Vettel will im Fürstentum «alles rausquetschen»

Monte Carlo (dpa) - Sebastian Vettel hofft im Formel-1-Roulette von Monaco auf den Coup. „Es ist schwer vorherzusagen, was hier passiert, weil eben alles passieren kann“, sagte der Heppenheimer vor seiner ersten Stadtrundfahrt für Ferrari im Fü
Epoch Times21. Mai 2015
Sebastian Vettel hofft im Formel-1-Roulette von Monaco auf den Coup. „Es ist schwer vorherzusagen, was hier passiert, weil eben alles passieren kann“, sagte der Heppenheimer vor seiner ersten Stadtrundfahrt für Ferrari im Fürstentum.

„Die Strecke unterscheidet sich deutlich von den bisherigen. Wir haben uns aber bisher auf allen Strecken wohlgefühlt und ich wüsste nicht, warum das hier nicht so sein sollte“, sagte Vettel.

Der Stadtkurs ist eine ganz besondere Strecke. „Der Fahrer kann hier ein bisschen mehr den Unterschied machen als anderswo. Die anderen sind aber auch keine Nasenbohrer, es ist schwer hier Bäume auszureißen“, erläuterte der WM-Dritte vor dem Grand Prix am Sonntag (14.00 Uhr). „Es ist wichtig, dass wir unseren Rhythmus finden und dann alles aus dem Auto rausquetschen.“

Die ersten beiden Einheiten am Donnerstag konnte Vettel wegen des vielen Regens nur zum Einrollen nutzen. „Wir sind nicht so viele Runden gefahren, aber das Auto hat sich soweit gut angefühlt“, berichtete Vettel nach seinem dritten Platz hinter dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

Vettel ist bodenständig. Jetset und Glamour braucht er nicht. „Das ganze Drumherum ist nicht unbedingt für mich geschaffen“, räumte der Monaco-Sieger von 2011 ein. Auf die Begegnung mit einem ganz bestimmten Adeligen hätte er hingegen große Lust. Wenn Fürst Albert II. zur Siegerzeremonie lädt, dann will Vettel unbedingt dabei sein.

Der 27-Jährige will den Druck auf die Silberpfeile um den WM-Führenden Lewis Hamilton und seinen ersten Verfolger Nico Rosberg hochhalten. „Die Lücke ist da, sie ist nach wie vor groß. Wir versuchen aber alles, um sie zu schließen“, betonte Vettel, der die Tifosi in Monaco endlich wieder glücklich machen soll. Michael Schumacher holte 2001 als bislang letzter Ferrari-Mann den Sieg.

Chancen nutzen – darum geht es für Vettel. Aber auch für Kimi Räikkönen. Mit ihm liegt Vettel auf einer Wellenlänge. Kein Wunder. Der Heppenheimer und sein finnischer Teamkollege sind schon lange Kumpels. „Wir verstehen uns gut, wir haben ein ähnliches Gespür für das Auto“, erzählte Vettel.

Die Diskussionen um Räikkönens unklare Zukunft bei Ferrari gehen branchengemäß weiter. Der Vertrag des 35-Jährigen ist noch für diese Saison gültig, die Scuderia besitzt eine Option auf eine weitere. Vettel braucht einen verlässlichen zweiten Mann, daher wird immer wieder über den jungen Williams-Mann Valtteri Bottas spekuliert.

Räikkönen und sein Landsmann waren zur Fahrerpressekonferenz am Donnerstag geladen. Auf die Frage, welche Qualitäten Bottas bei Ferrari einbringen könnte, antwortete Räikkönen achselzuckend: „Wer weiß das schon. Obwohl wir beide Finnen sind, kennen wir uns nicht so gut.“ Fragen im Allgemeinen mag Räikkönen nicht besonders, Fragen im Speziellen zu seiner Zukunft noch weniger.

„Es scheint jedes Jahr so, egal bei welchem Team ich gerade bin, dass ich rausgeworfen werde oder keinen neuen Vertrag mehr bekomme oder was auch immer. Ich bin überhaupt nicht besorgt“, versicherte Räikkönen. Die Diskussionen indes werden weitergehen.

(dpa)

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