Vettel bei Ferrari ausgemustert: Angebot nie «auf dem Tisch»
Kurz vor dem Start in die neue Formel-1-Saison hat Sebastian Vettel dem Ärger über die Art der Ausmusterung bei seinem Arbeitgeber Ferrari Luft gemacht.
Der Anruf von Teamchef Mattia Binotto mit der Entscheidung, den am Jahresende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sei für ihn überraschend gekommen. „Wir hatten nie eine Diskussion. Es lag nie ein Angebot auf dem Tisch“, sagte der Hesse vor dem Auftakt in Österreich hörbar irritiert.
Noch im Mai bei der Verkündung seines Abschieds hatten Ferrari und Vettel von einer gemeinsamen Entscheidung gesprochen. „Das Team und ich haben gemerkt, dass es nicht mehr den gemeinsamen Wunsch gab, über das Ende dieser Saison zusammenzubleiben“, wurde Vettel am 12. Mai in einer Mitteilung des Rennstalls zitiert. Dieser Darstellung widersprach Vettel nun mit seinen Worten in Spielberg. Es habe gar keine Knackpunkte bei möglichen Verhandlungen gegeben, weil es gar nicht zu Gesprächen gekommen sei, ließ Vettel wissen.
Ferrari hat damit offenbar zu einem erstaunlich frühen Zeitpunkt schon das Kapitel Vettel abgeschlossen. Künftig setzt die Scuderia ganz auf Jungstar Charles Leclerc (22), an dessen Seite im kommenden Jahr der Spanier Carlos Sainz junior (25) fahren wird.
Vettel, der am Freitag 33 Jahre alt wird, ließ seine Zukunft in der Formel 1 offen. „Ich will nichts übereilen“, sagte der viermalige Weltmeister. Er wolle sicherstellen, die richtige Entscheidung für sich und seine Karriere zu treffen. „Ich bin immer noch motiviert und bereit, mehr zu erreichen“, sagte Vettel. Aber dafür müssten die Umstände passen.
Seit Wochen wird über ein mögliches Engagement bei Mercedes gesprochen. Dort laufen die Verträge von Titelverteidiger Lewis Hamilton und Teamkollege Valtteri Bottas am Jahresende ebenfalls aus. Teamchef Toto Wolff hatte Vettel aber lediglich eine Außenseiterchance auf ein Cockpit im Silberpfeil eingeräumt.
Vettel fährt seit 2015 für Ferrari, verpasste aber in fünf Anläufen jeweils den angestrebten Titelgewinn. Sollte er für das kommende Jahr keinen neuen Formel-1-Arbeitgeber finden, droht zum ersten Mal seit 1990 eine Saison ohne deutschen Stammpiloten. (dpa)
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