und die Trockenreifen draufziehen sollen“, sagte der 33-Jährige und grübelte weiter.

Da waren sie wieder, Vettels Ehrgeiz und Kampfeslust, aufgeweckt und wiederbelebt durch den ersten Podiumsplatz in diesem Jahr. Genauer: seit Vettels zweitem Rang am 27. Oktober 2019 auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt. „Natürlich ist es schön nach der langen Durststrecke“, kommentierte Vettel seinen dritten Rang am Sonntag bei der Formel-1-Rutschpartie in Istanbul.

Der 121. Podiumsplatz seiner Karriere dürfte ungeachtet von 53 Grand-Prix-Siegen und vier Weltmeister-Titeln in die Kategorie erinnerungswürdig gehören. Im viertletzten Rennen seiner missglückten Mission bei Ferrari nutzte Vettel einen Fahrfehler seines zehn Jahre jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc auf den letzten Metern des Großen Preises der Türkei. Kurz vor der Zielflagge schob er sich hinter den neuen Rekordweltmeister Lewis Hamilton von Mercedes und Sergio Perez von Racing Point.

„Ich glaube, ich war ein bisschen zu konservativ, als die Strecke abgetrocknet ist. Da hätte ich mehr attackieren müssen“, haderte Vettel trotz der sichtbaren Freude über seinen Auftritt aber ein wenig mit sich: „Vielleicht wäre sonst noch ein bisschen mehr drin gewesen.“ Die Regenvorhersage für die Schlussrunden hielt Vettel vom erneuten Reifenwechsel ab. Für seine Aufholjagd von Startrang elf wurde er von den Fans aber zum Fahrer des Tages gewählt.

Platz drei war für den 33 Jahre alten gebürtigen Hessen auch das mit Abstand beste Resultat in diesem Jahr. Platz sechs hatte er in Ungarn geschafft, Platz sieben in Spanien, dazu kamen noch vier zehnte Plätze. In sieben Rennen kam Vettel nicht unter die Top Ten, zweimal erreichte er dabei nicht mal das Ziel.

Eine Bilanz das Schreckens für einen, der mit Ferrari eine Ära hatte starten wollen, wie es einst sein großes Idol Michael Schumacher mit der Scuderia geschafft hatte. Eigene Fehler, Patzer vom Team, dazu ein Auto, das vor allem mit dem Mercedes einfach nicht mithalten kann. Aber eines nicht: „Ich habe nicht daran gezweifelt, dass ich noch immer ein gutes Ergebnis einfahren kann.“

Beflügelt von seinem Auftritt unter schwersten Bedingungen will Vettel nun auch noch in den letzten drei Rennen für Ferrari „alles aus dem Auto rausquetschen, was man nur rausquetschen kann“. Es soll auf der Zielgerade ein Abschied mit Würde werden, ehe er im kommenden Jahr für Aston Martin neu durchstarten und wieder öfter auf dem Podium mitfeiern will. (dpa)



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