Umfrage: Keine Sehnsucht nach Rosberg – Glaube an Vettel

Die Formel-1-Saison startet am Wochenende mit viel Neuem. Der Weltmeister wird fehlen. So richtig vermissen die Deutschen aber Nico Rosberg offenbar gar nicht.
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Nach Nico Rosbergs Rücktritt wird es definitiv einen neuen Formel-1-Weltmeister geben. Foto: Valdrin Xhemaj/dpa
Epoch Times20. März 2017

Die Mehrheit der Deutschen spürt kurz vor dem Start in die neue Formel-1-Saison keine Sehnsucht nach dem zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg.

54 Prozent der Bundesbürger vermissen den Champion nicht, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Knapp einem Drittel der Befragten wird Rosberg indes beim Auftakt-Grand-Prix am Wochenende im australischen Melbourne fehlen.

Durch den Verzicht des 31-Jährigen ist schon vor dem ersten der 20 Rennen klar, dass es einen neuen Weltmeister geben wird. Es ist nicht die einzige Neuheit in diesem Formel-1-Jahr.

Neuer Champion: Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel? Max Verstappen oder Rosberg-Ersatz Valtteri Bottas? Daniel Ricciardo oder doch ein ganz anderer? Das Zeug zum Titel haben einige, aber wie hart der Weg auf den Gipfel ist, hat zuletzt Nico Rosberg erfahren. Im elften Formel-1-Jahr und nach zwei harten Niederlagen gegen Hamilton triumphierte er ganz knapp. Landsmann Vettel wartet seit drei Jahren auf Titel Nummer fünf. 42 Prozent der Deutschen glauben, dass der Hesse diesmal ein ernsthafter WM-Anwärter ist. Doch ist sein neuer Ferrari tatsächlich titelfähig?

Neue Hackordnung: Die Testfahrten nährten die Hoffnung, dass zumindest Ferrari den Mercedes gefährlich werden könnte. Auch Red Bull setzt mit den neuen Autos und Entwicklungsgenie Adrian Newey auf Angriff. Nur rund ein Viertel der Bundesbürger aber erwartet, dass die Silberpfeile in diesem Jahr zu stoppen sind. „Mercedes ist immer noch ganz klar der Favorit“, sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Mercedes-Teamaufseher Niki Lauda dagegen behauptet: „Ferrari ist auf Augenhöhe.“

Neue Autos: Die große Reformkur macht die Rennwagen aggressiver, schneller und schwerer beherrschbar. „Ich habe Prellungen und blaue Flecken, wo ich noch nie welche hatte“, sagte Hamilton. Breitere Reifen, breitere Flügel, noch mehr PS – mehr Spektakel ist das Ziel. Das scheint dringend geboten. Nur zehn Prozent der Deutschen können derzeit von der Formel 1 nicht genug bekommen und wünschen sich noch mehr Rennen. Die Dominanz von Mercedes in den vergangenen drei Jahren und eine Reihe spannungsarmer Rennen verdeutlichte den Reformbedarf.

Neue Bosse: Neben Weltmeister Rosberg ist auch der Formel-1-Chef weg. Nach jahrzehntelanger Herrschaft wurde Bernie Ecclestone von den neuen Besitzern der Rennserie entmachtet. Knapp die Hälfte der Deutschen findet diese Entscheidung richtig, nur zehn Prozent hätte sich den Briten weiter an der Formel-1-Spitze gewünscht. Der US-Medienmanager Chase Carey will den Grand-Prix-Sport gemeinsam mit Ex-Teamchef Ross Brawn und Marketingfachmann Sean Bratches fit für die Zukunft machen. „Sie wollen zu Recht aus der Formel 1 ein Event machen“, sagte Niki Lauda dem „Handelsblatt“. Bernie Ecclestone will das weiter aus der Nähe verfolgen. Zu „wahrscheinlich mindestens der Hälfte“ der Rennen will der 86-Jährige an die Strecke kommen.

Neue Umgebung: Zwei der drei deutschen Piloten haben in diesem Jahr den Arbeitgeber gewechselt. Nico Hülkenberg verließ Force India und fährt jetzt für Renault. Das Mittelfeld aber dürfte vorerst die Heimat des Rheinländers bleiben. Pascal Wehrlein tauschte das Cockpit beim insolventen Manor-Team gegen den Platz bei Sauber ein. Aber auch bei den Schweizern wird es mit WM-Punkten schwer.

Neues Gesicht: Der einzige Neuling im Feld ist erst 18 Jahre alt. Der Kanadier Lance Stroll hat auch dank der Unterstützung seines milliardenschweren Vaters, einem Finanzinvestor, den Weg zu Williams geschafft. Bei den Tests allerdings wirkte der Formel-3-Europameister noch leicht überfordert. „Die Kritiker interessieren mich nicht. Das ist nicht meine Sache“, sagte Stroll dennoch selbstbewusst. In Melbourne kann er den starken Worten Taten folgen lassen. (dpa)



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