UEFA nicht vereint für Infantino – Kein Platini-Erbe

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Gianni Infantino möchte FIFA-Präsident werden.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times22. Januar 2016
Kein schneller Nachfolger für Michel Platini und keine uneingeschränkte Unterstützung für FIFA-Präsidentschaftskandidat Gianni Infantino. Die UEFA hat bei der Versammlung ihrer 54 Mitgliedsverbände und einer Sitzung ihres Exekutivkomitees überraschende Personalentscheidungen getroffen.

Ihr Generalsekretär Infantino erlitt im Wahlkampf um den Präsidentenposten beim Weltverband FIFA einen Rückschlag. Der 45 Jahre alte Schweizer kann derzeit nicht mit allen Voten der 53 stimmberechtigten Europäer für die Abstimmung am 26. Februar in Zürich rechnen. In einer Mitteilung der Europäischen Fußball-Union vom Freitag war nur von einer großen Mehrheit der Nationalverbände die Rede, die hinter der Kandidatur Infantinos um das Amt des Weltverbandschefs stehen würden.

Die Verbände hatten sich bei einem Treffen in Nyon offensichtlich nicht auf eine einheitliche Position einigen können. Stattdessen wollen die Verbände intern ihre Präferenz für die FIFA-Wahl abstimmen, hieß es. Dies hatte der Deutsche Fußball-Bund bereits am Mittwoch getan und sich zu Infantino bekannt. Der Generalsekretär bekam immerhin die Unterstützung des Exekutivkomitees um die deutschen Funktionäre Wolfgang Niersbach und Karl-Heinz Rummenigge zugesichert. Diese sind allerdings nicht stimmberechtigt.

Neben Infantino bewerben sich Asiens Kontinental-Chef Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain, Prinz Ali bin Al-Hussein aus Jordanien, der Südafrikaner Tokyo Sexwale und Jerome Champagne aus Frankreich um die Nachfolge des gesperrten Joseph Blatter. Stimmberechtigt sind alle 209 FIFA-Mitgliedsländer.

Der gesperrte UEFA-Boss Platini hatte ursprünglich auch für das FIFA-Amt kandidieren wollen. Nach seinem Ausschluss für acht Jahre durch die FIFA-Ethikkommission hatte er jedoch seinen Rückzug aus dem Kandidatenrennen verkündet. Die UEFA will den Franzosen jedoch nicht einfach fallen lassen – womöglich auch aus juristischen Gründen.

Bis dessen Fall von allen Instanzen geklärt ist, werde kein Termin für eine Neuwahl festgelegt, teilte die UEFA mit. Platini hat Einspruch bei der Beschwerdekammer des Fußball-Weltverbandes und dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen das Urteil angekündigt. Dem Franzosen wird eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen Franken durch Blatter vorgeworfen, die die beiden Funktionäre als verspätete Gehaltszahlung deklarierten.

Die UEFA hat am 25. Februar einen außerordentlichen Kongress in Zürich einberufen. Einen Tag später wählt die FIFA dort einen Nachfolger für Blatter. Der reguläre UEFA-Kongress 2016 war vom Exekutivkomitee im Dezember vom 23. März auf den 3. Mai in Budapest verschoben worden. Daher war angenommen worden, dass bei diesem Termin ein Nachfolger für Platini bestimmt werden solle.

„Wir hoffen, dass sein Name reingewaschen wird, so dass er so schnell wie möglich in Europas Fußball-Familie zurückkehren kann“, hieß es in einem UEFA-Statement am Freitag. Unklar ist, ob Platini bei einem Freispruch durch die Sportgerichtsbarkeit einen Anspruch auf sein Amt als UEFA-Chef hätte.

(dpa)

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