UEFA-Chef: Fußball in Krise ein Vorbild für EU-Politiker

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin rechnet durch die Verschiebung der EM ins Jahr 2021 mit einem dreistelligen Millionenverlust. Der internationale Fußball sei mit seiner Solidarität aber ein Vorbild für die Politik in Zeiten der Coronavirus…
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Aleksander Ceferin sieht die UEFA in der Corona-Krise gut aufgestellt.Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa/dpa
Epoch Times22. März 2020

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin rechnet durch die Verschiebung der EM ins Jahr 2021 mit einem dreistelligen Millionenverlust. Der internationale Fußball sei mit seiner Solidarität aber ein Vorbild für die Politik in Zeiten der Coronavirus-Pandemie.

„Ich glaube sogar, an unserem Management der Krise kann sich die Europäische Union ein Beispiel nehmen“, sagte der Slowene in einem Interview der „Welt am Sonntag“.

Ceferin forderte die Regierungen zu einem gemeinsamen Handeln auf. „Wir haben in Europa eine Währungsunion und offene Grenzen“, sagte der 52-Jährige. „Aber jetzt, in der Krise, gibt es hauptsächlich ein individuelles Vorgehen der einzelnen Länder mit vielen verschiedenen Regelungen statt ein abgestimmtes Vorgehen. Das ist schade.“

Die UEFA hatte beschlossen, die EM mit zwölf Gastgebern um ein Jahr auf den 11. Juni bis 11. Juli 2021 zu verschieben. Dadurch entstünden für den Fußball-Kontinentalverband Verluste von mehreren Hundert Millionen Euro. „Die EM ist unser Aushängeschild und sie ist in jeder Vier-Jahres-Periode die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle. Daher ist klar: Wir haben das größte Opfer gebracht“, sagte Ceferin.

Der UEFA-Chef wies Berichte zurück, wonach man von den nationalen Ligen 300 Millionen Euro für eine EM-Verschiebung gefordert habe. „Man hat uns versprochen, sich solidarisch mit uns zu zeigen, wenn es nötig ist. Das war alles, und das reicht für den Moment“, sagte Ceferin. Die Ausfälle könnten durch die Rücklagen in Höhe von rund 575 Millionen Euro kompensiert werden. Die Ligen haben durch die Verschiebung eine größere Chance, ihre unterbrochenen Spielzeiten doch noch zu Ende zu bringen. (dpa)



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