Ujah jubelt mit Verspätung: «Komisches Gefühl»
„Ja, ich habe es gehört, aber es war kein Problem für mich“, versicherte Ujah, der seinen Ex-Club mit dem einzigen Tor des Spiels aus dem DFB-Pokal geschossen hatte.
„Vielleicht am Anfang, da war es komisch“, schob der Bremer Angreifer hinterher, der seinen Schuss ins Glück nicht gefeiert hatte. „Es war schwer, nicht zu jubeln“, gab Ujah zu. Bis zur Bekanntgabe seines Wechsels zu Werder war er der Liebling der Kölner Anhänger – und nun beim 0:1 (0:1) der Sündenbock.
„Es tut mir leid für die Kölner Fans“, sagte der Nigerianer trotz der Schmähungen. Der Profi zeigte sich aufgrund seiner dreijährigen Vergangenheit in Köln anhänglicher als die Kölner Zuschauer.
In Mainz, seinem ersten Bundesligaclub, hatte es am Samstag trotz seiner zwei Tore noch warmen Applaus von den gegnerischen Anhängern gegeben: „Es war ein sehr schönes Gefühl, dass auch die Mainz-Fans für mich geklatscht haben.“
Das Treffen mit den ehemaligen Kölner Kollegen war „für mich ein schwieriges Spiel und ein komisches Gefühl“, berichtete Ujah: „Ich habe jeden Tag seit dem Mainz-Spiel an dieses Spiel gedacht. Vielleicht habe ich mir auch zu viele Gedanken gemacht.“ Im Spiel waren die aber schnell verflogen.
Der neue Werder-Mittelstürmer „brauchte 15 Minuten, um reinzukommen“. Acht Minuten später sorgte er dann mit einer Klasse-Aktion für die Entscheidung, täuschte Kölns Frederik Sörensen mit einer geschickten Körperdrehung und schob den Ball ins lange Eck.
„Es war wichtig, dass ich das erste Heimtor gemacht habe. Die Fans haben schon lange Zeit gewartet“, sagte der Torschütze, der nach dem Treffer nicht jubelte und erst nach dem Abpfiff den Sprung ins Achtelfinale feierte. „Ich hoffe, es geht weiter so.“ Am besten schon am Samstag in der Bundesliga gegen Dortmund.
Dass Ujah der Held des Abends war, lag auch an Werder-Keeper Felix Wiedwald, der die Kölner Chancen in der zweiten Halbzeit hervorragend parierte. Und es lag an Ujah-Nachfolger Anthony Modeste. Der neue Liebling der FC-Fans konnte zwei erstklassige Möglichkeiten nicht nutzen. Normalerweise „freue mich, wenn er Tore für Köln schießt“, sagte Ujah: „Aber heute ist mein Tag.“
Vergnügt erzählte Fin Bartels, der den Pass zum Tor gegeben hatte: „Für uns ist es ein schöner Traum, für Köln ein kleiner Alptraum.“ Entsprechend war die Laune bei Ujahs ehemaligen Mitspielern. „Es interessiert mich nicht, ob er das Tor macht oder jemand anderes“, raunzte Kölns Matthias Lehmann die Journalisten an: „Das ist eine Beigeschichte für euch.“ Das Spiel war für ihn „beschissen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen“.
Die Kölner müssen beim Achtelfinale Mitte Dezember zuschauen, die Bremer hoffen auf eine attraktive Aufgabe. Ujah hat schon ziemlich genaue Vorstellungen vom Los, das am Sonntag gezogen wird: „Ich hoffe, wir bekommen noch ein Heimspiel“, sagte er und schob noch schnell nach: „Jeder kann kommen, nur bitte nicht die Bayern.“
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion