UEFA verabschiedet Reformen – Rummenigge stimmberechtigt
Die Europäische Fußball-Union UEFA hat ein Reformpaket verabschiedet und damit ihre Statuten an die Regularien des Weltverbands FIFA angepasst. Die 55 UEFA-Mitglieder stimmten den Vorschlägen beim Kongress am Mittwoch in Helsinki einstimmig zu.
Die Amtszeit des Präsidenten und der Exekutivmitglieder wurde auf maximal drei Wahlperioden à vier Jahre beschränkt. Zudem sollen Funktionäre zukünftig nur ins Exko einziehen dürfen, wenn sie eine Führungsposition auf nationaler Fußball-Ebene innehaben. Die Reformen werden am 1. Juli in Kraft treten.
„Diese Änderungen sind wesentlich, wenn wir unser Image wieder aufpolieren möchten und wieder Glaubwürdigkeit und Legitimität und Respekt finden wollen“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in seiner Rede.
In den Statuten wurden erstmals auch ethische Grundsätze und Prinzipien des Good Governance verankert. Allerdings wird es keine vollständig unabhängige Ethikkommission geben, wie sie die FIFA besitzt. Die Gastgeber für Finals von UEFA-Wettbewerben wie der Champions League sollen zukünftig in einem transparenten Verfahren vergeben werden.
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist von den Delegierten zum stimmberechtigten Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union ernannt worden. Der Antrag wurde von den 55 UEFA-Mitgliedern einstimmig angenommen. Wie Andrea Agnelli von Juventus Turin vertritt Rummenigge die Europäische Club-Vereinigung ECA in dem Gremium. Bislang konnte das Duo ohne Stimmrecht an den Sitzungen des Exekutivkomitees teilnehmen.
Die ECA hatte seit Jahren auf mehr Einfluss im Kontinentalverband gedrängt, unter anderem um mehr Mitspracherecht bei den Formaten der Europapokal-Wettbewerbe zu haben. Die Aufnahme der sogenannten Fußball-Stakeholder ist Teil des Reformprozesses. Konfliktfrei ist das Verhältnis aber nicht. In seiner Rede sprach UEFA-Präsident Aleksander Ceferin Rummenigge als „Fußball-Legende“ an, ohne seinen Namen zu nennen.
„Die Clubs sind nicht die Einzigen, denen der Fußball am Herzen liegt.“ Auch der UEFA seien „finanzielle Aspekte wichtig, aber nur, damit wir mehr verteilen können.“ Auch der UEFA seien „finanzielle Aspekte wichtig, aber nur, damit wir mehr verteilen können.“ Damit sprach Ceferin nach dpa-Informationen Karl-Heinz Rummenigge in seiner Funktion als Vorstandschef der Europäischen Clubvereinigung ECA an.
Ceferin richtete sich auch an die Vereinigung europäischer Profiligen EPFL. „Wir werden uns niemals erpressen lassen von denjenigen, die denken, dass sie kleine Ligen manipulieren oder den Verbänden ihren Willen aufzwingen können, weil sie denken, dass sie aufgrund der astronomischen Einnahmen, die sie generieren, allmächtig sind“, sagte der Slowene.
Nach dem Auslaufen der bislang gültigen Vereinbarung mit der UEFA Mitte März, Terminkollisionen zu verhindern, hatte die Vereinigung europäischer Profiligen EPFL allen europäischen Ligen freigestellt, ihre Spiele ohne Rücksicht auf UEFA-Clubwettbewerbe zu terminieren. Damit können diese zukünftig auch parallel zu Partien in der Champions oder Europa League stattfinden.
Für die Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union kündigte Ceferin eine außerplanmäßige Millionenzuwendung an. Jeweils eine Million Euro solle an alle 55 UEFA-Nationen ausgeschüttet werden, sagte der Slowene. „Die UEFA ist nicht dazu da, Reichtümer anzuhäufen, während Sie Schwierigkeiten haben, den Fußball auch im letzten Winkel Ihres Verbandsgebiets weiterzuentwickeln“, sagte der Slowene über diese Entscheidung zu den Delegierten. Die „Solidaritätszahlung“ sei durch „exzellente finanzielle Ergebnisse unserer Nationalmannschaftswettbewerbe“ möglich.
Im Finanzjahr 2015/16, in das auch die Einnahmen durch die Europameisterschaft 2016 in Frankreich fallen, machte die UEFA nach eigenen Angaben einen Gewinn von 102,1 Millionen Euro. Im vorherigen EM-Zyklus 2011/12 war es noch ein Überschuss von 128,8 Millionen Euro gewesen. Die Reserven der UEFA stiegen von 531 auf 633 Millionen Euro. (dpa)
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