Uli Hoeneß: Vom prominentesten Häftling zum Promi-Patienten

Uli Hoeneß macht weiter Schlagzeilen: Nun ist der Ex-Präsident des FC Bayern München in eine Privatklinik am Starnberger See eingeliefert worden! Wegen Herzproblemen, wie es heißt. Welche medizinischen Gründe genau hinter der Verlegung stecken, darüber schwieg sich jedoch sowohl die JVA als auch die Klinik aus.

Deutschlands prominentester Steuersünder ist zwar offiziell seit 2. Juni in Haft. Doch in der Justizvollzugsanstalt Landsberg hat er noch keinen einzigen Tag in einer normalen Zelle verbracht. Von Anfang an hatte Hoeneß sich krank schreiben lassen, angeblich wegen Bluthochdruck. Deshalb hatte er nicht in einer normalen Vierbett-Zelle einsitzen müssen, sondern war in einer komfortableren Zweibett-Zelle auf der Krankenstation des Gefängnisses untergebracht gewesen.

Sein Ausflug in die „Schön Klinik“ am Starnberger See sei nötig, weil Hoeneß Fachärzte brauche, die es in der JVA Landsberg nicht gebe, verriet die Bild-Zeitung in einem Artikel, der offenbarte, das Hoeneß am Montag vom Gefängnis in die Klinik verlegt worden war. Die Behandlung, der sich der Ex-Bayern-Präsident dort unterziehen würde sei jedoch ein „Routineeingriff“ und es gebe keinen Grund zur Sorge.

Interessant ist der Vorgang jedoch schon: Beobachter vermuten, dass Hoeneß erst nach vollständiger Genesung zurück in den JVA gehen wird – und dort vermutlich wieder in der Krankenstation residieren wird, wo ihm ein richtiges Bett und unbeschränktes Fernsehen zur Verfügung steht. Danach könnte er direkt zum Freigänger werden, vorausgesetzt, seine insgesamt dreieinhalbjährige Haftstrafe wird früh in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.

In der heutigen „Schön-Klinik“ wurde übrigens auch seiner Zeit Franz Josef Strauß behandelt. Die Klinik war 1980 eine kleine Privatklinik gewesen, bevor sie von Strauß´ Leibarzt Dr. Valentin Argirov gekauft und zur Spitzenadresse für Herzkrankheiten ausgebaut wurde. (rf)